Firmenfachbeitrag
03.09.2018, 08:00 Uhr
Transformationsportfolio-Management mit ArchiMate
Eine Kernaufgabe von Enterprise Architecture Management (EAM) ist die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens. Dafür müssen auf die Unternehmensstrategie ausgerichtete Transformationsvorhaben messbar zum Unternehmenserfolg beitragen. Für das Management von Transformationsportfolios bieten EAM und ArchiMate Werkzeuge und Konzepte.
Im Zuge der Digitalisierung, disruptiver Technologien und Marktentwicklungen stehen Unternehmen vor der Herausforderung weitreichende Veränderungen umzusetzen. Solche Transformationen lassen sich im Rahmen von Transformationsvorhaben organisieren. Transformationsvorhaben müssen zur Umsetzung der Unternehmensstrategie beitragen und stellen üblicherweise einen fundamentalen Wandel in der Organisation dar.
Die einzelnen Transformationsvorhaben werden, analog Projekten im Projektportfolio-Management, mittels Transformationsportfolio-Management miteinander in Einklang gebracht. Dadurch werden Abhängigkeiten und Risiken nachvollziehbar dokumentiert und es kann auf interne und externe Faktoren reagiert werden. Investitionen können so in die gewinnbringendsten Transformationsvorhaben getätigt werden.
Vorgehensweise
Enterprise Architecture Management steht vor der Herausforderung, Transformationsvorhaben dahingehend zu gestalten, bewerten und auszuwählen, so dass ein möglichst hoher und messbarer Beitrag zur Umsetzung der Unternehmensstrategie geleistet wird.
Dafür müssen im Rahmen des Transformationsportfolios Bedarfe erkannt und bewertet und die erfolgversprechendsten Transformationsvorhaben identifiziert und ausgewählt werden. Dieser kontinuierliche Vorgang kann in den folgenden vier Schritten beschrieben werden.
1. Ecosystem verstehen und Strategie definieren
Die Leitplanken für alle Transformationsvorhaben stellen Unternehmensvision und -mission dar. Basierend auf Vision und Mission werden im initialen Schritt des Transformationsportfolio-Managements interne und externe Einflussfaktoren auf den Unternehmenserfolg analysiert.
Diese Analyse sollte ganzheitlich die wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen im Auge behalten. Dadurch können die strategische Stossrichtung der Organisation laufend nachgeschärft und kritische Trends wie beispielsweise disruptive Technologien frühzeitig erkannt werden.
Ergebnis dieses Schrittes sind unternehmensspezifische Chancen, Risiken und Ziele.
2. Ideen identifizieren und bewerten
Aus den identifizierten Chancen, Risiken und Zielen können konkrete Ideen abgeleitet werden. Jene Ideen, welche konform mit der Unternehmensstrategie sind und Potential haben den Unternehmenserfolg positiv zu beeinflussen werden gruppiert und als Kandidaten für Transformationsvorhaben detaillierter beschrieben.
Ergebnis dieses Schrittes sind potentielle Transformationsvorhaben.
3. Transformationsvorhaben auswählen
Die potentiellen Transformationsvorhaben werden nach definierten Kriterien bewertet und von einem institutionalisierten Gremium, beispielsweise dem Transformations-Steuerungs-Board, zur Umsetzung freigegeben.
Wesentlich ist, dass nur Transformationsvorhaben mit einem messbaren Beitrag zum Unternehmenserfolg ausgewählt werden. Dafür sind bereits im Vorfeld entsprechende KPIs zur Messung des Nutzens, der Kosten und der Zeitplanung je Vorhaben zu definieren.
Um schnell auf Trends reagieren zu können, stellt die Priorisierung der Vorhaben keine einmalige Tätigkeit dar, sondern sollte mindestens einmal pro Quartal erfolgen. Auch bereits angelaufene Transformationsvorhaben werden neu bewertet und stehen in Konkurrenz mit den weiteren Transformationsvorhaben des Portfolios. Um reaktionsfähig zu bleiben, muss dem Transformationsportfolio ein entsprechender budgetärer Freiraum geschaffen werden.
Ergebnis dieses Schrittes sind bewertete und zur Umsetzung freigegebene Transformationsvorhaben.
4. Roadmaps definieren
Zur Kosten- und Ressourcenplanung wird je Transformationsvorhaben eine Roadmap definiert, welche die verschiedenen Ausbaustufen der Transformation darstellt.
Jede Ausbaustufe definiert die benötigten Projekte sowie Ressourcen und weist den erwarteten Geschäftsnutzen vor.
Ergebnis dieses Schrittes ist eine Roadmap je Transformationsvorhaben.
Transformationsportfolio-Management und ArchiMate
Die Modellierungssprache ArchiMate bietet die Möglichkeit Transformationsvorhaben zu formalisieren und in einer einfach lesbaren sowie verständlichen Form allen Stakeholdern verfügbar zu machen. ArchiMate definiert ein Set von Elementen, welche der Geschäfts-, Anwendungs- oder Technologiearchitektur (inkl. Physischen Layer) zuzuordnen sind. Die Modellierungssprache wird mit Elementen
aus dem Strategie-, Motivations-, Implementations- & Migrations-Layer ergänzt.
