14.07.2015, 10:36 Uhr

Nokia sagt, wieder ins Handy-Geschäft einsteigen zu wollen. Ohne aber Handys zu bauen.

Nach Spekulationen und Dementi in den letzten Monaten macht Nokia nun seine Absicht öffentlich, wieder ins Handy-Geschäft einsteigen zu wollen. Allerdings nur als Ideengeber.
Die Marke Nokia könnte Ende kommenden Jahres ins Geschäft mit Mobiltelefonen zurückkehren. Nokia würde die Geräte dann aber nur entwerfen und Produktion, Vermarktung sowie Kundenservice einem Partner überlassen, teilten die Finnen in einem Communiqu mit. Der einstige Handy-Weltmarktführer Nokia hatte im Smartphone-Markt vor einigen Jahren den Anschluss an Samsung und Apple mit seinem iPhone verloren. Im April vergangenen Jahres übernahm Microsoft die Handy-Sparte und liess sich den Deal am Ende knapp 9,5 Milliarden Dollar kosten. Doch die Kombination brachte dem Windows-Riesen bisher nicht die erhofften Gewinne an Marktanteilen im Smartphone-Geschäft. Vergangene Woche schrieb Microsoft 7,6 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit dem Geschäft ab, 7800 weitere Mitarbeiter der Sparte verlieren ihren Job.

Nokia konzentrierte sich nach dem Verkauf auf das Geschäft als Netzwerk-Ausrüster. Der Konzern betonte, dass nach den Vereinbarungen mit Microsoft ein Telefon unter dem Nokia-Markennamen frühestens im vierten Quartal 2016 auf den Markt kommen könnte. Spekulationen über solche Überlegungen für die Rückkehr ins Geschäft mit einem Partner gibt es schon seit Monaten. Nach diesem Modell kam bereits das Tablet Nokia N1 auf den Markt, das bisher nur in wenigen Ländern verfügbar ist. Es läuft mit dem Google -Betriebssystem Android und nicht mit Microsofts Windows. Die Marke hat nach wie vor eine gewisse Strahlkraft unter anderem in Schwellen- und Entwicklungsmärkten, wo günstige Nokia-Handys bis zuletzt gefragt waren.

Microsoft hatte nach der Übernahme den Nokia-Namen von den Smartphones genommen, nutzt aber weiterhin die Smartphone-Untermarke «Lumia». Konzernchef Satya Nadella kündigte an, dass Microsoft sich im Smartphone-Geschäft stärker fokussieren wolle, was eine deutlich engere Modellpalette bedeuten dürfte. Windows-Manager Terry Myerson betonte an späten Montag zugleich, dass es neue Premium-Smartphones mit dem neuen Betriebssystem Windows 10 geben werde.



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