24.08.2005, 11:00 Uhr

Intel stellt neue CPU-Architektur vor

Am Intel Developer Forum (IDF) in San Francisco stellte Intel ihre grossen Pläne für die neue Prozessor-Architektur vor.
Bei der Chipherstellerin Intel spielt sich eine kleinere Revolution ab. Das Unternehmen wird in den nächsten Monaten die Pentium-4-Technologie zum Alteisen schicken und eine vollkommen neue Architektur einführen. Der frisch designierte Intel-Chef Paul Otellini hat Grosses vor. Im nächsten Jahr wird sein Unternehmen für Desktop-PCs, Notebooks und Server eine neue Prozessorarchitektur lancieren. Das Motto: Weg von der Taktfrequenz-fixierten Pentium-4-Technologie Netburst, im Vordergrund steht künftig die beste Leistung per Watt. Dazu will die Chipherstellerin das Beste aus der Notebook-Welt mit den Vorteilen der Desktop-Prozessoren verschmelzen. Dies verkündete Paul Otellini am Dienstag an seiner Eröffnungsrede am Intel Developer Forum in San Francisco.
Die Codenamen für die neuen CPUs heissen Merom (Notebook), Conroe (Desktop) und Woodcrest (Server). Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Architektur auf der energiefreundlichen Pentium-M-Technologie für Notebooks aufsetzt. Gleichzeitig sollen sie die Leistungsvorteile der Netburst-Architektur nutzen. Dazu zählen etwa 64-Bit-Unterstützung und Virtualisierungsfunktionen (Vanderpool). Für weitere Rechen-Power sorgt die Integration von mindestens zwei Kernen. Produziert werden die Prozessoren in der neuen 65-Nanometer-Fertigung. Heute üblich ist der 90-Nanometer-Herstellungsprozess. Dank der Umstellung lassen sich kleinere Chips mit noch mehr Transistoren fertigen. Laut Intel wird durch die neue Architektur das Verhältnis zwischen Leistung und Stromverbrauch bis zu fünfmal besser - der Energieverbrauch soll teilweise gar um den Faktor zehn sinken. So werden Sub-Laptops gerade Mal noch fünf Watt fressen, Desktop-PCs 65 und Server 80 Watt verbrauchen. Erste Geräte mit Merom, Conroe und Woodcrest kommen voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2006 auf den Markt. Der Architektur-Wechsel soll zudem eine ganz neue Gerätegattung ermöglichen. Unter dem Namen «Handtop PC» stellte Paul Otellini einen leistungsstarken Handheld vor, der Laptop-ähnliche Möglichkeiten bietet, aber weniger als 1 Watt Strom verbraucht und unter 500 Gramm wiegt. Das Gerät soll bis zum Ende des Jahrzehnts sogar in der Lage sein, mit einer vollwertigen Version des Windows-XP-Nachfolgers Vista zu laufen.
Auch die neue Partnerschaft mit Apple hat der Chiphersteller nicht vergessen. Er wird noch in diesem Jahr erste Software-Tools veröffentlichen, mit denen Mac-Entwickler ihre Programme für die kommenden Intel-Macs optimieren können. Bei der Software handelt es sich aber erst um Testversionen.



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