Interview
24.01.2022, 06:13 Uhr
«Der Markt ist reif für Innovationen»
Seit geraumer Zeit ist bei Backup- und Storage-Technologien ein rasanter Wandel zu beobachten – vorangetrieben von Start-ups wie Cohesity.
Die Datenmanagement-Plattform von Cohesity ist ein neuer Ansatz für ein altes Problem: Für grosse Unternehmen kann der Zugriff auf und die Speicherung von Daten sehr umständlich sein. Cohesity-Gründer Mohit Aron erkannte: Das nicht lineare Wachstum der Daten ist nicht skalierbar, Unternehmen müssen einen Weg finden, um alle ihre Daten auf einheitliche Weise zu verwalten. Wie aus dieser Idee eine Erfolgsstory geworden ist und warum dem Datenmanagement eine Schlüsselrolle für Unternehmen zukommt, erzählt Wolfgang Huber, seit Februar 2020 Regional Director DACH bei Cohesity.
Computerworld: Ähnliche Funktionen wie bei Cohesity in Europa hatten Sie schon bei anderen IT-Anbietern inne. Ihre Spezialität scheint es zu sein, Kunden für junge US-Firmen in Europa zu gewinnen.
Wolfgang Huber: Ja, ich war schon bei mehreren Firmen in der Verantwortlichkeit für Zentraleuropa. Es ging immer um neue Unternehmen mit enormen Wertschöpfungsmöglichkeiten und dem Potenzial, einen Markt zu revolutionieren – zuletzt bei Cloudera, SimpliVity oder VMware. Cohesity ist jetzt meine sechste Station. Oft ist es so, dass Firmen aus den USA einen Reset versuchen oder ihre Organisation auf einen Next Level hieven wollen. Im Fall von Cohesity wurde bereits eine Menge Vorarbeit geleistet, meine Aufgabe ist es, das Unternehmen jetzt auf die nächste Stufe der Reife und des Wachstums zu bringen – und ja, die Kundenakquise ist ein grosser Teil davon.
Computerworld: Gibt es einen gemeinsamen Nenner?
Huber: Es geht ja immer um die Daten in der IT: Wie kann man daraus Werte kreieren oder Einsichten oder Services ableiten? Datenmanagement ist ein entscheidender Faktor für jedes Unternehmen, das auf Geschwindigkeit und Sicherheit angewiesen ist, etwa im Finanz- oder Gesundheitswesen. Ich habe im Lauf der Jahre an vielen Technologien arbeiten können; Infrastruktur, Hyperkonvergenz, Datenmanagement und dergleichen. Cohesity ist eine Verschmelzung solcher Themen in einer Gesamtperspektive. Es geht darum, eine Software-Datenmanagement-Plattform anzubieten, die auf jeder Cloud und fast jeder Hardware-Plattform funktioniert. Und wir sind nicht nur in der Lage, On-Premise-, Edge- und Cloud-Daten zu unterstützen, sondern wir können mit unserer neuen DMaaS-Plattform (Data Management as a Service), die bald nach Deutschland kommt, diese Daten innerhalb einer Cloud ohne zusätzliche Egress-/Ingress-Gebühren verwalten.
Computerworld: Cohesity wendet sich mit 5G einem besonderen Anwendungsfall zu. Wie passt 5G in sein Portfolio?
Huber: Ich muss klar sagen, dass wir weder ein Service-Provider sind noch bewerten wir dies als Markt. Was für uns interessant ist, sind die Datenmobilität, die Datenübertragung, die Datenerfassung und die Art der Architektur, die es braucht, um die Datenpakete und Workloads mit 5G zu verwalten. Durch die grossen Bandbreiten, die 5G bereitstellt, wird der ständig wachsende Datenberg noch grösser und das in einem immer höheren Tempo.
“Datenmanagement ist ein entscheidender Faktor für jedes Unternehmen, das auf Geschwindigkeit und Sicherheit angewiesen ist.„
Wolfgang Huber, Cohesity
Die Herausforderungen für das IT-Team – herauszufinden, was vorgehalten werden soll, was gelöscht werden soll, wie gespeichert werden soll, wo gespeichert werden soll, welche Richtlinien angewendet werden müssen, welche Vorschriften eingehalten werden müssen und natürlich, wie solche Dinge langfristig gesichert werden können – sind enorm. Das sind Bereiche dieser Technologie, auf die sich Cohesity konzentriert. Das IoT oder neue Produktionslinien anstatt herkömmlicher Produktionsnetze werden durch 5G einschneidende Veränderungen erfahren.
Computerworld: Wie kommt Cohesity da ins Spiel?
