09.03.2015, 13:47 Uhr

Luzerner Beamte missbrauchen die Kantonsinfrastruktur zum Porno schauen

Dass man während der Arbeit auch mal privat surft, ist normal. Die Angestellten des Kantons Luzern haben das in sie gesetzte Vertrauen aber massiv ausgenutzt.
49,3 Prozent der Webseiten, welche Luzerner Kantonsangestellte am Arbeitsplatz aufrufen, haben mit dem Job nichts zu tun. Dies steht in einem Bericht über den Internetverkehr der Luzerner Verwaltung, der dem Blick zugespielt wurde. Für den Report erfasste eine IT-Firma 2010 während dreier Monate 4500 Beamte mit Internetanschluss. Ein weiteres Resultat aus dem Bericht: 6 Prozent der besuchten Inhalte konnten «kritischem Verkehr» - dazu zählen Pornoseiten - zugeordnet werden.
Als Folge der Analyse richtete die Verwaltung eine Sperre für Sex-, Porno- und Gewaltseiten ein. Ansonsten wollte man den Bericht aber offenbar verschleiern. Laut «Blick» kannten nur wenige Eingeweihte die Zahlen, entsprechend genervt war man im Kantonsrat. Nadia Furrer (SVP), Präsidentin der kantonalen Aufsichtskommission, sprach im Blick von alarmierenden Zahlen und forderte Transparenz: «Ich will wissen, wie und wann die Regierung gehandelt hat. Für mich ist klar: Man hätte sofort am nächsten Tag reagieren müssen.» Nun soll sich die Kommission dem Bericht annehmen, sagte Furrer. Und gibt eine Warnung an die Regierung hinsichtlich neuem Personal heraus: «Der Regierungsrat muss sich nicht wundern, wenn wir Stellen nicht mehr bewilligen.»



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