17.08.2011, 17:41 Uhr
Microsoft Schweiz auf dem Weg in die Cloud
Die hiesige Filiale des weltgrössten Software-Herstellers verdient viel mit Produkten für den Desktop und den Server. Vermehrt entscheiden sich Kunden aber auch für Cloud-Offerten.
Microsoft-Landesgeschäftsführer Peter Waser wird mit seinem Unternehmen in den nächsten Jahren nur noch wenig Geld mit Betriebssystemen für Arbeitsplatz-PCs umsetzen können. «Zurzeit ist bei 80 Prozent der Schweizer Unternehmen entweder Windows 7 im Einsatz oder der Wechsel auf das neue Betriebssystem steht bevor», sagte Waser an einem Medienanlass am Mittwoch in Zürich. Dieser hohe Anteil neuer Lizenzen ist ein Grund, warum der Country Manager von einem erfolgreichen Geschäftsjahr der hiesigen Niederlassung sprechen konnte. Während Microsoftweltweit 12 Prozent mehr Umsatz erzielen konnte, wuchs die Schweiz um 15,1 Prozent. «IDC sagte für den Schweizer ICT-Markt ein Wachstum von 2,0 Prozent voraus», stellte Waser das Ergebnis den Prognosen aus der neuesten «##{"type":"InterRed::Userlink","linktype":"b","linkoffset":0,"ziel_ba_name":"cwx_artikel","bid":0,"cid":0,"extern":"","fragment":"","t3uid":"56248","page":0,"text":"Swiss IT","target":"_top","alias":"","_match":"","_custom_params":[]}#!» gegenüber. Neben Windows 7 identifizierte der Geschäftsführer die Bürosuite Office 2010 als einen grossen Umsatzbringer. «Bei Office ging die Post ab: eine halbe Million Exemplare haben wir alleine an KMU verkauft», berichtete Waser. Während die Büro-Software sich weltweit ebenfalls gut verkaufte und einer der grossen Umsatzbringer für den Gesamtkonzern war, konnte sich die Schweizer Dependance insbesondere bei den Dynamics-Unternehmenslösungen auszeichnen: So zähle man heute 50 Prozent mehr Kunden bei den ERP-Produkten Dynamics AX, Dynamics GP und Dynamics NAV. Die Kundenbasis der Kundenbeziehungsmanagement-Software Dynamics CRM will Microsoft hierzulande mehr als verdoppelt haben. Laut Microsoft-Sprecherin Barbara Josef setzen schon 60 Prozent der Neukunden auf die Cloud-Version von Dynamics CRM. Nächste Seite: wolkige Aussichten Wenn Microsoft-CEO Steve Ballmer sein Unternehmen zu einer Cloud-Company umbauen möchte, könnte er von den Schweizer Kollegen womöglich noch etwas lernen. Denn heute ist fast jeder zehnte der insgesamt rund 5600 Microsoft-Partner schon mit der Entwicklung oder dem Vertrieb von Cloud-Produkten befasst. Landeschef Waser sprach von circa 460 Anbietern, die Lösungen auf Basis von zum Beispiel Office 365, Windows Azure oder Windows Intune anböten. ###BILD_32070_left###Für den Nachfolger der «Business Productivity Online Suite» – Office 365 – rührt Microsoft kräftig die Werbetrommel. Mit Erfolg, sagte Waser. Während die bestehenden Kunden wie ein grosses Basler Pharmaunternehmen auf die neuen Produkte umgestellt würden, habe Microsoft Schweiz seit dem Verkaufsstart Ende Juni schon 20 Prozent mehr Kunden gewinnen können. Ein Grund seien die Partnerschaften mit den Providern Swisscom und upc cablecom, die Office 365 auf eigene Rechnung anbieten dürften. Ähnlich kurz am Markt ist die Systemmanagement-Lösung Windows Intune, für die es hierzulande ebenfalls viele Interessenten gebe. Konkrete Kundenzahlen nannte Waser indes nicht. Das gilt auch für die Windows Azure. Bei der Cloud-Plattform verwies der Country Manager lediglich auf den Westschweizer Kernbanken-Anbieter Temenos, der seine Lösung T24 via Windows Azure bereitstellt.
Microsoft Schweiz in der Wolke
Eine Reihe der Cloud-Technologien setzen die mittlerweile 550 Mitarbeiter von Microsoft Schweiz derzeit selbst ein. Da der Unternehmenshauptsitz in Wallisellen seit Juli umgebaut wird, arbeiten die Angestellten im Home Office, beim Kunden oder von unterwegs. Gemäss Projektleiterin Kevyn Eva Norton sollen die Microsoft-Kollegen in Zukunft keine festen Büros mehr haben, sondern je nach Anforderung in Lounges, Telefon-Sesseln oder Konferenzräumen arbeiten. Da nach dem Ende des Konzern-Geschäftsjahres allerdings Gespräche mit allen 550 Mitarbeitern anstehen, hat Microsoft in Wallisellen acht Container gemietet. Dort würden in der Übergangszeit bis Ende September die Jahresgespräche geführt, berichtete Norton.