Windows 10
02.02.2015, 16:21 Uhr
Pläne fürs Business
Microsoft will mit Windows 10 ein letztes traditionelles Betriebssystem veröffentlichen. Damit kommen einige Änderungen auf Unternehmenskunden zu.
Mit Windows 10 führt Microsoft ein Service-Modell für Betriebssystem-Updates ein. In Zukunft soll es keine grossen Release-Zyklen mehr geben sondern regelmässige Updates, die auch neue Funktionen mitbringen. Redmond nennt das Liefermodell «Windows as a Service». Zu Preisplänen für die grösseren Updates im Privatkundenumfeld hat sich Microsoft bis anhin nicht geäussert. Für Geschäftskunden soll die bis anhin geltende Lizenzpolitik beibehalten werden, schreibt jetzt Jim Alkove, Microsofts Director of Program Management, im Windows-Blog. Alkove dämpft damit auch die Erwartungen von Unternehmen an einen kostenfreien Wechsel auf Windows 10. Privatanwender und Selbständige können gratis auf Windows 10 updaten. Die Aktualisierung im Geschäftskundenbereich wird wie schon heute im Rahmen der «Software Assurance» möglich sein. Dieser Lizenzvertrag ist selbstverständlich mit Kosten verbunden.
Zwei Updateszenarien
Zukünftige Funktions-Updates für Windows 10 will Microsoft für zwei unterschiedliche Kunden-/Nutzer-Gruppen bereitstellen: Die «Long Term Servicing branches» sind geschäftskritische Umgebungen, in denen Administratoren die Hand auf den Updates haben – bis zu fünf Jahre lang. Wenn sie während dieses Zeitraumes sich gegen ein Update entscheiden, geschieht nichts. Alternativ lässt sich das Einspielen der Aktualisierungen komplett oder selektiv starten. Dafür empfiehlt Microsoft-Manager Alkove wie bis anhin auch Configuration Manager und Windows Server Update Services (WSUS).
Das Alternativ-Szenario nennt Microsoft «Current branch for Business»: Hier können die Firmenkunden mit dem Tempo der Privatanwender mithalten. Funktionsneuerungen werden für die Windows-10-Systeme zeitgleich mit den Endverbrauchern bereitgestellt und auch per Windows Update gleich automatisch eingespielt. Per Configuration Manager und WSUS haben aber auch hier die Administratoren das letzte Wort. Jenseits von Funktions-Neuerungen geschieht das Einspielen von kritischen Patches und Sicherheitsupdates: Sie werden in beiden Nutzungsszenarien regelmässig automatisch bereitgestellt und bestenfalls auch installiert. Selbstverständlich können Administratoren auch bei Sicherheits-Patches den Stopp-Knopf drücken.
Server und Raspberry Pi
Vorerst noch auf der Bremse steht Microsoft bei Windows Server 10. Die Grossrechner-Version wird nicht mehr in diesem Jahr fertig, heisst es in einem Blog-Eintrag des Enterprise Cloud Teams. Die Unternehmensnutzer sollen allerdings im «Frühling 2015» eine Preview von Windows Server 10 testen können, verspricht Redmond.
Ein Lippenbekenntnis ohne konkretes Veröffentlichungsdatum ist eine Windows-Version für Raspberry Pi. Der Platinen-Computer soll laut einem Blog-Post von Kevin Dallas mit Windows 10 ebenfalls unterstützt werden. Microsoft hat dabei Industrie-Anwendungen und das Internet der Dinge im Blick.