«Unsere gelebte Kultur ist die eines Schweizer KMU»

Gute Geschäfte trotz Corona

CW: Sie sind seit gut einem Jahr Geschäftsführer und müssen die Firma gleich durch eine globale Pandemie steuern. Auf welche Erfolge blicken Sie zurück?
Hersche: Ich habe meine neue Rolle als Country Manager gerade zu Beginn der Corona-Krise übernommen, in einem wirtschaftlichen Umfeld mit ungewissem Ausblick. Der Wechsel war abrupt, verlief aber reibungslos. Denn trotz kurzer Vorbereitungszeit konnten wir dank Teamwork in der Geschäftsleitung und dem Einsatz unserer Mitarbeitenden den Kontakt zu Kunden und Partnern verstärken, sie in wichtigen Themen wie Kurzarbeit und der Umstellung in die Cloud begleiten. Wir selbst waren, als der Bundesrat den Lockdown verkündete, innerhalb eines Tages alle im Home Office und sind es bis auf wenige Ausnahmen noch immer. So zähle ich den Ausbau eines belastbaren Teams quer durch die gesamte Organisation und das Erzielen eines guten Geschäftsergebnisses trotz Corona zu den grössten Erfolgen der letzten bald zwölf Monate.
CW: Welche Alleinstellungsmerkmale sehen Sie bei Sage Schweiz, verglichen mit anderen Anbietern?
Hersche: Wir haben ein breit abgestütztes Ökosystem mit rund 300 Business-Partnern und in der Schweiz entwickelte Software-Produkte, die über eine offene Architektur ver­fügen. So können wir unseren Kunden «Best of Breed» anbieten, das Beste aus verschiedenen Welten, und dem Kunden die Wahl lassen, ob er von uns selbst oder von einem unserer Sage-Partner betreut werden möchte. Auch die Wahl des Betriebsmodells ist auf die Wünsche und Anforderungen zugeschnitten. Diese Kombination und Wahlfreiheit seitens der Kunden sind in meinen Augen einzigartig.
CW: Wer sind drei repräsentative Kunden in der Schweiz?
Hersche: Wir haben – wie erwähnt – viele spannende Kunden. Alle sind kleine bis mittelgrosse Betriebe, die ent­weder in der Schweiz und/oder im näherem Ausland tätig sind. Beispiele sind etwa die auf Solarbauteile spezialisierte 3S Solar Plus, der Bergkäseproduzent Arnold Walker, der Industriebetrieb Arthur Weber, der Verein Thun-Thunersee Tourismus oder der Verband Swiss Unihockey. Das waren jetzt vier unserer Kunden, die wir entweder direkt oder über unsere Partner wie beispielsweise A+M Informatik, Elvadata oder OneSolutions betreuen.
CW: Was sind für Sie bemerkenswerte Kundenprojekte?
Hersche: Als Country Manager und in meiner vorherigen Funktion als Director Sales bin und war ich direkt in viele bemerkenswerte Kundenprojekte involviert. Da gibt es zahlreiche Highlights. Spannend sind Projekte, bei denen Partner und Kunde zu neuen Möglichkeiten gelangt sind und so die Wertschöpfungskette effizient auf die Bedürfnisse ausrichten konnten. Da war beispielsweise die erwähnte 3S Solar Plus, die innerhalb von sechs Monaten ihr komplettes ERP mit unserer Sage-Lösung abgelöst hat, sowohl innerhalb des Budgets als auch im Zeitrahmen. Der Wechsel funktionierte, ohne dass die Kunden von 3S Solar Plus etwas gemerkt haben. Das Projekt wurde eng begleitet durch unseren Partner Elvadata.

Digitalisierung und Cloud

CW: Kommen wir zu einer allgegenwärtigen Heraus­forderung dieser Zeit. Was bedeutet Digitalisierung für Sage, was für die Kunden?
Hersche: Die Digitalisierung ist für uns integraler Bestandteil unseres Kerngeschäfts und für unsere Kunden ein wachsender Bestandteil ihres Tagesgeschäfts. Im Zusammenhang mit der digitalen Transformation liest und hört man heute oft Schlagworte wie Cloud, KI und maschinelles Lernen. Doch im Kern verfolgen die Kunden immer das gleiche Ziel: Sie wollen mehr Zeit für die wertschöpfenden Tätigkeiten ihres Kerngeschäfts. Und genau das bieten wir ihnen, indem sie Prozesse automatisieren, ihre Administration schlanker bauen oder die Zusammenarbeit mit dem Treuhänder flexibel und effizienter gestalten können. Gleichzeitig werden durch einen hohen Digitalisierungsgrad Informationen zugänglich, die als Grundlage für wichtige Entscheidungen dienen.
CW: Wie positioniert sich Sage Schweiz bei Kunden, die nicht in die Cloud wechseln wollen oder dürfen?
Hersche: Unternehmen haben unterschiedliche Anforderungen an die Verfügbarkeit der Daten, die Infrastruktur, Finanzierung und Flexibilität in der Nutzung der Software. Unsere Strategie geht zwar in Richtung SaaS-Unternehmen, doch uns ist wichtig, dass die Kunden trotzdem zwischen Cloud und On-Premises-Betrieb wählen können. Denn die Nachfrage nach lokalen Installationen ist nach wie vor da. Nehmen Sie zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Treuhänder und Mandanten. Während die einen ihrem Treuhänder die Belege noch per Post senden, arbeiten die anderen schon via Cloud zusammen. Wir bieten hier die passenden Software-Lösungen für beide Anwendungen, damit Treuhänder und KMU entsprechend ihren Bedürfnissen und ihrem Digitalisierungstempo sowohl lokal als auch via Cloud zusammenarbeiten können.
Zur Person
Thomas Hersche
wurde im März vergangenen Jahres zum Country Manager von Sage Schweiz ernannt. Zuvor verantwortete er während zweier Jahre als Director Sales das Direktvertriebsgeschäft der Schweizer Sage-Nieder­lassung. Zu den weiteren Karrierestationen gehörten Managementpositionen bei Callpoint, Tempobrain und Teleperformance.



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