Interview Robert Houska 08.08.2019, 14:30 Uhr

«Oracles Cloud startet mit Enterprise Workloads»

Der Datenbank-Gigant Oracle bringt Cloud Services in die Schweiz. Zum Launch berichtet Field CTO Robert Houska über Alleinstellungsmerkmale und Chancen des Angebots.
Oracle kommt mit eigenen Cloud-Rechenzentren in die Schweiz
(Quelle: Oracle)
Mit Oracle bringt ein weiterer grosser IT-Anbieter seine Cloud in die Schweiz. Die neuen Services wenden sich in erster Linie an Unternehmen in regulierten Industrien – sprich Banken und Versicherungen. Dort ist Oracle hauptsächlich mit seinen Datenbanken präsent. Geht es nach Robert Houska, Field CTO Switzerland, können neben Datenbank-Workloads auch andere Daten-intensive Anwendungen als Service bezogen werden. Für das Outsourcing in die Cloud kennt er – neben dem Preis – weitere Argumente.
Computerworld: Welchen Grund gibt es für die eigene Cloud-Region in der Schweiz?
Robert Houska: Oracle orientiert sich bei der Auswahl der neuen Standorte einerseits an der installierten Basis, andererseits an der Nachfrage der Kunden. Dafür ergänzen wir unsere Cloud-Infrastruktur permanent. Im Januar haben wir eine Region für Toronto und im Mai Regionen in Osaka, Seoul und Tokyo eröffnet. Nun folgt die Schweiz. Das Angebot wird vom ersten Tag an umfassend sein, inklusive Computing, Datenbanken, Netzwerk, Storage.
Computerworld: Beschränken Sie sich auf Oracle-Installationen oder gibt es auch Hersteller-neutrales Cloud Computing?
Houska: Wir unterscheiden uns nicht von den übrigen Cloud Providern. Die Kunden können beliebige Workloads – sei es mit Oracle-Software oder ohne – in die Oracle Cloud bringen.
Nebenbei gibt es keinen Grund zu zögern: Wer heute Ressource in den schon vorhandenen Cloud-Regionen nutzen will, kann sofort starten. Hier denke ich zum Beispiel an die Region in Frankfurt, in der auch schon Workloads von Schweizer Kunden laufen. Wer sich für Oracle entscheidet, kann die Applikationen zunächst nach Frankfurt schieben, um sie später in die Schweiz zu holen.
Für die Kunden aus den regulieren Industrien ist das Outsourcing in die EU aber oftmals ja keine Option. Aufgrund der gesetzlichen Vorschriften müssen sie sicherstellen, dass sowohl die Daten als auch die Applikationen das Land nicht verlassen. Diese Vorgaben betreffen häufig Schweizer Unternehmen, insbesondere die grossen Finanzdienstleister.
Andere Kunden nutzen schon heute unsere Rechenzentren auf der ganzen Welt – zum Beispiel, um die Daten dort zu verarbeiten, wo sie entstehen oder wo die Kunden sind.
Computerworld: An welchen europäischen Standorten betrieb Oracle bis anhin eigene Rechenzentren?
Houska: In Amsterdam (Niederlande) und Frankfurt (Deutschland) sowie London und Slough (beide Grossbritannien). Weiter sind ausgewählte Services in Rechenzentren von Drittanbietern installiert. Sie werden allerdings nicht von Oracle gemanaged.



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