Sunrise will gegen 5G-Moratorien klagen

Versorgungsauftrag für Netzbetreiber

Der Bund hatte im Februar die 5G-Konzessionen an Sunrise, Swisscom und Salt für total 380 Millionen Franken verkauft. Darin sind Auflagen für die Abdeckung der Bevölkerung enthalten. «Die Politik muss nun Farbe bekennen», hat Swisscom-Chef Urs Schaeppi vor kurzem gefordert.
Im Gegensatz zu Sunrise wollte er aber keine Klagedrohung in den Raum stellen. Schaeppi setzt vielmehr auf Aufklärung. Man suche das Gespräch mit den Verantwortlichen. Für die Befürchtungen rund um 5G habe er zwar Verständnis. Die Schweiz habe aber zehnfach strengere Grenzwerte als die meisten europäischen Länder. Und diese würden eingehalten, betonte er.
«Wir verstehen nicht, warum es jetzt Moratorien gegen 5G geben soll: 5G wie wir es heute einführen läuft auf ähnlichen Frequenzen wie heute 4G, auf den gleichen Frequenzen wurden beispielsweise früher Fernseh-Aussenübertragungen der SRG gesendet, und es hat die selbe Signalstruktur wie 4G», hielt Swisscom fest.
Solche Mobilfunktechnologien seien bereits seit Jahren in der Luft und gut erforscht. Diese Nutzung hat die Wissenschaft mit mehreren tausend Studien begleitet und untersucht, ohne einen wissenschaftlichen Beweis für eine schädliche Wirkung auf den Menschen zu finden, solange die von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlenen Grenzwerte eingehalten würden, erklärte die Swisscom.

5G-Antennen eingeschaltet

Dennoch haben die Moratoriumsbemühungen aus den Kantonen 5G bislang nicht gebremst. Die Swisscom und Sunrise haben in den letzten Wochen 5G-Netze auch in Kantonen mit Moratoriumsvorstössen in Betrieb genommen. Der 5G-Ausbau laufe wie geplant weiter, hiess es bei Sunrise. Seit Anfang Monat sind auch die ersten 5G-fähigen Smartphones in den Läden.
Allerdings könnten Moratorien einen Einfluss auf künftige Baugesuche haben. Dies würde den 5G-Ausbau bremsen. Die Swisscom will bis Ende Jahr 90 Prozent der Bevölkerung mit der neuen Mobilfunktechnik abdecken.



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