Marcel Borgo
12.05.2014, 13:47 Uhr
«Leute erkennen, dass wir vieles richtig machen»
Computerworld bat Marcel Borgo zum Gespräch. Der Chef von HP Schweiz sprach über schmerzliche Einschnitte und spannende Umwälzungen.
Computerworld: Morgen beginnt ihr Kundenanlass HP Event. Nach wie vor sieht der Kunde HP nicht nur als Lösungsanbieter, sondern auch als Hersteller von Hardware. Sieht das HP eigentlich auch noch so?
Marcel Borgo: Absolut. Hardware ist und bleibt ein festes Standbein von HP. Denn sie ist die Basis auf der unsere Lösungen aufbauen. Weil wir die Hardware selber herstellen, können wir sie so gestalten, dass sie die gesamte Lösung bestmöglich unterstützt und keine Inkompatibilitäten entstehen. Zudem entwickeln wir unsere Hardware ständig weiter, damit unsere Kunden von Einsparungen an Kosten, an Platz, Energie und Managementaufwand profitieren können. Speziell die Besucher des zweiten Tages werden sich persönlich davon überzeugen können.
Können Sie uns etwas neugierig machen?
Gerade in unseren neuen Moonshot-Servern, um nur ein Beispiel zu nennen, steckt beträchtliches Potenzial. Damit haben wir nach der Einführung der x86-Servern wieder eine neue Ära im Server Business eingeläutet.
Inwiefern?
Moonshot zeigt, wie man mit innovativer Technologie sehr viel Energie (bis zu 89 Prozent), 80 Prozent des Platzes und 77 Prozent der Kosten reduzieren kann. Diese Zahlen muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Dank der kompakten Bauweise lassen sich 1‘800 Moonshot-Server in nur einem einzigen Rack unterbringen. Zudem liegen die Investitionskosten sowie auch der Wartungsaufwand unter denen eines üblichen Servers.
Aber Moonshot lässt sich noch nicht für alle Aufgaben einsetzen, oder?
Ja und nein. Aus Sicht des Kunden erfüllt ein Moonshot-Server genau den Zweck, wofür ihn der Kunde einsetzen will. Beispielsweise als Webserver oder bei unseren HDI-Lösungen (Hosted Desktop Infrastructure, Anmerkung der Redaktion). Die Applikation selbst treibt Moonshot. Genau das ist auch der Unterschied zum typischen Standardserver, der eben die gewünschte Applikation lädt.
Und ihre Drucker?
Hier spüren wir einen Wandel bei den Kunden. Sie vertrauen verstärkt auch auf Tinte beim Business-Druck: zertifizierte Dokumentenechtheit ist ein starkes Argument.
Welche Gründe sind dafür sonst noch ausschlaggebend?
Druck- und Stromkosten sind bis zu 50 Prozent tiefer und auch was das Tempo angeht, stehen unsere speziell für den Geschäftsbereich entwickelten Tintenstrahldrucker den Laserdruckern in nichts nach. Im Gegenteil: Denken Sie nur an unser HP Officejet Pro X576-Modell, das bis zu 70 Farbseiten pro Minuten drucken kann – ganz ohne Aufwärmzeit, die bei Lasergeräten den Druckstart verzögert.
Sind Laser also am Ende?
Nein, überhaupt nicht. Laserdrucker haben nach wie vor noch ihre Berechtigung. Aber durch das Bestehen der zwei Technologien können unsere Kunden ihre Druckerflotte optimieren.
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Der Wandel in der IT der Unternehmen beschleunigt sich zusehends. Die Themen Big Data, Mobility, Security und Cloud sind bei den meisten CIOs ganz oben auf der Agenda. HP ist da sehr gut positioniert, denn wir sind das einzige Technologieunternehmen, das in allen diesen Bereichen massgeschneiderte, kundenrelevante End-to-End Lösungen anbieten kann. Ich bin überzeugt davon, dass HP den richtigen Weg eingeschlagen hat.
Das war und ist wohl immer noch nicht optimal, zumindest wenn man Analysten glaubt.
Sehen Sie, vor zweieinhalb Jahren haben uns viele Analysten ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt. Mittlerweile hat der Wind gedreht, und die gleichen Leute erkennen, dass wir sehr vieles richtig gemacht haben. Der Börsenkurs spricht da eine sehr deutliche Sprache.
Welche Rolle hat Ihr CEO Meg Whitman dabei gespielt?