Huber: Wir helfen Kunden auf der Infrastruktur- und Service-Seite, ihre Daten zu schützen und mehr aus ihnen zu machen. Auf hohem Niveau helfen wir, Daten vor Ort und in Clouds zu schützen, wir konsolidieren Daten aus verschiedenen Quellen und Standorten, wir ermöglichen eine flexible Wiederherstellung an den ursprünglichen Quellen oder an einem neuen Standort, und wir ermöglichen die Suche und Analyse der gespeicherten Daten. Wir helfen Unternehmen, die damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen.
Sorgenkind Datenfragmentierung
Computerworld: Welche Rolle spielt Data Fragmentation in diesem Zusammenhang?
Huber: Das ist ein sehr wichtiges Thema. Daten tauchen in den unterschiedlichsten Anwendungen, Datenbanken und Lokationen auf. Eine Technologie wie 5G potenziert diese Entwicklung und sorgt dafür, dass Daten noch verstreuter in den unterschiedlichsten Datentöpfen abgelegt werden. Und es wird schwieriger angesichts dieser Fragmentierung, die Daten zu analysieren oder sie zu schützen. Wir helfen mit unserer Plattform, solche Probleme anzugehen. Die Plattform ist global angelegt und skaliert über unterschiedliche Standorte und Positionen in einer Cloud hinweg. Alles kann von einer Stelle aus organisiert und verwaltet werden.
Computerworld: Wo konkret kann Cohesity, das kein 5G-Spezialist ist, seine Kunden unterstützen?
Huber: 5G ist nur eine Übertragungstechnologie, im Endeffekt eine Art Leitung oder Pipe, die extrem schnell beziehungsweise drahtlos über die Luft von Station zu Station läuft. Das heisst, für ein Unternehmen ist es gleichbedeutend mit einem klassischen WLAN – es sind mannigfaltige Verbindungen zu Kunden, zu Produktionsstandorten oder verschiedenen Service-Angeboten: Immer geht es um Daten, die letztlich im Rechenzentrum des Unternehmens oder in einer Aussenstelle landen oder noch irgendwo unterwegs sind, und damit um klassische Fragen wie Backup oder schnelles Restore bei einem Datenverlust irgendwo auf den Hunderten oder Tausenden von virtuellen Maschinen, die heute verwendet werden. Aber es geht um mehr als nur Backup und Restore, etwa darum, wie man auf Ransomware-Angriffe reagiert, bei denen wichtige Daten verschlüsselt werden, um «Schutzgelder» zu erpressen. In solchen Fällen muss man zurückgehen auf die letzte unverschlüsselte Version der Daten – und das können wir. Und zwar nicht über Stunden oder noch länger, sondern innerhalb von Minuten. Wir scannen ständig alle Datenstandorte und wir können auch international auf allen Standorten eines Kunden nach Schad-Software suchen.
Vergleich zu Konkurrenten
Computerworld: Cohesity ist nicht der einzige Anbieter auf diesem Feld. Was machen Sie anders oder besser?
Huber: Im Prinzip können wir sechs Sachen besser als alle anderen, die ich bisher gesehen habe. Der Erste ist das, was wir unsere einfache Hyper-converged Scale-out Infrastructure nennen: Die Infrastruktur, auf der wir laufen, besteht ja aus x86-Servern, von unseren Partnern wie Cisco, HPE, Dell, Fujitsu oder Pure. Die Grundidee dabei ist, dass man bei Bedarf nach mehr Performance oder Speicherplatz einfach einen weiteren Baustein hinzufügt. Bisher haben wir noch keinen Kunden gefunden – auch im Petabyte-Bereich –, der uns da an eine Grenze gebracht hätte. Bei vielen anderen Technologiekonzepten muss man irgendwann ein neues Prinzip einführen oder die nächstgrössere Maschine kaufen – nicht bei uns. In dieser Infrastruktur verbauen wir zweitens eine smarte Technologie, bestehend aus Deduplizierung, Komprimierung, Erasure Coding oder Encryption. Diese Cohesity-Helios-Technologie ist bereits Bestandteil unserer Bausteine und der Software, die wir auf diesen Servern installieren.
“Es wird schwieriger angesichts dieser Fragmentierung, die Daten zu analysieren oder sie zu schützen.„
Wolfgang Huber, Cohesity
Computerworld: Und weiter?
Huber: Drittens haben wir überall eine Global Search eingebaut. Die Daten werden gespeichert und gleichzeitig indiziert, womit wir Files und Charts global finden können. Dies ist auch für eine schnelle Wiederherstellung beschädigter oder angegriffener Daten wichtig.
