20.05.2005, 00:24 Uhr
Praxis und Theorie vereint
Der Bedarf an qualifizierten Informatikfachleuten ist in der Schweiz nach wie vor hoch - davon profitiert die Schulungsanbieterin IFA. Während den letzten drei Jahren stagnierte der Schweizer Weiterbildungsmarkt. Jeweils rund 500 Informatiker bekamen einen eidgenössischen Fachausweis oder ein eidgenössisches Diplom überreicht. Heuer soll die Zahl der Abschlüsse auf über 600 hochschnellen, prognostiziert der 39-jährige Clemens Thaler, diplomierter Wirtschaftsinformatiker und seit Anfang Mai neues Mitglied der Geschäftsleitung beim Institut für Informatik-Ausbildung (IFA). VON FREDY HAAG
Ebenfalls in die Geschäftsleitung berufen wurde der 28- jährige Ingenieur Stefan Palm. Thaler und Palm ersetzen Josef Zihlmann und Markus Estermann. «Nach der Jahrtausendwende haben die Firmen die Weiterbildungsbudgets drastisch gekürzt. Inzwischen investieren sie wieder mehr in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter », begründet Thaler seinen Optimismus, «denn die Nachfrage nach qualifi zierten Fachleuten ist in der Schweiz hoch.» Im Trend liegen derzeit Ausbildungen im Bereich Sicherheit und IT-Prozessoptimierung. Die Schulungsanbieterin, die 1994 aus der internen Informatik-Fachausbildung der heutigen Finanzdienstleisterin UBS hervorging und in Zürich, Bern, Basel, Luzern, Chur und St. Gallen vertreten ist, besitzt einen Marktanteil von knapp 60 Prozent. Die meisten IFA-Absolventen hätten zuvor bereits länger in einer IT-Abteilung gearbeitet. Sie verfügen jedoch über kein entsprechendes Diplom, erklärt Thaler gegenüber Computerworld. Gefragt seien jedoch nicht nur praktisches, sondern je länger je mehr auch theoretisches Wissen. Um sich dieses Wissen im Nachhinein anzueignen, müssen die angehenden Diplomanden jedoch tief in die Tasche greifen. Ein nebenberuflicher Lehrgang kostet rund 18 000 Franken. Auf die Kombination Theorie und Praxis setzt IFA nicht nur bei den Absolventen. Auch die rund 300 Dozenten unterrichten nur nebenberufl ich am Institut. «Damit ist auch der Praxisbezug im Unterricht jederzeit garantiert», meint Thaler. Ausserdem legt IFA bei seinen Lehrgängen Wert auf eine gleichmässige Intensität bei der Wissensvermittlung - zwölf oder acht Lektionen pro Woche, aufgeteilt in zwei beziehungsweise drei Semester. Untersuchungen hätten gezeigt, dass der Prüfungserfolg bei einem kontinuierlichen Lernprozess weitaus höher sei als bei Blockunterricht, fügt Thaler hinzu.