«Nova Werke passt Prozesse an das ERP an»

SAP nimmt sich selbst aus dem Rennen

CW: Welche ERPs kamen in die engere Wahl?
Bei den Einspritzdruckleitungen für Dieselkomponenten von Nova Swiss ist praktisch jede Geometrie
Quelle: Nova Werke
Schade:
Nach der Bewertung standen noch drei ERPs zur Auswahl: Microsoft, IFS und SAP. SAP konnte das Projekt nicht im geforderten Zeitraum von sechs Monaten realisieren. Ihr letztes Angebot lautete auf mindestens neun Monaten, womit sie aus dem Rennen waren. Für Microsoft sprach die grosse installierte Basis an Microsoft-Produkten, denn Nova Werke arbeitet unter anderem mit Windows und Office. Der Preis war zudem attraktiver als alle anderen Offerten. Bei IFS stimmte allerdings das Gesamtpaket: Das Look & Feel war gut, die Offerte belastbar und insbesondere überzeugte das Material Ressource Planning des Systems. So haben wir nicht die günstigste Offerte gewählt, sondern die Lösung, die die besten Perspektiven für die Zukunft bot.
CW: Gab es eine Wahl zwischen einer lokalen Installation und einer Cloud-Lösung?
Schade: Ja, und die Installation On-Premises war ein Entscheidungskriterium. Die Cloud war vor fünf Jahren noch keine wirkliche Alternative. Mehr noch war die Aussicht, dass die Daten auf einem Server in Deutschland liegen sollten, für uns nicht akzeptabel. Da wir selbst zwei Rechenzentren betreiben, haben wir auf On-Premises bestanden.
Wahrscheinlich hätten wir uns heute aber anders entschieden...
CW: Spielen dabei die neuen Hyperscaler-Rechenzentren in der Schweiz eine Rolle?
Schade: Nein. Vielmehr haben wir uns als Unternehmen weiterentwickelt und unter anderem mittlerweile Standorte in China und den USA. In China läuft aktuell das Einführungsprojekt. Es wird Ende Jahr abgeschlossen sein. Anschliessend folgt Frankreich, wo wir inmitten des Prozess-Re-Engineerings sind. Auch dieses Geschäft wollen wir auf IFS bringen. Dann wäre die Cloud wesentlich einfacher zu managen als eine lokale Installation.
CW: Diskutieren Sie die Pläne mit IFS?
Schade: Momentan diskutieren wir nicht die Cloud mit IFS, aber das Update auf die Version 10. Das neue System führen wir voraussichtlich im nächsten Jahr ein. Die Vorarbeiten laufen bereits, der Investitionsentscheid sollte Ende November fallen. Auch bei der neuen Version werden wir zunächst aber noch On-Premises bleiben.
Der Grund ist unser hoher Anspruch an die Datensicherheit. Unsere heikelsten Daten sind die Informationen zum Produkt- und Prozess-Know-how. Sie sind natürlich heute 1:1 im ERP abgebildet.



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