Viertens sind wir deshalb in der Lage, massenhaft Applikationen, Server oder virtuelle Maschinen wiederherzustellen, auch in Cloud-Umgebungen von Amazon AWS, Microsoft Azure und Google Cloud. Fūnftens können wir die gespeicherten Daten mit Applikationen überprüfen, Automatismen in Gang setzen und zum Beispiel betroffene Server wieder einzeln hochfahren und nicht alle gleichzeitig.
Sechstens möchte ich auf unsere integrierten Security-Mechanismen verweisen: Wir scannen beim Speichern die Daten, wir lassen dann Antivirus-Programme laufen und nutzen Anomalie-Detection. Unsere sechs Bausteine verwendet kein anderer Anbieter so wie wir.
Computerworld: Lineares Scaling plus diverse softwarebasierte Kontrollen machen also das Besondere Ihres Storage- und Datenmanagements aus.
Huber: Genau. Wir bauen immer weiter, ohne auf neue, „bessere“ Systeme setzen zu müssen. Wie Lego-Bausteine eben. Immer breiter oder immer höher, was Performance und Kapazität angeht.
Computerworld: Aber wie schaffen Sie das und die anderen Hersteller nicht?
Huber: Da müssen wir sehr weit zurückgehen. Unser Gründer und CEO Mohit Aron war zum einen Mitbegründer und CTO von Nutanix, wo man zumindest ein Stück weit den Standard von Hyper-converged Infrastructure mitentwickelt hat. Dort hat er sehr viel über das Skalieren solcher Umgebungen gelernt.
Sein zweiter Wissensfundus stammt aus seiner Zeit bei Google, wo er der Hauptentwickler des Google File Systems war. In der Cohesity-Technologie steckt ein solches Global File System, wir nennen es SpanFS.
Dieses selbst entwickelte Dateisystem erlaubt es, extrem weit „google-like“ über verschiedene Standards hinweg zu skalieren. Und von Nutanix hat Aron die Grundideen einer Hyper-converged Infrastructure mitgebracht, kombiniert mit Funktionalitäten wie Deduplizierung, Komprimierung und Encryption.
Geeignet für Grossunternehmen
Computerworld: Welche Kundentypen und welche Branchen setzen die Cohesity-Technologie ein?
Huber: Weil wir so hochskalierbar sind, hat Cohesity festgestellt, dass wir umso erfolgreicher sind, je grösser ein Unternehmen ist. Wir sprechen daher primär Firmen mit grossen Datensätzen an, wie Behörden und öffentliche Einrichtungen, Universitäten, Krankenhaus- und Gesundheitsunternehmen sowie Finanzdienstleister. Aber wir haben Kunden aus jeder erdenklichen Branche, sogar einen Süsswarenhersteller mit globaler Strahlkraft. Für ein relativ junges Unternehmen, das 2013 gegründet wurde und schon über 3,7 Milliarden Dollar wert ist, haben wir einen Sweet Spot gefunden.
Unser DMaaS-Produkt versetzt uns in die Lage, auch mehr mittelständische Unternehmen zu unterstützen, worauf ich mich sehr freue. Wir haben festgestellt, dass Business-Entscheider im Zuge der Covid-19-Pandemie noch mehr Wert auf Business-Transformation und zukunftssichere Technologien legen und nicht nur auf IT-Modernisierung und den Kauf der immer gleichen Legacy-Technologien. Wir befinden uns in einer Phase, in der die Unternehmen aus sämtlichen Branchen mehr Fantasie entwickeln, um Markt-anteile zu gewinnen, sich neu zu erfinden und zu wachsen. Die Digitalisierung schreitet gefühlt mit Lichtgeschwindigkeit voran.
“Business-Entscheider legen im Zuge der Pandemie mehr Wert auf Business-Transformation und zukunftssichere Technologien und nicht nur auf IT-Modernisierung und den Kauf immer gleicher Legacy-Technologien.„
Wolfgang Huber, Cohesity
Computerworld: Im Juli 2020 hat es eine Finanzierungsrunde E gegeben, bei der 250 Millionen Dollar eingesammelt wurden. Was passiert mit diesem Geld?
Huber: Der Zweck dieser Runde war es, unseren Go-to-Market ausserhalb Amerikas voranzutreiben. Und angesichts unseres Umsatzwachstums, neuer Verträge und des Umfangs der Kundenaufträge ist klar, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ein grosser Schwerpunkt für unser Entwicklungsteam war die Bereitstellung von Data Management as a Service (DMaaS). Das erste Produkt, DataProtect as a Service, steht kurz vor der Auslieferung, SiteContinuity as a Service folgt noch in diesem Jahr.
