Citrix
11.10.2010, 07:40 Uhr
"Desktop der Zukunft ist ein Mashup"
Computerworld sprach mit Michael Schmidt, Country Manager von Citrix Schweiz, über die grossen Mega-Trends auf dem Schweizer Virtualisierungsmarkt.
Die Liberalisierung des Desktop - ob im Office oder mobil, auf Notebook, iPad oder Smartphone - ist einer der ganz grossen Trends in der Schweiz. "Man denkt konkret über neue Office-Konzepte nach", sagt Michael Schmidt, Country Manager von Citrix Schweiz. KMU mit bis zu 150 Mitarbeitern, und das sind über den Daumen gepeilte 85 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz, überlegen zurzeit, ob sich für sie der Eigenbetrieb der IT noch lohnt oder ob sie in die Cloud gehen sollten. "Das wird plattentektonische Veränderungen geben", prophezeit Schmidt. Auch die Migration auf Windows 7, zurzeit noch in vollem Gang, verläuft nahtloser, wenn ein externer Provider zentral die Migrationsaufgaben übernimmt. Schon häufig haben sich CEOs an Prophezeiungen über die Zukunft des Desktop versucht. Die Zukunft des Desktop sei mobil, sagte SAP-Co-Chef Bill McDermott vor einigen Monaten. Das klingt heute schon fast wie ein alter Hut. "Der Desktop der Zukunft ist ein Mashup", meint Citrix-CTO Harry Labana. Was heisst: Admins stellen für ihre Benutzergruppen on-premise und on-demand aus der Wolke die Softwarepakete zusammen, die sie für ihre Arbeit benötigen (self service orchestration).
GPS-Daten steuern Zugriff
Je nach Device fallen dabei für ein und derselbe Benutzer die Zugriffsrechte unterschiedlich aus. Der Office-Desktop ist im allgemeinen besser gesichert als der PC zu Hause, der vom Rest der Familie auch noch für Online-Spielereien genutzt wird. Citrix arbeitet deshalb an einer Sicherheitslösung, die GPS-Daten für die dynamische Steuerung der Zugriffsrechtevergabe verwendet. Ausserhalb des Firmengebäudes ist es dadurch zum Beispiel nicht möglich, vertrauliche E-Mails/Dokumente zu sichten oder auszudrucken. Dabei gilt das One-Login-Prinzip: Ein einziges Login garantiert den Zugriff unabhängig vom benutzten Device. Sicherheit sei die grösste Barriere für die Cloud, sagt Kurt Römer, oberster Sicherheitsstratege bei Citrix. Gerade die wachsende Verbreitung (proliferation) der IT - anywhere, anytime, any device - bringt zwar Zuwächse an Produktivität und Flexibilität, stellt aber auch neue, extrem hohe Anforderungen an die Sicherheit. Public Cloud Provider stünden dadurch unter einem enormen Druck, ergänzt Country Manager Schmidt, denn passiert etwas, können die letztlich dicht machen. Der Image-Schaden wäre nicht mehr zu reparieren. Der Weg zu mehr Sicherheit ist dabei steil und dornig, denn Sicherheitslösungen sollen zwar Eindringlinge abwehren, dürfen aber die Produktivität der Mitarbeiter auch nicht behindern. Anti-Virus, Anti-Spyware und Anti-Productivity - diese verhängnisvolle Kausalkette sollten Firmen auf jeden Fall vermeiden.
Neues Konzept: Secure by Design
Citrix arbeitet daher an neuen Sicherheitslösungen, die Test-Routinen in die System-Architektur des Virtualisierungslayers integriert, anstatt sie nachträglich aufzupfropfen. Secure by Design - Siocherheit ist praktisch eingebaut. Dabei überprüft das System bei jedem Schritt selbst, ob es sich noch in einem definierten, sicheren Zustand befindet. Ist das nicht der Fall, läuten die Alarmglocken.