09.06.2005, 09:48 Uhr

Telekommarkt, quo vadis?

Die Walliseller Beraterin Intercai spekuliert darüber, wie der Schweizer ­Telekommarkt in der nächsten Dekade aussehen könnte.
Während der Wettbewerb im Schweizer Telekommarkt nach der Liberalisierung vor sieben Jahren anfänglich in Bewegung geraten ist, zeigt er inzwischen wieder grössere Ermüdungserscheinungen. Darüber vermögen selbst die unzähligen kürzlich lancierten Lockangebote der Anbieterinnen nicht hinwegzutäuschen.
Wie aber wird sich der helvetische Telekommarkt in den nächsten fünf bis zehn Jahren entwickeln? Steht die Rückkehr zum Monopol bevor oder steuern wir auf die totale Liberalisierung zu? Das Walliseller ICT-Beratungshaus Intercai wagt in seinem Report «Szenarien zur Entwicklung des Schweizer Telekommunikationsmarkts» einen Blick in die Kristallkugel. Dafür haben sich die Beobachter einer Methode namens Scenario Planning bedient, mit der sie unter Berücksichtigung einer ganzen Reihe von Faktoren verschiedene mögliche Zukunftsszenarien gezeichnet haben. Den Intercai-Auguren erscheint es am wahrscheinlichsten, dass der aktuelle Status quo - also wenige Anbieter und damit eher hohe Preise - nur noch kurzfristig bestehen bleibt.
Mittelfristig gesehen stufen die Analysten ein dynamisch liberalisiertes Marktumfeld als wahrscheinlich ein. Nach diesem Szenario wird sich die Entbündelung der letzten Meile infolge starkem politischen Gegenwind zwar verzögern, schliesslich aber doch frische Impulse liefern. Die grossen Anbieter werden wichtige Neuerungen verschlafen und dadurch frischen Service Providern Platz machen. Cablecom ihrerseits wird ihr Kabelnetz auch anderen Anbietern öffnen und Wimax wird sich in der Schweiz zügig etablieren. Die Vorteile für die Konsumenten wären Angebotsvielfalt sowie attraktive Preise.
Ebenfalls eintreffen könnte laut Intercai ein Szenario, das die Beraterin als «Few Dominants» bezeichnet und wenig wünschenswert scheint. Dem zufolge würden die grossen Anbieter noch mächtiger werden und den Markt fest in ihren Händen halten. Alternative Anbieter hätten keine Chance und würden von der Bildfläche oder in Nischen verschwinden.



Das könnte Sie auch interessieren