Computerworld: Im Storage-Bereich ist eine ungebrochene Welle an Start-up-Gründungen zu beobachten. Woran liegt das? Haben die Grossen an den Bedürfnissen der Anwender vorbeientwickelt oder einfach nichts Neues mehr hervorgebracht?
Huber: Innovationen werden oft von den Kleinen getrieben. Mir scheint da ein genereller Grund vorzuliegen: Der Etablierte verteidigt erst einmal das Gebiet seiner bis dato erfolgreichen Technologie und das Geschäft mit seinen Kunden. Der disruptive Angriff erfolgt zum Beispiel über die Geschwindigkeit – es waren die neuen All-Flash-Player, die bedeutende Marktanteile erobert haben. Dies war nur möglich, weil die Preise für Flash-Laufwerke fielen. Es geht also darum, diese Marktübergänge zu erkennen, zu nutzen und dabei radikal zu sein. Natürlich ziehen die Grossen dann irgendwann nach – auch durch Akquisitionen.
Die Marktführer haben im Prinzip zwei Möglichkeiten: Sie kaufen sich entweder das Know-how oder sie streben eigene Ersatzentwicklungen an. Das Hinterherentwickeln ist jedoch doppelt schwierig, wenn man nicht über innovative Kräfte im eigenen Haus verfügt oder wenn so etwas nicht in die bisherige Strategie hineinpasst – mit der man ja immerhin weite Teile des Marktes beherrscht. Denken Sie daran, dass Apple nicht der Erste war, der einen MP3-Player entwickelt hat, aber der iPod war dennoch weltweit führend.
Computerworld: Man könnte fast eine Theorie der anthropologischen Marktbeherrschung aufstellen – vom alteuropäischen oder neoamerikanischen Neandertaler der Ostküste bis hin zum kalifornischen Start-up.
Huber: Die zahlreichen Innovationen derzeit hängen sicherlich auch mit der Menge an Daten und den diversen Möglichkeiten, Daten zu speichern, zusammen. Wenn etwas so schnell wächst, eröffnen sich auch Chancen für neue Player. Sie finden auch leichter Kunden, besonders im stark wachsenden Markt für Storage-Technologien. In unserem Sektor des Datenmanagements ist es schnelllebig, jeden Monat gibt es neue Technologien, und ich persönlich denke, dass dies eines der am stärksten umkämpften Schlachtfelder im Software-Bereich ist, mit Anbietern aus Europa, Kalifornien, Russland und anderen Regionen.
Aber der Backup- und Recovery-Markt ist schon seit Jahren reif für Innovationen, die etablierten Anbieter waren zu lange selbstgefällig. Die meisten Akteure im Bereich Backup und Recovery gibt es schon seit 20 Jahren oder noch länger. Ihnen fehlen die Innovationszyklen, die neuere Plattformanbieter haben. Die Unternehmen erstellten Hunderte von Kopien derselben Daten für verschiedene Anwendungsfälle und unterschiedliche Zwecke im gesamten Unternehmen.
Cloud und Storage
Computerworld: Und wie sehen Sie die neu propagierte Affinität von Cloud und Storage?
Huber: Das ist eine Diskussion, die schon mehrere Jahre geführt wird – und das oft mit unseriösen Argumenten und irgendwelchen Marktprognosen. Eigentlich müssten die internen Rechenzentren ja schon längst ausgestorben sein. Dem ist jedoch keineswegs so, und es gibt gute Argumente für beides – Rechenzentrum und/oder Cloud. AWS, Azure oder Google gewinnen jetzt nur langsam Terrain. Bei Cohesity sehen wir mehr die neue Normalität von hybriden und Multi-Cloud-Infrastrukturen. Unsere Technologie läuft auf allen Servern, aber genauso auf allen drei Hyperscalern. Unsere Welt als Cohesity ist hybrid und Multi-Cloud. Und das wird so bleiben.
Computerworld: Und was halten Sie davon, dass die Cloud-Provider zunehmend aufwendige Server-Installationen in die Rechenzentren der Kunden stellen und diese sozusagen zum „Aussenposten“ in ihren Infrastrukturen machen?
Huber: Da gebe ich Ihnen schon recht. Immerhin sind die Wachstumszahlen von AWS, Azure und anderen unbestreitbar. Das ist schon beeindruckend. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass wir vollständig in einer Welt angekommen sind, in der diese Cloud-Anbieter die Rechenzentrumsarchitekturen komplett übernehmen.
