04.02.2005, 00:00 Uhr
Handheld-Markt entwickelt sich rückwärts
Der weltweite Markt für Handheld-Computer schrumpfte im vierten Quartal des letzten Kalenderjahres prächtig weiter. Laut IDC stieg der Verkauf im Weihnachtsquartal sehr wohl im direkten Vergleich zum dritten Quartal 2004 um 37,4 Prozent, fiel aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,7 Prozent auf 2,8 Millionen verkaufte Handhelds.
Über das gesamte Jahr gesehen schrumpften die Verkaufszahlen gegenüber 2003 um mehr als 13 Prozent von 10,6 Millionen auf 9,2 Millionen Stück. Damit sanken die Stückzahlen seit 1999 erstmals unter die magische 10-Millionen-Grenze.
Bereits seit drei Jahren entwickelt sich der Handheld-Markt unaufhörlich rückwärts. Top-Anbieter wie Sony und Toshiba haben bereits die Konsequenzen gezogen und sich aus dem Markt verabschiedet. Die verbliebenen Wettbewerber unterliegen nach Ansicht der Analysten einem extremen Wettbewerbsdruck - unter einander und gegenüber anderen Mobilgeräten, wie Smartphones oder Handys mit Zusatzfunktionen.Auch wenn die Integration von GPS-Empfängern im vierten Quartal 2004 für kurzfristige Nachfragebelebung sorgte, verstärkt auch im Consumer-Segment, fehlen weitere Handheld-Lösungen um neue Marktsegmente zu erobern. Personal Information Management (PIM) und GPS reichen auf Dauer nicht aus.
Palm One ist und bleibt unangefochtener Marktführer und konnte im Vergleich vom dritten und vierten Quartal ein eindrucksvolles Plus von 59,5 Prozent bei den verkauften Stückzahlen erreichen. Übers gesamte Jahr jedoch konnte der Marktführer in 2004 elf Prozent weniger Geräte als in 2003 absetzen.Hewlett-Packard litt gleich doppelt: der Quartalszuwachs von 25 Prozent in Q4/04 reichte nicht aus, um im Vergleich zu Palm One zu bestehen. So sank HPs Marktanteil in Q4/04 um 2,7 Prozent, im Gesamtjahr gingen die Verkäufe sogar um 10,7 Prozent zurück.
Dell war aufgrund seines Direktmodells und Fokus auf Geschäftskunden weniger von saisonalen Schwankungen betroffen. Das Unternehmen verlor sehr wohl im vierten Quartal 2,2 Prozent Marktanteil, legte im Vergleich zum Vorquartal jedoch um 4,4 Prozent zu und erreichte dank der gestiegenen Verkaufszahlen der Modelle X30 und X50 im Gesamtjahr sogar ein Plus von 22 Prozent.Medion konnte sich im vierten Quartal 2004 den fünften Rang wieder zurückerobern. Vor allem der enorm grosse Erfolg des GPS-Bundles in Europa liess die Verkaufszahlen im Vergleich zum dritten Quartal 2004 um 666,7 Prozent hochschnellen. Aber auch über das gesamte Jahr gesehen legte Medion jedes Quartal stetig zu.
Mio, die Handheld-Marke von Mitac, schaffte dank GPS im vierten Quartal ein sequenzielles Wachstum von 61,4 Prozent und im Jahresvergleich sogar einen Sprung von 444,3 Prozent. Somit konnte sich das Unternehmen das zweite Quartal in Folge in den Top-Five halten.Im Jahresranking hingegen fehlt Mio. Hier liegt immer noch Sony auf Rang vier, gefolgt von Medion auf Platz fünf. Die ersten drei Plätze sind identisch mit den Rankings im vierten Quartal.