18.09.2014, 14:24 Uhr

Wenn die RZ-Planung zu komplex wird

Die komplexe Planung der Rechencenter-Infrastruktur führt bei Schweizer IT-Entscheidern zu Unsicherheit und Mehraufwand
Detlef Spang, Executive Vice President Data Centre Services, Colt / Bild: Colt
Für 74 Prozent der Schweizer IT-Entscheider ist die Planung der Rechenzentrums-Infrastruktur sehr oder extrem komplex. Damit machen sie sich im Europavergleich (70 Prozent, niedrigster Wert: Niederlande mit 41 Prozent) die grössten Sorgen rund um ihre Rechenzentrumsplanung. Das geht aus der Studie «Planning Anxiety» von Opinion Matters im Auftrag von Colt Technology Services hervor, in deren Rahmen im Juli 2014 rund 700 europäische IT-Entscheider, darunter 100 aus Schweizer Unternehmen, befragt wurden.

Unsicherheiten gross

Je komplexer die ganze Angelegenheit, desto unsicherer sind die Entscheider. Bei fast allen Befragten (94 Prozent) hat diese Unsicherheit Einfluss auf ihre tägliche Arbeit. Die häufigste Folge: Die IT-Manager verbringen in der Regel viel mehr Zeit mit der Planung, als sie eigentlich sollten. In der Schweiz gaben das mehr als 50 Prozent der Befragten an.

Als Hauptursache für die Komplexität wurden Sicherheitsfragen (50 Prozent) und die Wahl des Cloud-Providers (48 Prozent) angegeben. In punkto Sicherheit ist der europäische Vergleichswert mit 64 Prozent (Frankreich gar 82 Prozent) höher. Was den Cloud-Anbieter betrifft, macht sich der Rest Europas weniger Sorgen (33 Prozent, niedrigster Wert: Belgien mit 15 Prozent) als die helvetischen IT-ler. Als grösstes Sicherheitsrisiko sehen 39 Prozent der Schweizer Studienteilnehmer Sicherheitslücken, ausgelöst durch einen Virus oder eine Netzwerkattacke.  Lesen Sie auf der nächsten Seite: Schwierigkeiten mit Vorgaben im Ausland

Rechtliche Hürden im Ausland

Wer den Betrieb über Ländergrenzen hinweg ausweitet, stösst vor allem hinsichtlich «restriktiver und unbekannter gesetzlicher Vorgaben» auf Hindernisse. 52 Prozent der Schweizer IT-Entscheider haben damit Schwierigkeiten. Ebenfalls die Hälfte hat Probleme mit der technischen Migration. «Das Rechenzentrum ist ein zentraler Bestandteil der Infrastruktur jeder Organisation. Die Rechenzentrumsstrategie mit den Geschäftsanforderungen im Einklang zu halten, ist ein andauernder Kampf», kommentiert Detlef Spang, Executive Vice President Data Centre Services bei Colt, die Ergebnisse. IT-Manager müssten eine Vielzahl strategischer, geschäftskritischer Themen behandeln. Die Einfachheit der IT-Infrastruktur und speziell des Rechenzentrums spiele dabei eine wichtige Rolle, so Spang.

Betreiber müssen umdenken

Hier stehen auch die Rechenzentren vor neuen Herausforderungen. Laut der Colt-Studie «TechDeficit» gehen 94 Prozent der Schweizer IT-Entscheider davon aus, dass sich ihre Rechenzentrumsinfrastruktur in den kommenden zwei Jahren verändern muss, um künftigen geschäftlichen Anforderungen gerecht zu werden. Künftig werden sie sicher mit jenen Dienstleistern zusammenarbeiten, die sie bei der Vereinfachung unterstützen, ihre Flexibilität erhöhen und ihnen helfen, Risiken zu minimieren. Colt empfiehlt IT-Entscheidern «Colocation» als Lösung, um die Rechenzentrumsplanung zu vereinfachen und die Unsicherheiten sowie zeitlichen Belastungen zu minimieren. So sind denn auch 61 Prozent der Befragten der «Planning Anxiety»-Studie, die sich für Colocation entschieden haben, «sehr» oder «ziemlich» zuversichtlich, dass die Colocation-Strategie ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Auf der nächsten Seite: Über Mehrwert nachdenken

Strategische Partner suchen

Fazit: IT- und Rechenzentrumsmanager werden zunehmend strategische Partner finden müssen, um Risiken in der mittel- und langfristigen Planung zu verringern. «IT-Entscheider sollten darüber hinaus über den zusätzlichen Mehrwert nachdenken, den einige Colocation-Anbieter liefern. Sie brauchen einen Partner, der national und international mit ihnen wachsen kann und dadurch regulatorische Fragen und Unsicherheiten in neuen Märkten beseitigt», so Spang.  



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