30 Jahre Mac
24.01.2014, 17:18 Uhr
eine bewegte Geschichte
Der Urvater des modernen Desktop-Rechners feiert seinen 30 Geburtstag. Da darf eine Würdigung nicht fehlen.
Apples Mac ist 30 Jahre alt und fit wie nie. Ursprünglich auf den Namen «Macintosh» getauft, kürzte die Fangemeinde den Namen schnell zum griffigeren «Mac» ab, und irgendwann gab auch Apple nach. Die Marke zieht sich heute durch das ganze Produktsortiment: iMac, MacBook, Mac Mini, Mac Pro … und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Der Mac ist längst zum Synonym für die Desktop-Rechner von Apple geworden und weit über die markentreue Kundschaft hinaus bekannt. Während sich kein Mensch ein Modell wie «Acme PQ1278/7TZ» merken kann oder will, erscheint auch bei Nicht-Eingeweihten ein Bild vor dem geistigen Auge, wenn die Stammtischrunde spontan auf das Thema «iMac» zu sprechen kommt.
Heimlicher Filmstar
Die auffällige Präsenz in Film und Fernsehen dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen, obwohl Apple immer wieder betont, dass für Product-Placement kein Geld bezahlt wird. Interessanterweise werden im Film die Guten meistens als Mac-Anwender dargestellt, während die Bösewichte mit einem anderen System arbeiten. Doch das soll nicht automatisch bedeuten, dass Apple immer zu den Guten gehört – sondern nur, dass die Guten vielleicht einen besseren Geschmack haben. Und dann ist da natürlich noch die legendäre Szene im Film «Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart» von 1986:
Eine bewegte Geschichte
Die Geschichte des Macs ist eine sehr bewegte. In den letzten drei Jahrzehnten erfuhren Maschine und System drei grundlegende Umwälzungen, an denen die meisten anderen PC-Hersteller gescheitert wäre. Trotzdem wurden die Benutzer stets in einem fliessenden Prozess von einer Technologie zu nächsten geführt, ohne dass bewährte Programme, Systeme und Techniken aufgegeben werden mussten. Ursprünglich waren alle Macs mit einer Motorola 680x0 CPU ausgestattet, doch Motorola zog gegen den übermächtigen Pentium-Chip von Intel zunehmend den Kürzeren. Apple geriet unter Zugzwang, und dem Unternehmen gelang das schier Unmögliche: Apple stellte 1994 auf den PowerPC-Prozessor von IBM um, der mit einer komplett anderen RISC-Architektur aufwartete. Da das System (damals noch «Mac OS» genannt) den alten Prozessor emulierte, merkte der Benutzer praktisch nichts davon – ausser dass angepasste Software plötzlich sehr viel schneller lief. Doch auch IBMs PowerPC war nicht das Gelbe vom Ei. Anfangs spielten die Chips noch in einer höheren Liga als Intels Pentium-Prozessoren. Mehr noch: Der PowerPC G4 wurde als erster Supercomputer gefeiert, der von der US-Regierung aufgrund seiner Rechenleistung als «Waffe» eingestuft wurde: Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Rückkehr von Steve Jobs Doch mit den Jahren verlor IBM deutlich an Boden. Der Energieverschleiss der Prozessoren war viel zu hoch, und damit auch die Abwärme – beides ist Gift, wenn man schnelle und ausdauernde Notebooks bauen will. Und so wiederholte Apple das Husarenstück: 2005 verkündete Steve Jobs an der Entwicklermesse WWDC den Wechsel zur Intel-Plattform. Ein Jahr später war die Umstellung abgeschlossen. Kein einziger Anwender müsste dafür seine Software aufgeben, denn über mehrere Jahre hinweg akzeptierten die neue Rechner nicht nur Intel-, sondern auch PowerPC-Code. Der dritte und radikalste Wechsel erfolgte mit Rückkehr von Steve Jobs. Die Wiedereinstellung brachte nicht nur den Firmengründer zurück, sondern auch seine Firma «NeXT» als Beigabe. Den NeXT-Rechnern war keine grosse Zukunft vergönnt, wohl aber dem Unix-Abkömmling «NeXTSTEP». Aus ihm entwickelte sich über die Jahre das OS X, wie wir es heute kennen. Obwohl der Übergang von OS9 zu OS X drei Jahre dauerte und wesentlich holperiger verlief als die Prozessoren-Wechsel, schaffte es Apple doch, die Benutzerbasis über diese Zeit zu erhalten und sogar auszubauen. Heute ist die Firma mit Intel-Prozessoren und einem leistungsfähigen Unix-Derivat bestens für die Zukunft gerüstet.
Das Design
Es ist fast unmöglich, über Apple zu sprechen und dabei das Design der Rechner aus der Diskussion rauszuhalten – und das nicht erst, seit Sir Jonathan die Designabteilung bei Apple führt. Bereits der erste Macintosh 128 zeigte eine komplett andere Designform als alle anderen Rechner jener Zeit. Das charakteristische All-in-One-Design wurde durch die Maus abgerundet, die erst mit dem Macintosh ihren Siegeszug um die Welt antrat. Und auch wenn die Macs lange Zeit eher farblos daherkamen: Hübscher als die Konkurrenz waren sie alleweil. Und mit dem Design endet diese kurze Geschichte über drei Jahrzehnte Mac(intosh).
! KASTEN !
Die offizielle Geburtstagsseite bei Apple finden Sie hier.