Lusee 04.11.2021, 06:11 Uhr

Analoge Beratung mit digitaler Unterstützung

Lusee will mit einer Mixed-Reality-Lösung Beratungsgespräche digital unterstützen. Der Kundschaft sollen so komplexe Sachverhalte besser erklärt werden können, während das Gespräch durchgängig digitalisiert wird.
Insgesamt soll Lusee die zwischenmenschliche Begegnung in der Beratung intensivieren und gleichzeitig digital anreichern
(Quelle: Lusee)
Unser Alltag wird an allen Ecken und Enden digitaler: Küchengeräte werden online bestellt, die Steuer­erklärung elektronisch eingereicht und die Rechnungen via E-Banking bezahlt. Das macht das Leben bequemer und einfacher. Trotzdem gibt es nach wie vor Angelegen­heiten, die man nicht unbedingt digital abwickeln will oder kann – gerade, wenn es um komplexe Sachverhalte geht. Wer beispielsweise vor dem Hauskauf steht, möchte sich in der Regel wohl zuerst von Experten zu möglichen Finan­zierungs- oder Versicherungsoptionen beraten lassen.
Im persönlichen Gespräch wird als Präsentationstechnik gerne das Pencil Selling eingesetzt. Heisst: Mit Stift und Papier oder auf einem Tablet werden wichtige Punkte notiert und visualisiert. Forschende des Instituts für In­formatik der Uni Zürich fanden vor einigen Jahren aber heraus, dass herkömmliche technische Hilfsmittel in der Bankberatung die zwischenmenschliche Kommunikation und die Beziehungsqualität stören können. An der Fachhochschule Nordwestschweiz wurde zusammen mit der Uni Zürich, der Hypothekarbank Lenzburg und mit Unterstützung von Innosuisse deshalb das Projekt «Livepaper» umgesetzt – mit dem Ziel, eine neuartige Interaktionsplattform für Beratungssituationen zu entwickeln.

Lusee als neuartiges Frontend

Die Hypi testete die Lösung im Bankbereich selbst aus – mit Erfolg. So ist in der Zwischenzeit mehr aus dem eins­tigen Forschungsprojekt geworden. Im Dezember 2020 entschied sich das Finanzinstitut dazu, über ihre Tochter­gesellschaft HBL Finanz ein eigenes Start-up für die Weiterentwicklung und den Vertrieb der Lösung zu gründen. Lusee, so heisst nun das Produkt sowie das unter dem Dach der Hypi gegründete Start-up. Geleitet wird die Jungfirma von Andreas Kunzmann, der gleichzeitig im Verwaltungsrat des Mutterhauses sitzt. Im Produkt, das bereits fest in der neuen Hypi-Geschäftsstelle in Wohlen sowie am Hauptsitz in Lenzburg installiert ist, sieht er nicht weniger als ein neuartiges und natürlicheres Frontend, dass die zwischenmenschliche Interaktion stärkt. Es sei «der nächste Schritt, wie wir mit digitalen Mitteln interagieren», erklärt der CEO. Klingt verheissungsvoll! Doch was ist Lusee überhaupt?



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