Wenn es in der Kette funkt
Wenn es in der Kette funkt
Wie Gerhard Heuberger, der bei der GMOS für die Logistikbelange zuständig ist, denn auch bestätigt, funktioniert dieses Projekt problemlos. Es soll daher auf die gesamte Schweiz ausgeweitet werden.
Ein Top-Down-Thema
Allgemein herrschen in Bezug auf RFID seitens der Anwender aber noch grosse Bildungslücken. Das geht aus einer Befragung von Progress unter den diesjährigen Orbit-Besuchern hervor, wonach rund die Hälfte der Messebesucher nichts mit diesem Begriff anzufangen wussten. Dieser hohe Prozentsatz an Unkenntnis bestätigt auch eine Untersuchung des Marktforschungs- und Beratungshauses Lünendonk für Deutschland. Dort haben erst 51 Prozent der Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten bereits manches über RFID gelesen oder gehört. Bei den Betrieben mit 200 bis 499 Beschäftigten kennen zwei Drittel diesen Begriff überhaupt nicht. Die Analysten leiten daraus ab, dass RFID ein Top-Down-Thema ist, das von grossen Konzernen und Unternehmen in den Markt getragen werden wird. Bis zum Jahr 2007 sollen es in Deutschland immerhin fünf Prozent der Grossbetriebe in Erwägung ziehen, RFID-Pilotprojekte zu starten.
Und einige Vorzeigeprojekte gibt es dort ja bereits. So nutzt das Grossversandhaus Otto nach einem mehrmonatigen Testlauf, der die Wirtschaftlichkeit der Funketiketten und einen reduzierten Schwund bewiesen haben soll, nun eine RFID-Lösung von Siemens für das Warenverteilzentrum Hamburg im laufenden Betrieb. Die Verpackungen von Handys, Kameras, Schmuck und anderen hochwertigen Güter werden mit Transpondern versehen, womit die Waren auf dem Weg zu den Kunden lückenlos kontrolliert und lokalisiert werden können.
Auch das Klinikum Saarbrücken hat vor kurzem mit einem Pilot begonnen: Patienten erhalten dort künftig bei der Aufnahme in das Spital ein Armband mit integriertem Chip umgelegt, der die Patientennummer enthält. Mittels Tablett-PC und PDAs lesen Ärzte und Pflegepersonal die Nummer aus und können so die Patienten in Sekundenschnelle identifizieren. Damit erhalten die Berechtigten online via WLAN Zugriff auf eine geschützte Datenbank mit Details zu den Patientendaten einschliesslich der zu verabreichenden Arzeimittel und deren Dosierung. Dieses Projekt basiert auf einer RFID-Lösung, die bereits im Jacobi Medical Center in New York im Einsatz ist.