31.10.2017, 19:01 Uhr

Schweizer Softwareunternehmen mit rosigen Wachstumsaussichten

Steigende Umsätze, mehr Personal: Der Schweizer Softwarebranche stehen gemäss der Swiss Software Industry Survey gute Zeiten bevor.
Der Schweizer Softwarebranche stehen rosige Zeiten mit wachsenden Umsätzen und neuen Arbeitsplätzen bevor. Das geht aus der «Swiss Software Industry Survey» hervor, die der Branchenverband ICTswitzerland in Zusammenarbeit mit der Universität Bern durchgeführt und im Rahmen der Veranstaltung CNO Panel 2017 vorgestellt hat. 

Erträge und Wachstum

Laut der Studie dürften die Erträge der Softwarebranche in diesem Jahr um 8,4 Prozent wachsen ? 2018 sogar um 14,2 Prozent. Den grössten Sprung sagen die Studienautoren bei den Herstellern von Standard-Software (inklusive Saas) voraus. Rückläufig sind die Zahlen hingegen bei der Software-Integration. Die Verteilung der Umsätze zeigt, dass die Entwicklung, Individualisierung und Instandhaltung von Software für mehr als drei Viertel der Branchenumsätze verantwortlich sind.

Jobs

Mit steigenden Erträgen entstehen zusätzliche Stellen. So planen Schweizer Softwareunternehmen ihr Personal 2017 um 5,9 Prozent und im nächsten Jahr um 11,3 Prozent aufzustocken, wie die von der Universität Bern im Auftrag der Branchenorganisation durchgeführte Umfrage zeigt. Absolut gesehen würden damit bis Ende nächstes Jahr rund 15'000 neue Stellen geschaffen, ergänzt ICTswitzerland in einer Medienmitteilung.
Bei den im Ausland angestellten Beschäftigten werde die Zahl noch stärker zulegen. Im Jahr 2017 dürfte die ausländische Belegschaft um 12,4 Prozent steigen, während für das Jahr 2018 eine Zunahme um 18,7 Prozent zu erwarten ist. Diese Entwicklungen sollen sich aber nicht negativ auf das Personal in der Schweiz auswirken, heisst es. Derweil dürften die Umsätze in diesem Jahr gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent zulegen. Im nächsten Jahr geht die Branche sogar von einer Umsatzsteigerung von 14 Prozent aus. Nächste Seite: Outsourcing und digitaler Wandel

Outsourcing

Befragt wurden die Unternehmen im Rahmen dieser Studie erstmals auch nach ihren Outsourcing-Aktivitäten. Die Auswertung zeigt, dass rund ein Drittel der Softwarefirmen Outsourcing in Erwägung ziehen. Bei den Software-Integratoren sogar mehr als die Hälfte aller befragten Firmen.
Ausgelagert würden demnach vor allem die Bereiche Entwicklung und Operations. Hier ist aber nach wie vor die Schweiz mit rund 31 Prozent der beliebteste Standort für auszulagernde Geschäftsbereiche, gefolgt von Deutschland (rund 17 Prozent). Auch die Region Osteuropa ist mit 32 Prozent von grosser Bedeutung. Demgegenüber werde die Planung und das Projektmanagement vorwiegend betriebsintern geführt.

Sparpotenzial treibt digitalen Wandel

Speziell im Fokus stand in dieser Umfrage die Rolle der Softwarebranche in der digitalen Transformation. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass vor allem ökonomische Faktoren den digitalen Wandel in der Schweiz vorantreiben, wie beispielsweise tiefe Kosten oder höhere Wettbewerbsfähigkeit.
Weniger Einfluss haben hingegen technologische Treiber, wie neue Technologien und Innovationen. Das mit Abstand am häufigsten genannte Hindernis für die digitale Transformation in der Schweiz seien konservative Unternehmenskulturen.
Die sogenannte Swiss Software Industry Survey ist branchenweit die grösste Studie und die einzige, die Aussagen über das Umsatz- und Mitarbeiterwachstum macht. An der Umfrage teilgenommen haben 692 Unternehmen aus der sechstgrössten Branche der Schweiz mit einer Bruttowertschöpfung von 26 Milliarden Franken im Jahr 2014. Bei den meisten teilnehmenden Firmen handelte es sich um Hersteller von Standard- und Individualsoftware.
Wie die Studienautoren zu bedenken geben, sei diese Verteilung nicht repräsentativ für die Schweizer Softwarebranche. Insbesondere Beratungsunternehmen und sehr kleine Firmen seien in der Auswertung untervertreten. Die Forscher hätten dies mit einer statistischen Prozedur ausgeglichen. Die gesamte Swiss Software Industry Survey 2017 finden Sie unter diesem Link.



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