16.10.2017, 14:40 Uhr
Synology mischt das WLAN auf
Synology hat dem interessierten Schweizer Publikum viele neue Features zum NAS-Betriebssystem gezeigt. Dabei gab es auch ein paar Überraschungen.
Synologys Partner-Event im Mövenpick-Hotel in Regensdorf war nach kurzer Zeit ausgebucht. Rund 250 Personen hätten sich angemeldet, sagte Synology-DACH-Manager Dennis Schellhase gegenüber Computerworld. Aber es wollten anscheinend weitere 100 Interessierte vorbeikommen. Zu Beginn gab es auch gleich ein paar Milestones zum letzten Jahr. So sollen sich bereits mehr als 10'000 Nutzer für die eigens lancierte Backup-Cloud «C2» registriert haben. Der Dienst ist in erster Linie als zusätzliche Sicherung für kritische Datensätze gedacht. Falls Hardware-Probleme den Zugriff auf diese Daten verhindern oder diese gar zerstören, kann auf das Backup in der Synology-Cloud zurückgegriffen werden.
Omnipotent: Synologys Surveillance Station
Immer mehr Anklang finde die ausgereifte IP-Kamera-Software-Lösung Surveillance Station, bei der man als Privatanwender pro Kamera jeweils eine Lizenz gratis und dauerhaft zur Verfügung hat. An dem Dienst hängen nach Angaben von Synology in der ganzen Welt mittlerweile 1,2 Millionen IP-Kameras. Und die User sollen sich auch fleissig die neusten Updates installieren: So sei der neuste Disk Station Manager (Synologys NAS-Firmware) in der Version 6.1 in den letzten Monaten schon 3,6 Millionen Mal heruntergeladen worden.
Neue Geschäftszweige erschliessen will sich der NAS-Hersteller etwa im Bereich Retail Surveillance (Ladenüberwachung). Die Integration von Intercom-Kameras und Zwei-Wege-Kommunikation sind über die neue Surveillance Station 8 bereits möglich. Was Synology in diesem Zusammenhang auch gerne in den Fokus gerückt hat, ist der neue Home-Modus, der über die WLAN-Funktion des Smartphones (Geofencing) auf verschiedene Überwachungsprofile umschalten kann, wenn die Familie zu Hause beispielsweise nicht ständig überwacht werden soll. Nächste Seite: Synology lanciert eigenen Mesh-Router
Synology lanciert eigenen Mesh-Router
Nachdem Synology, zuletzt mit dem RT2600AC, schon zwei eigene Router lanciert hat, will der Hersteller nun auch einen eigenen Mesh-Router auf den Markt bringen. Bei einem Mesh-System spannen mehrere Router untereinander ein engmaschiges Funknetz auf. Im Detail arbeiten die Netzwerkknoten zweigleisig: Zum einen stellt jeder ein eigenes, schnelles WLAN-Signal bereit. Zum anderen dient jeder Router als Signalverstärker für die anderen. Dabei findet der Wechsel von Knoten zu Knoten fliessend statt, der Nutzer wird automatisch mit dem stärksten Signal des nächstgelegenen Mesh-Routers versorgt, ohne Verzögerungen oder Funkaussetzer. Will man beispielsweise vom Sitzungszimmer auf dem Weg zum Arbeitszimmer ein grösseres YouTube-Video hochladen, soll es zu keinen Verbindungsabbrüchen mehr kommen. Bereits vorhandene Synology-Router müssen nicht ausgetauscht werden. Das Triband-Wi-Fi-Gerät soll daher auch mit bisherigen Routern des Herstellers kompatibel sein. Viel mehr Infos wie Preis und Verfügbarkeit gab es aber zu dieser Ankündigung noch nicht.
Ausbau beim Support
«Care more about Users» – sich noch stärker auf die User-Bedürfnisse zu konzentrieren – sei eine entscheidende Strategie für Synology. Die Produkte seien nun solide; aber alles rund um die Geräte soll eben «noch besser» funktionieren. Tatsächlich fällt auf, dass der Hersteller in den letzten Monaten seinen YouTube-Channel stärker pusht und meist in wenigen Wochen neue Webinare einstellt. Wann immer Kunden etwas wünschen oder ein Firmware-Update fehlschlägt, wolle man sofort helfen, versichert der NAS-Anbieter. 45 Prozent der Support-Anfragen seien technischer Natur. Dabei allein soll es nicht bleiben. Kunden mit Multi-Bay-Netzwerkspeichern wolle man ausserdem bald erweiterte Garantien offerieren. Da aus dem Beta-Programm bereits 20'000 User-Feedbacks pro Monat eingingen, habe man nun einiges verbessern können. Stolz ist man über die 70 Prozent der zusätzlichen Applikationen von Drittanbietern, die auch nach zahlreichen Firmware-Updates seit Synologys Geburtsstunde (2004) nach wie vor funktionieren. Diese Stärke will man sich zunutze machen, um mit weiteren grossen Partnern noch mehr App-Pakete von Drittanbietern ins Leben zu rufen, betont Synology.