Meg Whitmann hat den Umbau zusammen mit dem Management des Konzerns vorangetrieben. Dieser Umbau war eine Herkulesaufgabe und auch mit Schmerzen verbunden.
Und jetzt?
Wir haben einen Fünfjahresplan bis 2016. Dabei adressieren wir die oben genannten Themen und wollen in diesen Themen absolut marktführend sein. Dass sich HP verändert hat, merken übrigens auch unsere Kunden und Partner. Sie reagieren sehr positiv auf unsere Ausrichtung. Ausgelöst wurde diese ganze Transformation vom Markt. Die Kundenbedürfnisse haben sich verändert und darauf müssen sich die IT-Dienstleister einstellen. Wir haben uns schon transformiert. Unserer Konkurrenz steht dies noch bevor. Da sehen wir uns klar im Vorteil.
Vielleicht auch, weil man eben nur schwer loslassen kann?
Solchen Prozessen ist aber jedes Unternehmen unterworfen. Der Markt verändert sich und wer nicht mitgeht, geht unter. Wir sehen uns als Innovationstreiber und entwickeln unsere Produkte, Software, Services und Lösungen, aber auch uns selbst, ständig weiter.
Und wie unterstützen Sie Ihren Channel dabei?
Meg Whitman hat seit ihrem Antritt immer wieder betont, wie wichtig der Channel für HP ist. Der Channel ist sozusagen in unserer DNA. Wir haben viel Geld in die Hand genommen, um ein attraktiver Geschäftspartner für unsere Partner zu sein und investieren auch viel ihre Weiterbildung. Nur so können wir den gewünschten hohen Qualitätsstandard im Channel halten. Gemeinsam mit unseren Channelpartnern sind und bleiben wir erfolgreich. Davon können sich alle Interessierten vom 13.-14. Mai am HP Invent in Baden überzeugen.
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Der HP Invent steht unter dem Motto: Ready, Set, Go – HP! Bringen Sie Ihre IT in Höchstform. Wie kommt es zu diesem Motto?
Der HP Invent steht traditionell immer unter einem Motto. Dieses Jahr haben wir uns von den Leichtathletik-Europameisterschaften, die im Sommer in Zürich stattfinden werden, inspirieren lassen. Zudem gibt es zwischen dem Spitzensport und der IT einige Parallelen: Im heutigen Wandel werden von der IT Höchstleistungen erwartet und wir bei HP brechen dabei immer wieder neue Leistungsrekorde.
Ein kurzer Blick zurück. Was nehmen Sie aus der letztjährigen HP-Invent-Veranstaltung mit? Wie fiel das Kundenfeedback aus?
Wir sind nach wie vor überwältigt von der positiven Resonanz und dem Teilnehmerrekord vom HP Invent 2013. Der Event war bereits 1 Monat vor Veranstaltungsbeginn restlos ausgebucht. Es gab viel Lob, vor allem auch, weil wir das erste Mal in der Geschichte des HP Invents unser gesamtes Lösungsportfolio von Infrastruktur über Software bis hin zu Services präsentiert haben. Unsere Kunden konnten sich ein umfassendes Bild von unserem in der Branche einzigartigen Angebot machen. Besonders gut kam auch der neu geschaffene Expo-Bereich an. Da können die Kunden mit unseren Lösungen auf Tuchfühlung gehen. Am HP Invent können sich die Teilnehmenden aber nicht nur mit uns austauschen. Der Event wird auch sehr geschätzt, weil die Kunden einige unserer Partner treffen und auch untereinander Erfahrungen austauschen können.
Und welche Verbesserungsvorschläge wünschten sich die Kunden von HP?
Einigen Kunden war der eintägige Event zu technisch, anderen wiederum zu Business-lastig.
Ihnen fehlte also so etwas wie ein roten Faden?
Nein, das würde ich so nicht sagen. Hier geht es darum, zwei unterschiedliche Zielpublika unter einen Hut zu bringen: Bei einem so umfassenden Angebot, wie es HP zu bieten hat, ist dies an einem Tag eigentlich nicht zu schaffen. Es gibt bei allen unseren Lösungen immer einen Business- und einen technischen Aspekt. Während sich die Verantwortlichen auf dem C-Level für den Business-Aspekt interessieren, sind für die IT-Profis auch die technologischen Aspekte einer Lösung von hoher Bedeutung. Mit einem Business-Tag und einem auf die Technik fokussierten Tag versuchen wir, beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Ausserdem hoffen wir so, keine Problem mit der Kapazität des Trafos zu haben – es sei denn, es melden sich dieses Jahr noch viel mehr Kunden an.
