Twitter 05.02.2013, 15:00 Uhr

Mehr Sicherheit soll Attraktivität steigern

Twitter reagiert auf die jüngsten Hackerangriffe und verschärft die Sicherheitsvorkehrungen beim Log-In-Vorgang.
Firmensitz: Twitter erhöht Sicherheit
Das IT-Unternehmen will eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung einführen, wie der Guardian berichtet. Dadurch soll es Hackern und anderen digitalen Vandalen deutlich schwerer gemacht werden, an Passwörter zu gelangen. Unlängst sind Cyber-Kriminelle bei Twitter eingebrochen und haben rund eine viertel Mio. Passwörter gehackt sowie E-Mail-Adressen und andere Informationen ausgespäht. Das Unternehmen hat die betroffenen Passwörter zurückgesetzt. Firmen setzen auf Sicherheit  Neben privaten Twitter-Nutzern ist diese Nachricht auch für Unternehmen durchaus relevant. In der Vergangenheit wurden hochdekorierte Firmen-Accounts gehackt, darunter der britische Arm von PayPal und die Polit-Redaktion von Fox News. Umso sicherer das System, desto höher die Attraktivität des Kurznachrichtendienstes. Auch der Hollywood-Beau Ashton Kutcher, einst der Schauspieler mit den meisten Followern, wurde Opfer eines Passwort-Diebstahls. Mit der Sicherheitsmaßnahme will Twitter für Unternehmer attraktiver werden.  «Für Unternehmen ist das Bedienen von Medien durch Twitter sehr anspruchsvoll. Viele von ihnen sind angesichts des Echtzeit-Dialogs überfordert und unternehmensintern noch nicht für die nötigen Interaktionen gerüstet», sagt Markenexperte Markus Hübner von Brandflow.

Gmail als Vorbild

Leider bleibt das Potenzial von Twitter bei Unternehmen zu großen Teilen oft ungenutzt, so Benjamin Loos, Arbeitskreisleiter Social Media beim Bundesverband der Dienstleister für Online Anbieter: «Im Vergleich zu Facebook werden Gespräche auf Twitter deutlich professioneller geführt werden. Zudem ist der Informationsgehalt höher». Konkret verhindert dieses «2FA»-System das Einloggen von einem unbekannten Endgerät oder ungewöhnlichem Ort aus. Der User bekommt einen Code direkt auf sein Smartphone geschickt, mit dem er dann in sein Profil einsteigen kann. Das neue Device bzw. die neue geografische Lage wird dann vom System gespeichert und als authentisch angesehen. Auch Google nutzt diese Sicherheitsvorkehrung bei seinem E-Mail-Angebot Gmail. Für User ist dieses gratis, auch Twitter dürfte dafür kein Geld verlangen.

Stellenangebot gibt Aufschluss 

Hinweise für diesen Schritt in Richtung «2FA» gibt ein Stellenangebot. Das Unternehmen aus San Francisco sucht einen Software-Ingenieur mit Schwerpunkt Produktsicherheit. Aufgabe ist das Designen und Entwickeln von User-basierenden Sicherheitsmerkmalen wie eine Mehr-Faktoren-Authentifizierung und das Erkennen von Login-Betrug.  Twitter ist mittlerweile zu einer festen Größe im Web 2.0 aufgestiegen. Laut einem Bericht der Financial Times beläuft sich der Wert des Unternehmens auf insgesamt 8,2 Milliarden Franken. Derzeit nutzen über 200 Millionen User aktiv den Kurznachrichtendienst mit seinen 140 Zeichen. Vor allem Journalisten greifen auf das Medium zurück. Sie schätzen es als wertvolles Tool zur Informationsbeschaffung, Diskussionsplattform und zum Netzwerken. (www.pressetext.com)



Das könnte Sie auch interessieren