Ausbildungslücke wird geschlossen
Veränderungen im Markt Rechnung tragen
Ein KMU, das künftig Entwickler/innen digitales Business ausbilden will, ist Nexplore. Die Thuner Software-Schmiede bildet seit zwei Jahrzehnten Applikationsentwickler/innen und seit ca. acht Jahren Systemtechniker/innen respektive Plattformentwickler/innen aus. «Seit rund zehn Jahren spüren wir eine Verlagerung von der Software-Entwicklung hin zur Lösungsberatung», erklärt Christoph Fankhauser, Lead Link Personalentwicklung. «Unser eigener Nachwuchs wird für die Software-Entwicklung und Programmierung ausgebildet, wir wünschen uns aber ein Berufsprofil, das mehr auf Prozessanalysen, Beratung und Datenmanagement ausgerichtet ist.» Gleichzeitig habe Nexplore Mühe, geeignete Spezialisten zu finden, wenn es um Lösungen mit Microsoft 365 geht. «Bisher konnten wir zu wenig Lehrabgänger dafür begeistern», sagt er. «Mit der neuen Berufslehre wird diese Lücke geschlossen, indem sie Bereiche wie Beratung, Projektabwicklung und Prozesse beinhaltet – deshalb machen wir sehr gerne mit.» Aufmerksam auf das neue Berufsprofil wurde das Unternehmen, weil es in der besagten Diskussionsgruppe der ICT-Berufsbildung mitwirkt.
Derzeit ist Nexplore daran, die Bildungsbewilligung zu erhalten. «Wir werden in den nächsten Wochen den Bildungsplan genauer studieren und uns Überlegungen machen, wie wir die neue Ausbildung aus dem bestehenden Lehrprogramm entwickeln können», sagt Fankhauser. «Ein wichtiges Element wird sicherlich unser Einführungsprogramm für Informatik-Lernende sein, dazu kommen dann spezifische Projekteinsätze in den verschiedenen Lösungsfeldern.» Viele Trainingseinheiten aus der heutigen Informatikausbildung würden sich auch für die angehenden Entwickler/innen digitales Business eignen. «Sie erwerben dort Kompetenzen, die sie anschliessend in den Projekten einsetzen können», erklärt er. Anfangen will Nexplore mit einer Lehrstelle pro Jahr. «Je nach Entwicklung des Berufs können es künftig auch mehr sein», so Fankhauser.