Itil als Mediator

Itil als Mediator

Die fehlerhafte Abstimmung der IT-Abteilung mit den operativen Bereichen ist also meistens die Ursache der oben geschilderten Probleme. Mangelhafte Übersicht über die IT-Leistungsfähigkeit nennen in einer Studie von Pricewaterhousecoopers beispielsweise 80 Prozent der CEOs und CIOs als Hauptquelle für das Scheitern von IT-Initiativen. Wie kann diese Abstimmung also verbessert werden? Ein Modell der Abstimmung von IT und Unternehmensgeschäft liefert das Strategic Business IT Alignment Modell (SAM).
Dieses Modell bestimmt das Zusammenspiel zwischen Geschäftsstrategie, Geschäftsstrukturen und -prozessen sowie der IT-Strategie und der Ausgestaltung im Detail innerhalb von zwei Dimensionen: Einerseits innerhalb der funktionalen Integration und anderseits im Rahmen des strategischen Fits. Das Modell verdeutlicht, dass alle Grössen einander eng bedingen: Änderungen in den einzelnen Bereichen beeinflussen andere Bereiche. Und die Geschäftsstrategie beeinflusst natürlich die IT-Unterstützung und umgekehrt.
Das Werkzeug
Die Itil-Methode setzt auf diesem Modell auf. In einem Kreislauf aus Konzeption, Realisierung und einem permanenten Check-up wird die Ausrichtung der IT an dem Unternehmensgeschäft überprüft und notfalls auch korrigiert. Itil liefert eine umfassende Sammlung von Standards in den Bereichen Aufgaben, Prozesse sowie Kennzahlen der IT insgesamt und zeigt deren Anwendung an Hand von praktischen Beispielen. Gerade die Ausrichtung der IT am Unternehmenszweck und der Geschäftsentwicklung ist ein zentraler Aspekt. Damit stellt Itil das richtige Werkzeug dar, das die IT-Organisationsteile so dringend benötigen. Das Besondere ist die freie Verfügbarkeit und auch der freie Zugang zu diesem Werkzeug.
Heute findet Itil bereits breite Anwendung im anglo-sächsischen Raum und entwickelt sich dort zu einem Quasi-Standard für die Ausgestaltung informationstechnologischer Abläufe und Unterstützung. In Deutschland und der Schweiz steht der Einsatz von Itil erst am Anfang. Hier bauen vor allem Grossunternehmen auf den Best Practices auf. Doch zunehmend setzen auch mittelständische Unternehmen auf die Standards und nutzen die handfesten Vorteile: höhere Transparenz sowie verbesserte Effizienz und Qualität der IT insgesamt. Dies führt letztendlich zu einem kostenoptimalen Ressourceneinsatz.

Vier Phasen

Doch welches Vorgehen kann die Abstimmung der IT auf das Geschäft dauerhaft sichern? Dazu schlägt Itil zunächst ein allgemeingültiges Vorgehensmodell mit vier Phasen vor: Am Anfang steht die Analyse der Geschäftsausrichtung von IT, indem etwa Kernprozesse des Unternehmens auf ihre systemseitige Abbildung und die Nutzung dieser Systeme durch die Anwender getestet werden. Danach steht die Abbildung von Unternehmenszielen in IT-Strategie und -Organisation auf
dem Plan, die mit der Konzeption eines Vorgehensplans endet. Die vierte Phase beinhaltet die Realisierung des Konzepts, eine permanente Erfolgskontrolle, die Sicherung der Qualität von Massnahmen und gegebenenfalls weitere kontinuierliche Veränderung. Schlüssel-tätigkeit des oben besprochenen Vorgehens, ist die erste Analyse und das Erkennen von Handlungsbedarf.



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