28.06.2012, 14:05 Uhr

Gute Aussichten für die Schweizer IT-Industrie

Der Swico ICT-Index für das 3. Quartal 2012 zeigt steil nach oben. Verbesserte Konjunkturerwartungen und volle Auftragsbücher sorgen für den stärksten Anstieg zwischen zwei Messperioden.
Nur wenige Wolken trüben die schöne Grosswetterlage der Schweizer ICT-Industrie
Während Europa mit der Eurokrise kämpft scheint die Schweiz nach wie vor eine Insel der wirtschaftlichen Glückseligkeit zu sein. Auch die hiesige ICT-Branche zeigt sich unbeeindruckt von den finanz- und wirtschaftspolitischen Wirren auf dem alten Kontinent. Dies untermauern Zahlen des heute veröffentlichten Swico ICT Index für das dritte Quartal 2012. Er verzeichnet starke 110.1 Punkte und gleichzeitig den stärksten je gemessenen Anstieg zwischen zwei Messperioden. Auf der Skala entsprechen Werte unter 100 Punkte einer negativen und Werte über 100 Punkte einer positiven Stimmung. Die Stimmung liegt nach der Talsohle im ersten Quartal 2012 also deutlich im positiven Bereich. Der sehr starke Anstieg sei ein gutes Zeichen für die ICT-Branche, wie die Swico in ihrer Medienmitteilung schreibt. Wie auch bereits im letzten Quartal trügen insbesondere die vollen Auftragsbücher in den Segmenten IT-Technology, IT-Services und Software zum guten Ergebnis bei. Leicht verbessert haben sich auch die Aussichten für das Segment Consumer Electronics, das wieder ein Wachstum erwartet, wo jedoch die Rentabilität die grosse Herausforderung bleibt.

Branche erwartet Umsatzwachstum

Mit Ausnahme des Segmentes Imaging/Printing/Finishing geht die Schweizer ICT-Branche für das dritte Quartal 2012 von weiter steigenden Umsätzen aus. Auch im Segment Consumer Electronics erwarten 40% der Unternehmen ein Umsatzwachstum, nur gerade gut 20% der Unternehmen in diesem Segment gehen von einem Rückgang aus. In den Segmenten IT-Services und Consulting erwarten sogar jeweils mehr als 50% aller Unternehmen ein Umsatzwachstum. Die Schweizer ICT Branche bestätigt damit die Trendwende aus dem letzten Quartal auf eindrückliche Weise und zeigt sich erneut als wichtiger Wachstumsfaktor der Schweizer Wirtschaft. Die ICT Branche generiert nach wie vor neue Arbeitsplätze und eine hohe Wertschöpfung. Auf der nächsten Seite: Diese Herausforderungen beschäftigen die Marktteilnehmer.

Unterschiedliche Herausforderungen

Die wichtigsten Herausforderungen der Branche variieren je nach Segment deutlicher als in früheren Erhebungen. Die Segmente Consumer Electronics, IT-Technology und das Segment Imaging/Printing/Finishing, leiden nach wie vor unter starkem Preis- und Margendruck, wohingegen die Segmente Software, IT-Services und Consulting vor allem mit dem ausgetrockneten Personalmarkt zu kämpfen haben. In allen Segmenten häufig genannt wurde ebenfalls die noch immer aktuellen Probleme rund um den Europäischen Wirtschaftsraum, die Bankenkrise und die Wechselkurse des Schweizer Frankens im Vergleich zu Dollar und Euro. Trotz der Unsicherheiten ist Swico Präsident Andreas Knöpfli sehr zuversichtlich. «Die ICT Industrie geht mit grossem Optimismus in die zweite Jahreshälfte. Alle Teilsegmente sind zuversichtlich, dass sich das Geschäftsvolumen sehr erfreulich entwickeln wird. Dieser Trend wird unterstützt durch positive Konjunktur-Prognosen und es bleibt zu hoffen, dass sich kurzfristige Wachstumsmöglichkeiten materialisieren und sich die gute Gesamttendenz längerfristig halten kann.» Dies geht aus der Wachstums-Matrix hervor. In allen Segmenten ist der Anteil der Unternehmen, die von einem Wachstum der Sales Pipeline ausgehen, grösser als der Anteil derer, die von einem Rückgang ausgehen.
Gegenüber der letzten Erhebung haben sich auch die Erwartungen in den Segmenten Consumer Electronics sowie Imaging/Printing/Finishing verbessert. In beiden Segmenten wird nun teilweise ein Umsatzwachstum erwartet, das wegen den sinkenden Preisen und Margen aber dennoch nicht zu einer verbesserten Rentabilität führen wird. Ein mehrfach genannter Grund, der explizit das Segment Consumer Electronics betrifft, ist der stetig wachsende Anteil des (weltweiten) Online-Handels, der den Preiskampf verschärft.

Software – Hersteller und IT-Consultants mit vollen Auftragsbüchern

In den Segmenten IT-Services und Consulting geht die absolute Mehrheit der Unternehmen von einer Zunahme ihrer Sales Pipeline aus. In beiden Segmenten wird auch davon ausgegangen, dass sich der Wert der neuen Auftragseingänge im dritten Quartal steigern wird.



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