22.01.2007, 09:30 Uhr
Konkurrenz für Ebay und Ricardo
Der Internethandel wächst rasant. Nun tritt mit Banabay ein Schweizer David gegen die Goliathe Ebay und Ricardo an.
Nicht nur die Idee, auch der optische Auftritt erinnert an die Vorbilder: Banabay tritt gegen Ebay und Ricardo an.
Es erscheint wie eine Schnapsidee. Mit ihrem als Hobby, parallel zu ihren bestehenden Jobs betriebenen Internet-Auktionshaus Banabay wollen die Zuger Jungunternehmer Oguz Ötztürk (43) und Marco Krättli (30) künftig im Schweizer Internethandel gegen die mächtigen Web-Auktionshäuser Ebay und Ricardo antreten. Seit Ende Dezember ist ihre neue Plattform Banabay.ch aktiv - mit einem recht bescheidenen Angebot von derzeit rund 700 Artikeln.
Natürlich wissen die Freizeit-Auktionäre um die Herausforderung, der sie sich stellen. Sie kennen aber auch die Chancen. Denn der Internethandel boomt ungebrochen. Gemäss Marktforscherin Forrester Research überstieg der europäische Onlinehandel 2006 erstmals die 100-Milliarden-Euro-Marke, bis 2011 soll sich das Umsatzvolumen erneut verdoppeln. Für die Schweiz prognostizieren die Experten für 2007 Umsätze von rund zwei Milliarden Franken.
Wobei die Initianten von Banabay vor allem auf den «Sonderfall Schweiz» setzen. Denn Herr und Frau Schweizer scheuen das überbordende Angebot des internationalen Handels, schrecken vor den oftmals schwer kalkulierbaren Kosten für Verzollung und Versand der Ware zurück. Schweizer kaufen am liebsten zu Hause ein - auch online. Das belegt nicht zuletzt der seit Jahren anhaltende Erfolg des Schweizer Online-Auktionshauses Ricardo.
Logische Konsequenz: Auch bei Banabay sollen Lokalkolorit, günstige Preise und eine konsequente Ausrichtung auf die heimische Kundschaft den Erfolg bringen. Zudem wollen Ötztürk und Krättli kleine und mittlere Unternehmen in ihr Auktionshaus holen. Mit Banabay-Shops in denen sie der Onlineverkauf günstiger kommen soll als über den eigenen Web-Store.
Jörg Rothweiler