Trotz Lumia
20.04.2012, 09:55 Uhr
Nokia mit Milliardenverlust
Nokia veröffentlicht offizielle Zahlen und verbucht einen Verlust in Höhe von rund 1,5 Milliarden Franen. Trotz guter Lumia-Verkaufszahlen hat der finnische Handy-Hersteller unter der starken Konkurrenz seitens Samsung und Apple zu leiden.
Nachdem Nokia in der vergangenen Woche eine Gewinnwarnung herausgegeben hatte (Computerworld.ch berichtete), gab der Konzern heute offizielle Zahlen für das erste Quartal 2012 bekannt. In den ersten drei Monaten des Jahres muss Nokia einen Verlust von rund 1,5 Milliarden Franken verbuchen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der Umsatz von 12,5 auf 8,9 Milliarden Franken. Trotz starker Verkaufszahlen der Lumia-Modelle, vor allem in den USA, hat der finnische Handy-Hersteller unter dem Konkurrenz-Druck von Apple und Samsung zu leiden. Die Netto-Umsätze brachen im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent ein. Der Verlust in Höhe von 1,5 Milliarden Franken kommt zum Teil durch rund 928 Millionen Franken zustande, die in Form von Restrukturierungsausgaben auf das Konto von Nokia Siemens Networks gehen. Weitere 121 Millionen Franken wurden in den Ausbau der Devices & Services und Location & Commerce Abteilungen investiert. Im Rahmen der Umstrukturierung wurden zahlreiche Arbeitsplätze gestrichen und ein Grossteil der Nokia-Produktionsstätten nach Asien ausgelagert. Einen grossen Anteil am negativen Trend des Unternehmens hat aktuell zudem der verpatzte Launch des neuen Flaggschiffs Lumia 900 in den USA. Zum Verkaufsstart des Windows-Phone-Geräts hatten viele Käufer mit Verbindungsproblemen zu kämpfen, die Nokia nun per Patch ausgebügelt hat und die enttäuschten Kunden mit einer Gutschrift von 100 US-Dollar entschädigen will. Damit dürfte der Gewinn an den verkauften Smartphones weiter Schrumpfen. Mutmassungen zufolge, wird sich der Verlust bei Nokia auch im zweiten Quartal fortsetzen.