27.01.2006, 14:31 Uhr
Computerschulen sehen rot
Während immer mehr Unternehmen auf die Dienste von Computerschulen verzichten, warnen diese vor dem Weiterbildungsverzicht.
Willi Vollenweider, Chef des Zürcher Zentrums für Informatik, warnt vor den Konsequenzen beim Sparen in der Aus- und Weiterbildung.
In den fetten Jahren des IT-Booms liessen massenhaft Firmen ihre Mitarbeiter in Sachen Informatik aus- und weiterbilden. Die Klassenzimmer der Computerschulen waren voll. Doch die guten Zeiten sind seit dem Platzen der Dotcom-Blase vorbei. Der Rotstift wird immer öfter auch bei Ausbildungsbudgets angesetzt. Die Informatikschulen ringen um ihre Bedeutung und warnen vor Know-how-Verlust.
Marco Plüss, Kenner der hiesigen Ausbildungsszene und IT-Berater, hat sich in der gebeutelten Branche umgehört. «Während einige Computerschulen mit der grossen Werbekelle anrühren oder gar neue Ausbildungsstätten schaffen, beispielsweise die Basler Elatus, fordert die Wirtschaftslage weitere Opfer, wie etwa die Badener Techno Training, die wie andere IT-Ausbildungsstätten vor ihr, kürzlich Konkurs anmelden musste», hält Plüss fest.
Die Zeit der PC-Ausbildungs-Kurse sei definitiv vorbei, und die Auswirkungen der kriselnden Wirtschaft auf die Weiterbildung habe einen massiven Abbau in der Ausbildungsbranche zur Folge, fasst er die Situa-tion zusammen. Der Ausbildungsbedarf der neunziger Jahre sei getilgt, insbesondere junge Nachwuchskräfte eigneten sich ihre PC-Kenntnisse heute schon in der Ausbildung an. Das habe für viele Computerschulen katastrophale Auswirkungen gehabt, meint er.
Mit «Sparen ist geil», fasst auch der Chef vom ZfI (Zentrum für Informatik), Willi Vollenweider, die Situation zusammen. Vollenweider, Urgestein der Schweizer IT-Weiterbildungsszene, hatte mit seiner fast 25 Jahre alten Digicomp 2003 Schiffbruch erlitten. Der Verzicht auf Weiterbildung bei einigen Firmen halte seit längerer Zeit an, erklärt der ZfI-Chef und warnt davor, dass deren Personal Know-how-Defizite erleiden und die Unternehmen somit an Wettbewerbsfähigkeit einbüssen würden. «Firmen, die neue Technologien nicht rasch adaptieren und damit auf den Markt gehen, werden von ihren Kunden nicht mehr ernst genommen», sagt er.
Marco Plüss, Kenner der hiesigen Ausbildungsszene und IT-Berater, hat sich in der gebeutelten Branche umgehört. «Während einige Computerschulen mit der grossen Werbekelle anrühren oder gar neue Ausbildungsstätten schaffen, beispielsweise die Basler Elatus, fordert die Wirtschaftslage weitere Opfer, wie etwa die Badener Techno Training, die wie andere IT-Ausbildungsstätten vor ihr, kürzlich Konkurs anmelden musste», hält Plüss fest.
Die Zeit der PC-Ausbildungs-Kurse sei definitiv vorbei, und die Auswirkungen der kriselnden Wirtschaft auf die Weiterbildung habe einen massiven Abbau in der Ausbildungsbranche zur Folge, fasst er die Situa-tion zusammen. Der Ausbildungsbedarf der neunziger Jahre sei getilgt, insbesondere junge Nachwuchskräfte eigneten sich ihre PC-Kenntnisse heute schon in der Ausbildung an. Das habe für viele Computerschulen katastrophale Auswirkungen gehabt, meint er.
Mit «Sparen ist geil», fasst auch der Chef vom ZfI (Zentrum für Informatik), Willi Vollenweider, die Situation zusammen. Vollenweider, Urgestein der Schweizer IT-Weiterbildungsszene, hatte mit seiner fast 25 Jahre alten Digicomp 2003 Schiffbruch erlitten. Der Verzicht auf Weiterbildung bei einigen Firmen halte seit längerer Zeit an, erklärt der ZfI-Chef und warnt davor, dass deren Personal Know-how-Defizite erleiden und die Unternehmen somit an Wettbewerbsfähigkeit einbüssen würden. «Firmen, die neue Technologien nicht rasch adaptieren und damit auf den Markt gehen, werden von ihren Kunden nicht mehr ernst genommen», sagt er.
Computerschulen sehen rot
Plüss hat auch bei anderen Computerschulen «dramatische Aussichten für den Technologie-Standort Schweiz» zu hören bekommen. Annette Fehr, Chefin von Microwin stellt klar, dass das Stehenbleiben und Zurückstellen der Schulung sich rächen werde. Viele Unternehmen befänden sich noch immer in einer Warteposition und orientierten sich an dem, was andere machen, kritisiert sie die aktuelle Lage. Auch Fehr hat registrieren müssen, dass infolge des Kostendrucks oft in der Weiterbildung gespart wird.
Der Preiskampf sei nicht zuletzt durch staatlich und anderweitig subventionierte Ausbildungseinrichtungen verschärft worden, sagt Plüss, was Qualitätsverluste zur Folge gehabt habe. Einige Anbieter setzten deshalb auf billige Lehrkräfte, mit dem Resultat, dass das Ausbildungsniveau sinke, resümiert er. Ausserdem würden die selbst unter Spardruck stehenden Firmen bei der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter Qualitätskontrollen vernachlässigen, so Plüss weiter, und das einst gepriesene «Ausbildungs-Controlling» finde in der Praxis nicht mehr statt.
Rosige Zeiten sieht niemand in der Branche. «Nach leider nur bruchstückhaft zur Verfügung stehenden Daten ist keine relevante Erholung des Gesamtmarktes absehbar», hält denn auch Roman Moser fest, Leiter Informatik von der Klubschule Migros. «Der IT-Bildungsmarkt wird vorläufig ein Verdrängungsmarkt bleiben», meint er. Dennoch ist Moser zuversichtlich. Einen ersten Lichtblick sieht er bei Angeboten für IT-Profis und Power-User.
Der Preiskampf sei nicht zuletzt durch staatlich und anderweitig subventionierte Ausbildungseinrichtungen verschärft worden, sagt Plüss, was Qualitätsverluste zur Folge gehabt habe. Einige Anbieter setzten deshalb auf billige Lehrkräfte, mit dem Resultat, dass das Ausbildungsniveau sinke, resümiert er. Ausserdem würden die selbst unter Spardruck stehenden Firmen bei der Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter Qualitätskontrollen vernachlässigen, so Plüss weiter, und das einst gepriesene «Ausbildungs-Controlling» finde in der Praxis nicht mehr statt.
Rosige Zeiten sieht niemand in der Branche. «Nach leider nur bruchstückhaft zur Verfügung stehenden Daten ist keine relevante Erholung des Gesamtmarktes absehbar», hält denn auch Roman Moser fest, Leiter Informatik von der Klubschule Migros. «Der IT-Bildungsmarkt wird vorläufig ein Verdrängungsmarkt bleiben», meint er. Dennoch ist Moser zuversichtlich. Einen ersten Lichtblick sieht er bei Angeboten für IT-Profis und Power-User.
Volker Richert