Die grössten Fehlprognosen der Technikgeschichte
Unzulängliche Telefone
Es gibt somit kaum eine Technologie, die nicht als aussichtslos und ohne Zukunft abgetan wurde. Zahlreich sind daher auch die Fehlprognosen aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnologie. Die ersten Fehldeutungen beginnen bereits mit der Erfindung des Fernsprechers. «Dieses ‹Telefon› hat zu viele Unzulänglichkeiten, um ernsthaft als Kommunikationsmittel in Frage zu kommen», meinte etwa anno 1876 William Orton, Präsident von Western Union. Zumindest mehr als ein Jahrhundert lang sollte sich die Vorhersage von Orton als falsch herausstellen. Bis zum Siegeszug der E-Mail und anderen digitalen Kommunikationsformen war die Übermittlung der Stimme über «singende Drähte» die beliebteste und begehrteste Art der Menschen, in Kontakt zu treten und zu bleiben.
In Sachen Telefon gibt es eine weitere Fehlprognose, die ebenfalls als typisch gelten kann. Die Aussage nämlich, dass eine Erfindung nur für einen bestimmten Teil der Welt geeignet sei. «Die Amerikaner können das Telefon gebrauchen, wir aber nicht. Wir haben genügend Laufburschen», soll 1878 Sir William Preece Chef-Ingenieur der Britischen Post gesagt haben.
“Die Amerikaner können das Telefon gebrauchen, wir aber nicht. Wir haben genügend Laufburschen.„
Sir William Henry Preece, Chef-Ingenieur der Britischen Post
Die Welt war gut verdrahtet, jedes Haus und Büro über einen Fernsprechapparat erreichbar, da überlegten sich Ingenieure ernsthaft, diese Drähte zu kappen und das Mobiltelefon zu entwickeln. Allerdings war selbst der Vater des Handys, Marty Cooper, nicht sonderlich von seiner Erfindung überzeugt. «Mobiltelefone werden überhaupt nicht die lokalen verdrahteten Systeme ersetzen», gab er 1981 zu Protokoll. Heute ist klar, dass das Handy bei vielen Zeitgenossen das Festnetztelefon ersetzt hat.