01.06.2006, 14:08 Uhr

Wachsen mit dem Mittelstand

An ihrer Kundenmesse «Sapphire», die in diesem Jahr in Paris über die Bühne ging, propagierte SAP besonders ihr KMU-Angebot.
Peter Nikles, KMU-Chef bei SAP-Schweiz, hat die Lektion von Konzernlenker Kagermann gelernt: «Unsere KMU-Software ist schlank, schnell und billig».
Henning Kagermann, Chef der deutschen Softwareriesin SAP, hat in Paris die diesjährige «Sapphire» mit grossen Wachstumsversprechungen bis 2010 eröffnet. Dann soll statt der 2005 erwirtschafteten rund 30 Milliarden Dollar ein Umsatz von 70 Milliarden erreicht werden. Neben dem als organisch bezeichneten Wachstum im Heimmarkt mit den 1000 grössten Unternehmen der Welt will SAP insbesondere im KMU-Segment zulegen. Kleine und mittlere Unternehmen sollen mit Komplettangeboten geködert werden, um möglichst viel verschiedene Software der Konkurrenz zu ersetzen. Zudem wurden dem Mittelstand Fertiglösungen ohne aufwändige SAP-Einführungen versprochen. Weltweit werde dazu in sechs «Solution Center» Geschäftssoftware für KMU optimiert und in Branchenlösungen nach landesspezifischen Anforderungen umgesetzt, liess SAP verlauten. Peter Nikles, der seit Januar das Schweizer KMU-Geschäft verantwortet, konkretisiert die Ansprüche der Konzernleitung: «Mit schlanken, schnell zu implementierenden und bezahlbaren standardisierten Prozessen wollen wir auch kleinere Firmen überzeugen», erklärt er im Gespräch auf dem Pariser Expogelände Porte de Versailles. Nikles spricht die rund 35000 KMU in der Schweiz an, die bis zu 200 Millionen Franken Umsatz im Jahr generieren. Zwar adressieren «My-SAP-All-in-One» und «SAP Business One» heute schon den KMU-Sektor, doch Nikles will sich damit nicht begnügen. Seine Vorgaben für 2006 heissen: Zu den bestehenden rund 1000 KMU, die bereits auf SAP setzen, kommen «mindestens 200» weitere Business-One-Kunden im Bereich bis 100 Millionen Franken Jahresumsatz hinzu, und im Segment darüber sollen es «mindestens 60 Firmen» sein, die künftig auf All-in-One setzen werden. Paketpreise von 2500 bis 3000 Franken pro User sollen Firmen mit bis zu 15 Mitarbeitern von Business-One überzeugen, und All-in-One werde zwischen 9000 und 100000 Franken pro User kosten, sagt der KMU-Chef. Gemäss Nikles ist SAP für die Integration in KMU gut aufgestellt. Von den 143 Partnern im Lande fokussiere gut die Hälfte allein den unteren Mittelstands-Sektor.
Volker Richert



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