03.08.2015, 13:10 Uhr
Kim Dotcom hält «Mega» für unsicher
Der Gründer von «Mega» traut offenbar seiner eigenen Plattform nicht mehr. Will er damit nur sein neues Open-Source-Projekt bewerben?
Kim Schmitz - besser bekannt als Kim Dotcom und Gründer der Internet-Tauschbörse «Mega» - traut offenbar seiner eigenen Plattform nicht mehr. Auf «Slashdot» beantwortete er Fragen von Nutzern und stellt dabei klar, dass er diese für nicht mehr sicher hält. «Ich glaube nicht, dass Daten bei Mega noch sicher sind», schreibt Schmitz. Laut Schmitz wurde die Mehrheit an «Mega» von einem chinesichen Investor übernommen, der in China wegen Betruges gesucht wird. Weitere Anteile seien im Besitz von Hollywood-Firmen. Die «Mega»-Server stehen in Neuseeland, weshalb kürzlich die neuseeländische Regierung die Anteile des chinesischen Investors beschlagnahmte und faktisch die Kontrolle über «Mega» übernommen habe. «Mega» dementierte die Vorwrfe von Schmitz und erklärte, dass von einer chinesischen Übernahme oder einer Beschlagnahmung durch die neuseeländische Regierung keine Rede sein könne. Gemäss «Mega» habe Schmitz seit Ende 2013 nichts mehr mit dem Unternehmen zu tun, was er im Interview mit «Slashdot» auch bestätigte. Laut Aussagen der Tauschplattform hätten unabhängige Experten die Verschlüsselung von Mega getestet und keine Ungereimtheiten gefunden.
Kim Dotcom plant neue Plattform - quelloffen und gemeinnützig
Schmitz teilte mit, dass Ende Jahr eine Wettbewerbsklausel auslaufe, die es ihm verbiete, in Konkurrenz zur seiner ehemaligen Internet-Tauschbörse «Mega» zu treten. Nach Ablauf der Klausel möchte Schmitz eine neue Plattform aufbauen, die ähnlich wie Wikipedia aufgebaut sein soll - quelloffen und gemeinnützig. Jeder Internetnutzer solle hier seine Daten unbegrenzt und verschlüsselt in der Cloud speichern können. Die Kosten sollen durch Spenden aus der Community gedeckt werden.