12.05.2010, 08:44 Uhr

Microsoft lanciert Office 2010

An Unternehmenskunden verkauft Microsoft Schweiz ab sofort Office 2010. Das Paket bringt Cloud-Apps und mehr Teamfunktionen mit. Doch genügt das, damit sich der Umstieg für Firmen lohnt?
Die Boxversion von Office 2010 gibt's erst im Juni
An keiner Software scheiden sich so sehr die Geister wie an Microsoft Office - spätestens seit Version 2007. Die neue Benutzeroberfläche mit der «Multifunktionsleiste» wird von den einen als Arbeitshemmnis kritisiert, die anderen sind viel schneller damit. Konsequenzen für den kommerziellen Erfolg von Office hat das indes nicht. Wenn man den Marktforschern glauben darf, verliert Microsoft keine Kunden an zum Beispiel OpenOffice.org, das die bewährte Oberfläche mit Menüs und Schaltflächen beibehält. Das Open-Source-Paket fristet insbesondere im Unternehmensumfeld weiterhin ein Mauerblümchendasein.
In Office 2010 baut Microsoft das Bedienkonzept der «Multifunktionsleiste» noch aus. Mehr Funktionen bekommen Drop-down-Auswahlfelder und eine Echtzeitvorschau. Zudem müssen sich Benutzer von Outlook, OneNote, Project, Publisher, SharePoint und Visio an das «Ribbon» gewöhnen. In diesen Programmen verschwinden ebenfalls die Menüs und Symbolleisten.
Aussendienst und Personalabteilung
Als Gewinn ist die Verknüpfung mit den Office Web Apps zu werten. Dokumente können vom Desktop aus in die Cloud geladen, dort gemeinsam mit anderen bearbeitet, gedruckt oder im Browser präsentiert werden. Diese Funktionen stehen und fallen allerdings mit dem Aufschalten der Office Web Apps auf Windows Live. Bislang waren online nur rudimentäre Optionen nutzbar - etwa Anzeigen und Drucken. Dagegen bereits erhältlich ist die Ergänzung zu SharePoint 2010 zum Bereitstellen der Cloud-Versionen von Excel, Word & Co. im Firmennetz.
Die zweite nützliche Verbindung zwischen Desktop und Cloud ist der kostenlose Outlook Social Connector. Damit holen sich Manager Kontaktdaten und Updates aus Netzwerken wie LinkedIn oder Xing in den E-Mail-Client. Personaler ermitteln so mit wenigen Mausklicks essentielle Details zu Bewerbern. Eine aufwendige Onlinesuche nach den potentiellen Kandidaten bleibt den HR-Spezialisten somit erspart.
Admins, Controller und Entscheider
Die Cloud oder das Intranet zurück auf den Desktop holt SharePoint Workspace - bisher als Groove bekannt. Mit dem Werkzeug editieren Administratoren SharePoint-Sites offline und spielen sie hinterher auf den Server zurück.
Erstmals gibt es Microsoft Office auch in einer 64-Bit-Version. Diese erlaubt zum Beispiel das Arbeiten mit riesigen Excel-Tabellen für BI-Fragestellungen. Vor dem Umstieg muss jedoch sichergestellt sein, dass Ergänzungen wie Plug-Ins von Drittherstellern oder Visual-Basic-Anwendungen mit Office 2010 kompatibel sind.
Den Kauf von Office 2010 vereinfacht Microsoft, indem es IT-Einkäufern weniger Auswahl bietet. Statt vier werden Volumenlizenzkunden nur noch zwei Varianten offeriert: Standard und Professional Plus. Die Enterprise- und Ultimate-Editionen entfallen.



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