07.10.2015, 09:09 Uhr

Unsichere Zukunft am Schweizer Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt steuert auf eine Krise zu. Für Hays ist in der Schweiz vor allem die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative die grosse Unbekannte bei der Rekrutierung von Fachkräften.
Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften kann kaum noch mit der ständig steigenden Nachfrage Schritt halten. Die Konsequenz daraus: Der globale Arbeitsmarkt steuert auf eine Krise zu. Dies geht aus dem «Hays Global Skills Index 2015» hervor, den der Personaldienstleister in Zusammenarbeit mit Oxford Economics jedes Jahr erstellt. Der Bericht basiert auf einer Analyse der Beschäftigungsmärkte in 31 wichtigen Volkswirtschaften weltweit.

Schwere Zeiten für Schweiz

Zwar gibt der Schweizer Arbeitsmarkt in seiner Gesamtheit gegen aussen ein im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändertes Bild ab. Die künftige Entwicklung betrachten die Autoren der Studie allerdings eher skeptisch: So hat die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank, die Franken-Euro-Untergrenze aufzuheben, zu einem beträchtlichen Einbruch der Wettbewerbsfähigkeit im Export geführt. Als Folge dürfte das BIP-Wachstum dieses Jahr von 2 auf 0,4 Prozent sinken und gleichzeitig die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent oder höher steigen, prognostiziert Hays.

Die grosse Unbekannte bleibe allerdings nach wie vor die anstehende Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. «Falls die Umsetzung dieser Initiative die Schweizer Unternehmen zu sehr in der Rekrutierung von Experten aus dem Ausland einschränkt, während die Langzeitarbeitslosenquote weiterhin niedrig bleibt, könnten beträchtliche Mengen an Kapital, Investitionen und Projekten ins Ausland wandern», warnt Marc Lutz, Geschäftsführer von Hays Schweiz.

Staat in der Pflicht

Die Gesamtnote im Hays-Skills-Index berechnet sich auf Basis von sieben gleich gewichteten, analysierten Indikatoren (siehe Grafik). Liegt die Gesamtnote über 5, ist die Arbeitsmarktlage überdurchschnittlich angespannt. Liegt sie unter 5, hat sich die Lage gegenüber dem Durchschnitt entspannt. In der Schweiz ergab die Analyse der sieben Indikatoren einen stabilen Gesamtwert von 4,6.

Weltweit intensiviert sich jedoch der Kampf um Fachkräfte weiter und Arbeitgeber sind wieder bereit, für Mitarbeiter mit seltenen Qualifikationen viel Geld auf den Tisch zu legen - eine Entwicklung, die zu inflationären Tendenzen bei der Lohnentwicklung führt. Hays fordert ein stärkeres Engagement seitens des Staates. Dieser müsse dringend gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Unternehmen Zugang zu den von ihnen benötigten Arbeitskräften verschaffen können.



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