08.03.2017, 07:05 Uhr

Über dieses Hacking-Arsenal verfügt die CIA laut Wikileaks

Wikileaks hat Material zur CIA veröffentlicht, das deren Methoden der Cyber-Spionage und Online-Kriegsführung offenlegt.
Die Enthüllungsplattform Wikileaks beschuldigt den US-Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency), über ein massives Hacking-Arsenal zu verfügen. Wikileaks veröffentlichte am Dienstag mehr als 8000 Dokumente, die von der CIA stammen und neue Methoden der Online-Kriegsführung enthüllen sollen. Das unter dem Titel «Vault 7» publizierte Material gibt Einblick über die mutmassliche Cyber-Spionagepraxis des Auslandsgeheimdienstes. Ausserdem werden in den Dokumenten Schwachstellen von Smartphones, Computern und Elektronikgeräten beschrieben sowie Hacker-Werkzeuge vorgestellt. Die CIA kommentierte den Vorgang nicht. «Wir äussern uns nicht zur Authentizität oder den Inhalt von angeblichen Geheimdienst-Dokumenten», sagte ein Sprecher auf Anfrage. Auch der Sprecher von US-Präsident Donald Trump, Sean Spicer, wollte die Veröffentlichung nicht kommentieren.

Frankfurter US-Generalkonsulat als Hackerzentrale

Laut einer Pressemitteilung von Wikileaks ist Frankfurt ein Ausgangspunkt der Überwachungen. So steuerten die Hacker vom dortigen Generalkonsulat aus ihre Angriffe in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Das am Dienstag veröffentlichte Paket stamme aber aus dem CIA-Hauptquartier in Langley (US-Bundesstaat Virginia), in der Nähe von Washington.  
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«Neue NSA geschaffen»

Die Veröffentlichung gehe bezüglich ihrer Grössenordnung weit über die von Enthüller Edward Snowden aufgedeckten Informationen des US-Abhördienstes NSA hinaus, hiess es von Wikileaks. Die CIA habe heimlich ihre Cyberaktivitäten ausgebaut und so eine neue NSA geschaffen. Mit dem Unterschied, dass diese neuen Aktivitäten noch weniger reguliert seien. Wikileaks will die Informationen in mehreren Teilen publik machen. Die angewandten Strategien, mit Hilfe sogenannter Cyber-Waffen an Informationen zu gelangen, seien hochgradig gefährlich. Sobald eine solche Waffe in die falschen Hände gerate, könne sie jederzeit gegen Dritte eingesetzt werden. «In der Entwicklung von Cyber-Waffen liegt ein extremes Risiko der Weiterverbreitung», sagte Wikileaks-Gründer Julian Assange.

Erstmals Material bearbeitet

Zum Hacking-Arsenal der CIA gehören laut Wikileaks Malware, Viren und Trojaner. Demnach können etwa iPhones, Android-Geräte oder Windows-Rechner ausspioniert werden. Zudem sollen über eine spezielle Software Samsung-Fernsehgeräte des Modells F-8000 mit eingebauter Kamera und Mikrofon in eine Wanze verwandelt worden sein. Bei der Attacke mit einem Programm namens «Weeping Angel» erwecke das Gerät den Anschein, ausgeschaltet zu sein. Stattdessen zeichne der Fernseher Gespräche auf und sende diese an einen CIA-Server. Zudem könne der Geheimdienst die Verschlüsselung von Nachrichtendiensten wie WhatsApp, Signal oder Telegram umgehen, indem er Smartphones hacke und auf Nachrichten oder Audiobotschaften zugreife, bevor die Verschlüsselung greife. Wikileaks nennt die Quelle seiner Informationen nicht. Die Quelle habe den Wunsch, mit der Veröffentlichung eine öffentliche Diskussion über die Frage zu entfachen, ob die CIA ihre Kompetenzen überschreite. Erstmals hat die Enthüllungsplattform Dokumente vor Veröffentlichung bearbeitet und etwa Namen von CIA-Mitarbeitern oder andere Daten geschwärzt. Nächste Seite: So schützen Sie sich vor den US-Schnüfflern

So kann man sich schützen

Der Fall der Wikileaks-Dokumente zu den Hacking- und Cyberaktivitäten der CIA zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, im Alltag wichtige Sicherheitsregeln zu befolgen. Wir haben ein paar Computerworld-Artikel der letzten Zeit zusammengetragen, die gute Security-Tipps geben.
Überblick
Sicher unterwegs im WWW
Chatten
Cloud-Speicher
Passwörter
Smartphones absichern



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