Aus dieser Vielzahl von Elementen bedienen wir uns einem Sub-Set, um ein Transformationsvorhaben eines Skigebiets (siehe Grafik) beispielhaft zu modellieren. Das Skigebiet klagt über eine nicht zufriedenstellende Auslastung an Wochentagen. Um diese zu erhöhen, möchte man als erste Ausbaustufe eine dynamische Preisgestaltung einführen.
Für die Ausbaustufe «Dynamische Preisgestaltung nach Angebot und Nachfrage» verwenden wir das Plateau Element. Diese realisiert den erwarteten Geschäftsnutzen einer «Erhöhten Auslastung um 2 %», welche als Ergebnis modelliert wird. Mittels der Projekte «Anbindung Wetterdaten», «Microservice: Dynamische Preisgestaltung», welche auf das Element Arbeitspaket gemappt werden, soll das Vorhaben umgesetzt werden.
Dafür muss die Applikations-Komponente «Ski-Tick» verändert werden. Beeinflusst wird auch die Fähigkeit «Ticketverkauf». Ein Interesse an diesem Vorhaben liegt bei den Stakeholdern «CMO» sowie «CFO» und beteiligt sind die Geschäftsakteure (hier spezialisiert als Organisationeinheit) «IT» sowie «Marketing / Vertrieb».
Weitere Ausbaustufen wie ein Bonusprogramm für regelmässige Besucher werden wiederum als Plateau mit den dazugehörigen Elementen definiert.
Bereits in diesem kleinen Beispiel wird die Verlinkung der Elemente über Architektur-Layer und Abteilungsgrenzen hinweg ersichtlich. Ein entsprechendes EAM-Werkzeug wie ADOIT, in welchem die notwendigen Informationen strukturiert und zentral gesammelt werden, ermächtigt Unternehmen Auswirkungen von Veränderungen sichtbar zu machen. Dies führt zu einer effizienten und faktenbasierten Entscheidungsgrundlage.
Enterprise Architecture Management mit ADOIT
In ADOIT wird wahlweise mit dem BOC Best-Practice Architekturmodell oder mit der Modellierungssprache ArchiMate modelliert. Unternehmen erhalten in ADOIT wertvolle Erkenntnisse über die Abhängigkeiten zwischen den Assets in ihrer Unternehmensarchitektur, um somit in turbulenten Zeiten den Überblick zu bewahren. Die umfangreiche EAM-Suite bereitet Unternehmen ideal auf zukünftige Herausforderungen vor und ermöglicht eine erfolgreiche Transformation von Business und IT. ADOIT ist daher vor allem in Zeiten der Digitalisierung ein unverzichtbares Tool.
Die BOC Group ist stolz auf ihr Ergebnis im Bericht «The Forrester WaveTM: Enterprise Architecture Management Suites, Q2 2017». Die EA-Management-Suite ADOIT ist Leader unter den Produkten der internationalen Konkurrenz.
Kostenlose Webinare zum Thema
- ADOIT 8.3 auf einen Blick – Entdecken Sie die neue EAM-Suite https://bit.ly/2mFROH1
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St. Galler Anwenderforum, 29.10.2018
Am 48. St. Galler Anwenderforum wird die BOC Schweiz mit einem Stand und einem Workshop zum hier beschriebenen Thema anwesend sein. Melden Sie sich bei uns auf boc@boc-ch.com und profitieren Sie von vergünstigten Partnertickets.
Mehr Informationen zum Inhalt der Veranstaltung finden Sie unter: https://awf.iwi.unisg.ch/
Beantragen Sie Ihren kostenlosen Testaccount: https://ch.boc-group.com/adoit#test-it
Zu den Autoren
Felix Brandmayr und Roman Brun haben als Consultants bei der BOC Gruppe langjährige Erfahrung in der Einführung und Weiterentwicklung von tool-gestütztem EAM.
Zum Unternehmen: Die BOC Group entwickelt Softwareprodukte und Services für eine effektive und umfassende Unternehmensführung in Zeiten der digitalen Transformation. Unsere Stärken liegen im Ausbau der Fähigkeiten für das Unternehmensarchitekturund Geschäftsprozessmanagement sowie auch in der Verbesserung von Governance, Risk und Compliance, um Unternehmen bestmöglich auf Audits vorzubereiten.
Mehr Informationen: BOC Schweiz, Zürcherstrasse 21, CH-8400 Winterthur, Tel.: +41 52 260 37 50, www.boc-group.com
Dieser Beitrag wurde von der BOC Group zur Verfügung gestellt und stellt die Sicht des Unternehmens dar. Computerworld übernimmt für dessen Inhalt keine Verantwortung.