Auf was dürfen sich die Teilnehmenden dieses Jahr freuen?
Sie dürfen sich auf zwei spannende Tage mit hochkarätigen Keynotespeakern, abwechslungsreichen und interessanten Breakout Sessions, Ständen von HP Partnern, einer Ausstellung der innovativsten HP-Produkte und ein Motto gerechtes Rahmenprogramm freuen. Am ersten Tag konzentrieren wir uns schwerpunktmässig auf die drängenden Themen Big Data, Cloud, Mobility und Security; und das aus Sicht der Businesskunden. Weiter werden neben der HP-Eröffnungsrede auch unsere Platinum-Partner SAP und Microsoft eine Keynote halten. Der zweite Tag ist dann den Technologietrends und HPs Innovationen aus den Bereichen Infrastruktur, Software, Services, Printing und Computing gewidmet. Also ein Muss für alle Technikbegeisterte. Und wer sich für die Business- und die technischen Aspekte interessiert, der kommt ganz einfach an beiden Tagen ins Trafo nach Baden.
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Und welche Rolle spielt dabei der «New Style of IT»?
Wir zeigen den Kunden den New Style of IT und was sie damit alles erreichen können: Die erhöhte Mobilität der Mitarbeitenden, Cloud Computing, das exorbitante Datenwachstum und die zunehmenden Sicherheitsbedrohungen stellen Unternehmen vor grosse Herausforderungen, die sie mit traditioneller IT nicht bewältigen können. Mobility, Cloud, Big Data und Security ermöglichen aber auch neue IT-Bereitstellungs- und innovative Geschäftsmodelle, welche nachhaltige Wettbewerbsvorteile versprechen. Mit dem „New Style of IT“ von HP lassen sich diese Wettbewerbsvorteile erschliessen. Das Beste daran: Speziell am ersten Tag werden wir auf der Hauptbühne und in den Breakout Sessions viele Kunden dabei haben, die von ihren Erfahrungen und vom Mehrwert der Lösungen von HP erzählen.
Und am zweiten Tag?
Am zweiten Tag zeigen wir den Teilnehmenden die geballte Innovationskraft von HP. Unsere neusten Technologien stehen da im Vordergrund. Hier geht es um zentrale Themen wie Virtual Storage, den Extrem-Low-Energy Server Moonshot, Software defined Network, die neusten Ultrabooks und Tablets, Ink in the Office, Secure Printing, Application Lifecyle Management und andere Softwareinnovationen. Aber auch Support und beispielsweise Cloud-Services werden ein Thema sein. Und nicht zu vergessen: Wie man das alles sicher betreibt. Zudem zeigen wir praktische Lösungen, in denen diese Komponenten effizient zusammenarbeiten.
Können Sie konkrete Beispiele für solche HP-Komplettlösung nennen?
Am zweiten Tag werden wir Automatisierungs- und Virtualisierungsmöglichkeiten aufzeigen, die sich sehr einfach mit unseren Converged Infrastructure und Cloud-Lösungen verwirklichen lassen. Hier stellen sich viele interessante Fragen: «Wie bringe ich beispielsweise Ordnung in meine Big-Data-Strukturen». Nur ein Beispiel: Derzeit werden gerademal 0.5 Prozent der vorhanden Daten für Entscheidungsprozesse im Unternehmen herangezogen. Das heisst 99,5 Prozent des möglichen Potenzials liegen einfach brach. HP kann Unternehmen dabei unterstützen, dieses Potenzial besser zu nutzen.
Worauf zielen Sie dabei genau ab?
Auf das Zusammenspiel der erwähnten vier Schlüsselthemen. Denn diese sind eigentlich gar nicht voneinander zu trennen. Die Cloud ermöglicht die Mobilität. Unternehmen können diese Lösungen aber nur verwenden, wenn sie auch sicher sind. Hier kommt also Security ins Spiel und mit Big Data Lösungen wie HP Vertica oder HP Autonomy analysieren die Unternehmen dann die Daten, die täglich anfallen, um sie für ihre Geschäftsentscheidungen zu nutzen. HP bietet Kunden in allen Bereichen einzigartige, massgeschneiderte Lösungen, die ihnen helfen, noch erfolgreicher zu werden.