«Lösungsorientiert denken ist das Wichtigste»

Strategien gegen den Fachkräftemangel

CW: Auf welche Eigenschaften Ihrer Mitarbeiter achten Sie besonders?
Marx: Da gibt es viele, die wichtig sind, aber ich möchte eine in den Vordergrund stellen: lösungsorientiertes Denken! Es ist so wichtig, dass man in einer schwierigen Situation nicht versinkt, sondern das Problem eingrenzt und ganz klar die nächsten Schritte definiert, die zum gewünschten Ergebnis führen. Verlässlichkeit und Selbstverantwortlichkeit sind damit ganz wesentliche Eigenschaften meiner Mitarbeiter.
CW: Die Komplexität im Security-Geschäft steigt. Laufend kommen neue Technologien und Einsatzszenarien hinzu. Wie halten Sie sich und Ihre Mitarbeiter auf dem neusten Stand?
Marx: Bei Proofpoint haben wir das Glück, dass wir aus einer wirklich grossen Zahl an Trainings auswählen können. Es geht also auch hier wieder um die Priorisierung, welches Training mit welchem Schwerpunkt ist wann die beste Vorbereitung für kommende Aufgaben.
CW: Inwieweit spüren Sie den Fachkräftemangel in der ICT und was unternehmen Sie dagegen?
Marx: In der täglichen Kommunikation mit Kunden und Vertriebspartnern höre ich oft die Frage: «Wir sind auf Mitarbeitersuche, kennst du jemanden?» Das heisst: Ja, das Thema ist präsent. Als Unternehmen unterstützen wir verschiedene Ausbildungsprojekte unter anderem an Fachhochschulen. Ich persönlich engagiere mich bei Womanin-ICT-Projekten, um den jungen Damen mehr Mut zu machen, eine Karriere in der IT-Branche anzustreben.
CW: Wie fördern Sie Diversität im Unternehmen? Wie hoch ist der Anteil weiblicher Fachkräfte und von über 50-Jährigen bei Proofpoint?
Marx: Für Proofpoint ist das ein wichtiges Thema. Der Anteil weiblicher Angestellter beträgt bei uns um die 25 Prozent und das gilt für fast alle Hierarchie-Ebenen. Im Board of Directors ist der Anteil mit 33 Prozent sogar noch höher. Und das war bei Proofpoint bereits der Fall, lange bevor der US-amerikanische Bundesstaat Kalifornien die entsprechende Auflage gemacht hat. Im dortigen Sunnyvale hat Proofpoint seinen Hauptsitz. Weiter zur Diversität: Das Durchschnittsalter unserer Angestellten weltweit liegt bei ca. 41 Jahren.
CW: Wer viel arbeitet, braucht viel Energie. Wie lautet Ihr Restaurant-Tipp für das Mittagessen?
Marx: Da habe ich gar keinen speziellen Tipp, am liebsten esse ich zu Mittag schlicht Suppe und Salat. Abends liebe ich italienisches Essen. Da gibt es so viele grossartige Restaurants in der Schweiz und in Österreich.
CW: Wie laden Sie Ihre Batterien wieder auf?
Marx: Am besten lade ich meine Batterien in der Natur auf. Beim Waldspaziergang, Joggen oder bei der Gartenarbeit sind die Akkus im Nu wieder voll. Gerne beschäftige ich mich auch mit Ölmalerei.
CW: Kommen Ihnen dann in der entspannten und kreativen Atmosphäre auch neue Ideen?
Marx: Permanent! Mit frischem Wind kommen auch wieder frische Ideen und manche Problemchen lösen sich manchmal sogar in Luft auf. Man sollte wirklich immer bewusst auf Ausgleich zur Schreibtischarbeit achten, auch wenn es im täglichen Business nicht immer ganz leicht ist.
CW: Welches ist Ihr nächstes Projekt?
Marx: Ganz klar: Der Ausbau des Alps-Teams, um damit zum weltweiten Erfolg auch mit Erfolgen in der Schweiz und Österreich beitragen zu können.
Zur Person
Irene Marx
leitet als Country Manager bei Proofpoint das Tagesgeschäft in der Schweiz und Österreich. Sie bringt in ihren Job mehr als 20 Jahre Erfahrung aus der IT- und Cybersecurity-Branche mit ein. Bevor Marx im Juni 2020 zu Proofpoint kam, hatte sie leitende Positionen bei Zscaler und Fortinet inne. Nebenbei malt sie und organisiert auch Vernissagen.


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