18.08.2016, 07:41 Uhr
Swisscom-Umsatz stagniert, Gewinn steigt
Swisscom hat das erste Halbjahr 2016 mit mehr Gewinn abgeschlossen. Beim Umsatz herrscht dagegen Stillstand.
Swisscom hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg um 4,4 Prozent auf 2,227 Milliarden Franken. Der Reingewinn legte leicht um 0,5 Prozent auf 788 Millionen Franken zu. Das Wachstum beim Betriebsgewinn sei insbesondere auch von der italienischen Breitbandtochter Fastweb geprägt, teilte die Swisscom am Donnerstag in einem Communiqué mit. Neben einem guten operativen Ergebnis erhielt das Unternehmen eine Entschädigung von Telecom Italia von 55 Millionen Euro als Folge einer aussergerichtlichen Einigung in einem Rechtsstreit. Der Umsatz blieb etwa konstant bei 5,769 Milliarden Franken, wie die Swisscom am Donnerstag bekannt gab. Damit hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen. Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem Umsatz von 5,757 Milliarden Franken und einem EBITDA von 2,149 Milliarden Franken gerechnet. Beim Reingewinn hatten sie 747 Millionen Franken prognostiziert.
Schaeppi: «Gute Zahlen»
Die Swisscom habe im ersten Halbjahr 2016 gute Zahlen erarbeitet, schrieb Konzernchef Urs Schaeppi im Communiqué: «Trotz starkem Wettbewerb konnten wir Umsatz und Gewinn halten und bei Bündelangeboten und TV-Anschlüssen wachsen. Auch unser Lösungsgeschäft mit Grosskunden entwickelte sich erfreulich.» Ebenfalls gut unterwegs sei Fastweb, das im ersten Halbjahr wesentlich zu EBITDA-Wachstum der Swisscom beigetragen habe. Der Umsatz von Fastweb kletterte wegen mehr Kunden um 2,2 Prozent auf 881 Millionen Euro. Der EBITDA von Fastweb legte dank der Entschädigung von Telecom Italia um 75 Millionen auf 335 Millionen Euro zu. Das ist ein Plus von 29 Prozent. Ohne den Einmalertrag wäre der EBITDA immer noch um 7,7 Prozent gestiegen, hiess es weiter. Nächste Seite: Mobilfunk gesättigt
Mobilfunk gesättigt
Hingegen stiess das Mobilfunkgeschäft des grössten Schweizer Telekomkonzerns an die Decke. Der zunehmend gesättigte Markt schlage sich im Kundenbestand nieder. Zwar nahm die Zahl der Mobilfunkanschlüsse im Jahresvergleich noch um ein halbes Prozent auf 6,6 Millionen zu. Aber seit Anfang 2016 gingen der Swisscom 2000 Mobilfunkkunden verloren. Dieser Trend hatte bereits im ersten Quartal eingesetzt. Dies war das erste Mal, dass der Platzhirsch einen Rückgang der Mobilfunkkunden hinnehmen musste. Hingegen sind die Bündelangebote aus Festnetz, Internet, TV und Mobilfunk weiterhin sehr beliebt. Die Zahl der Kunden legte um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahressemester zu. Als Folge von Effizienzsteigerungen hat die Swisscom Stellen abgebaut. Der Personalbestand ging um 43 Vollzeitstellen oder 0,2 Prozent auf 21'443 Stellen zurück. In der Schweiz zählte die Swisscom Ende Juni 18'754 Stellen. Das ist ein Rückgang um 0,4 Prozent. Angesichts der Entschädigung von Telecom Italia erhöht die Swisscom ihre Jahresziele teilweise. Sie erwartet neu einen EBITDA von 4,25 Milliarden Franken, nachdem sie bisher von rund 4,2 Milliarden Franken ausgegangen war. Auch die Investitionen sollen steigen. Das Umsatzziel von über 11,6 Milliarden Franken blieb unverändert.