25.05.2016, 10:25 Uhr
Passwort-Sicherheit lässt zu wünschen übrig
Bezüglich der Sicherheit von Passwörtern für Internet-Dienste, besteht bei Schweizer Nutzern dringend Nachhilfe. Sie sind vor allem wechselscheu.
Schweizer Internet-Nutzer gehen mit Passwörtern grob fahrlässig um. Zu diesem Ergebnis kam eine von GMX beauftragte Studie von Convios Consulting, in deren Rahmen in Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Grossbritannien, den USA und der Schweiz je 1000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden.
41 Prozent der hiesigen Nutzer gaben darin an, dass sie für gewöhnlich Geburtstage, Haustier- und/oder Kosenamen des Partners (Bello, Miezi) oder einfache Zahlen- oder Buchstabenfolgen (123456; qwertz) als Passwörter verwenden. Nichts ist für Online-Kriminelle einfacher zu erraten und zu knacken. Die Schweizer stehen mit ihrer Fahrlässigkeit aber nicht alleine da. Auch in Deutschland und Österreich verwenden etwa ebenso viele derartige Passwörter, in Frankreich sind es gar 54 Prozent. Jeder weiss, um sich zu schützen sollten Kennwörter aus Gross- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen bestehen. Doch nur 28 Prozent der Schweizer halten sich daran. Und 19 Prozent ändern ihre Passwörter nie. Das sollte aber regelmässig gemacht werden. Im europäischen Vergleich erweisen sich die Helvetier eher als wechselscheu. Jeder Dritte benutzt zudem dasselbe Passwort für mehrere oder gar sämtliche Dienste. Damit besteht die Gefahr den Generalschlüssel für alle Dienste mit einem Schlag zu verlieren. Idealerweise ist jeder Dienst mit einem separaten Passwort geschützt. Nur 17 Prozent der Schweizer halten sich an diese Sicherheitsmassnahme. Vorbildlich sind in diesem Bereich die Engländer, am schlechtesten schneiden die Franzosen und Spanier ab. Was die digitale Verwaltung von Passwörtern betrifft, liegen die Schweizer im Vergleich zu allen Ländern vorn: 13 Prozent setzen auf einen Passwort-Manager. Im Durchschnitt sind es nur 9 Prozent. Und immerhin 63 Prozent setzen auf ihr Erinnerungsvermögen, nur 17 Prozent schreiben sich die Passwörter auf einen Zettel auf. Wer individuelle Passwörter für verschiedenen Dienste nutzt, die mindestens aus 8 verschiedenen Zeichen bestehen und vorzugsweise weder im Duden noch im Lexikon stehen und diese mindestens halbjährig ändert, ist auf der sicheren Seite. Ein gewisses Restrisiko lässt sich damit natürlich immer noch nicht ausschliessen.