Was die Aussenposten betrifft, so wollen Unternehmen im heutigen Geschäftsklima Lösungen, die ihnen die Flexibilität geben, ihre Daten überall zu verwalten und bereitzustellen – egal ob sie sich in ihrem Rechenzentrum, in einer On-Premise-Einrichtung wie einer Aussen- oder Zweigstelle oder in der Public Cloud befinden. Die Software-defined Helios-Plattform von Cohesity gibt unseren Kunden die Flexibilität, diese Anforderungen einfach zu erfüllen. Damit haben unsere Kunden die Gewissheit, dass sie unsere Plattform nahtlos in ihren On-Premise- und Cloud-Umgebungen nutzen können, unabhängig davon, wo ihre Daten heute oder in Zukunft gespeichert sind. Da immer mehr Unternehmen die öffentliche Cloud wie AWS, Azure oder Google nutzen, ist eine der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert werden, dass nicht alle Daten in der Public Cloud gespeichert werden können, sei es aufgrund regulatorischer Anforderungen oder der Notwendigkeit, die Daten lokal zu verarbeiten, wie in Fabriken oder Aussenstellen. Im Wesentlichen geht es bei Outposts darum, auf die Nachfrage der Kunden nach Wahlmöglichkeiten zu antworten. Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern darum, ihnen mehr Optionen zu bieten, denn kein Unternehmen ist wie das andere.
Computerworld: Zum Abschluss: Was kennzeichnet Ihre Arbeit als DACH-Manager von Cohesity ganz besonders?
Huber: Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Gewinnung von Neukunden und dem Ausbau unserer Bestandskunden. Die Kundenzufriedenheit ist dabei besonders wichtig. Zu diesem Zweck bauen wir das Vertriebs- und Supportteam fortlaufend aus und erreichen kontinuierlich einen Net Promoter Score von über 90, während der Branchendurchschnitt bei weniger als der Hälfte liegt. Wenn ich auf die nächsten zwölf Monate blicke, dann hat der Ausbau des Partner- und Service-Provider-Netzwerks höchste Priorität.
Computerworld: Und auf was muss ein US-Storage-Anbieter in Europa besonders achten?
Huber: Amerikanische Anbieter wie Cohesity müssen auf die etwas anderen Anforderungen achten, wenn es um die Architektur geht. In Europa wird Hochverfügbarkeit oft über mehrere aktive Rechenzentren in einer Region gefordert, und wir haben ein reichhaltiges Geflecht an Vorschriften, Datenschutzfragen und technologischen Nuancen, die es in den USA einfach nicht gibt – die zwar aus mehreren Bundesstaaten bestehen, aber trotzdem einen weitreichenden Konsens und Bundesgesetze haben.
Die EU leistet grossartige Arbeit bei der Unterstützung von eigenständigem Wachstum in Europa und stellt mit Vorschriften wie der DSGVO Prinzipien auf, wie Dinge getan werden sollten, die extrem hilfreich sind. Darin liegt der Unterschied.
Info
«Cohesity vereinfacht radikal»
Ashu Garg, General Partner bei der Risikokapitalfirma Foundation Capital, über Cohesity-Gründer und CEO Mohit Aron:
«Die Herausforderung für Mohit bestand darin, dass zwar alle mit ihm über das Problem von Datenmanagement übereinstimmten, aber fast alle seine Lösung für zu radikal hielten. Für große Unternehmen kann der Zugriff auf und die Speicherung von Daten umständlich sein. In der Vergangenheit wurden für die Dateninfrastruktur mehrere Anbieter benötigt: einer für Primärspeicher, einer für Backup-Software, einer für Cloud-Migration, einer für NAS und so weiter. Dieses Durcheinander von Ressourcen kann schwer zu überblicken sein. Cohesity hat eine einheitliche Plattform entwickelt, um sie alle zu beherrschen. Das spart Unternehmen Zeit und Geld, weil sie den gesamten Bedarf an Rechenzentren und Hybrid Clouds konsolidiert. Die meisten Leute in der Branche waren skeptisch, dass man den Markt dazu bringen könnte, etwas so prinzipiell Neues anzunehmen. Sieben Jahre nach dem Start hat Mohit bewiesen, dass ein Anwendungsfall nach dem anderen durch die Art und Weise, wie Cohesity die Dinge anpackt, radikal vereinfacht und leicht bewältigt werden kann. Und das ungebremste Wachstum des Unternehmens in Bezug auf Umsatz, neue Verträge und den Umfang der Kundenaufträge ist ein klares Indiz dafür, dass die IT-Branche Notiz davon genommen hat.»
Mehr zu Cohesity lesen Sie im Hintergrundartikel zu Hyper-converged Storage «Cohesity gilt als das nächste grosse Ding».