19.09.2017, 10:14 Uhr
700 Gäste an Trivadis Tech Event 2017
Digitale Transformation, Techniktrends und die Zukunft des Beratergeschäfts: Trivadis hat sein traditionelles Tech-Event gefeiert. 700 Gäste folgten der Einladung ins Mövenpick-Hotel in Regensdorf.
Der IT-Dienstleister Trivadis hat Ende letzter Woche sein traditionelles Tech Event veranstaltet. Urban Lankes, CEO und Co-Gründer des Unternehmens, begrüsste die rund 700 Gäste im vollbesetzten Plenum des Mövenpick-Hotels in Regensdorf. «Am Tech Event wollen wir die Qualität unserer Leistung präsentieren», sagte Lankes. Trivadis probiere mit seinen Kunden vieles aus und die Veranstaltung sei die Bühne um die Ergebnisse und Erfolge zu zeigen. In diesem Zusammenhang sei es wichtig zu verstehen, was Qualität ist und was nicht, fuhr Lankes fort. Qualität sei es, Kundenbedürfnisse zu erkennen und umzusetzen. Hingegen keine Qualität sei es, immer ja zu sagen und alle technischen Möglichkeiten in einem Projekt umzusetzen, nur weil es geht. Qualität ist, alles auf das nötigste herunterzubrechen.
Trivadis’ CEO betonte auch die Werte des Unternehmens. Noch vor etwa 10 Jahren hätten Ergebnisse im Zentrum der Arbeit gestanden. Heute sei es die Zusammenarbeit. «In der schnellebigen Welt von heute ist die Kooperation viel wichtiger geworden. Um zu verstehen was wir bauen und welchen Mehrwert wir damit kreieren.»
Wie man mit Daten traditionelle Geschäftsmodelle beschleunigt
Grosses Thema war auch dieses Jahr der Umgang mit Daten für künftige Geschäftsprozesse. Eine Herausforderung etwa für Unternehmen, die ihre über Jahrzehnte gewachsene IT-Infrastruktur zukunftsfähig machen wollen. Wie es klappen kann, erklärte Manfred Schrettenbrunner, R&D Manager Smart Factory IIoT, von der Firma Kaltenbach. Das Unternehmen entwickelt und baut Maschinen für die Herstellung von Stahl. Kaltenbach arbeitete in der Vergangenheit mit einer Vielzahl monolithischer Programme. Diese seien nicht mehr auf neue Systeme portierbar gewesen. An industrielle Internet-of-Things-Ansätze wie Smart Factory war kaum zu denken. Kunden erwarteten aber heute nicht nur, dass eine Maschine läuft, sondern dass auch garantierte Leistung, gemessen an Stückzahlen pro Zeiteinheit, sagte Schrettenbrunner. «Als Anbieter wird man heute an der Automatisierungsqualität gemessen» führte Schrettenbrunner weiter aus. Dies sei neu.
Von 15 Jahren auf 1,5 Monate
Auch beschleunigte sich laut Schrettenbrunner die Entwicklungszeit. «Früher dauerten Innovationszyklen 15 Jahre, heute noch 1,5 Monate.» Kaltenbach setzte auf neue Software um schneller am Markt zu sein. «Wir müssen heute Komplexität des Geschäftsablaufs über Software sicherstellen, fasste es Schrettenbrunner zusammen. Der Traditionshersteller modernisierte mit Unterstützung von Trivadis seine IT-Infrastruktur. Monolithische Software-Lösungen wurden abgelöst durch moderne. Um Silos künftig zu vermeiden, soll 70 Prozent der Software künftig über alle Systeme gleich bleiben. Um dieses Ziel zu erreichen, sei es wichtig gewesen moderne Programmieransätze wie Objektorientierung tief im Code zu verankern.
Trivadis New Idea Award
Der Tech Event ist auch Bühne für die Mitarbeiter, um ihre besten Projekte zu präsentieren und bewerten zu lassen. Ein Preis ist der New Idea Award. Von 14 Eingaben schafften es folgende vier ins Finale. Ein IoT-Projekt ermöglicht es blinden Kunden an einem Selecta-Automaten mit Hilfe des Handys Snacks zu kaufen. Ein anderes Fallbeispiel befasste sich mit dem Thema Design-Thinking.
Auch im Bereich Landwirtschaft zeigten Trivadis-Mitarbeiter ein spannendes Projekt. Eine Drohne, die Wildtiere wie Rehe erkennt und Bauern warnt. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass etwa Rehkitze, die sich im Feld verstecken, von Mähdreschern verletzt oder gar getötet werden. Ebenfalls ins Finale schaffte es ein Smart-Parking-System. Sensoren messen, welche Parkplätze bei Trivadis im Parkhaus frei sind. Über eine Buchungsapp, können Mitarbeiter und Gäste Stellplätze reservieren. Den Gewinner bestimmten die Besucher des Trivadis Tech Events über die Event-App.
Trivadis Innovation Award
Einen weiteren Award gab es für die besten Kundenprojekte. Diese wurden vom Trivadis-Partnerrat ausgewählt. Auf den dritten Platz schaffte es das «Digital MaturityAssessment» bei dem Manager den digitalen Reifegrad ihres Unternehmens einordnen können. Den zweiten Platz erreichte ein Team mit TVD-Espresso, einem Migrationsframework für Datenbanken. Die Lösung kategoriert Datenbanken und zeigt was für ein Aufwand benötigt wird, um eine Migration einer Datenbank in MySQL oder andere Anwendungen zu migrieren.
Den ersten Platz erhielt der Co-Working Space bei Microsoft Schweiz. Dieser wurde gemeinsam mit Microsoft entwickelt. Der Co-Working Space ist ein Stück weit auch ein ausgefeiltes Smartbuilding-Projekt. Tools wie eine Mobile App zeigen an, welche Arbeitsplätze frei sind. Ausserdem können sich Gäste in der App vorstellen. Urban Lankes könnte etwa angeben, dass er heute am Fenster rechts hinten sitzt. Das erleichtert die Kontaktaufnahme und den Austausch. Für das Projekt bauten, löteteten und programmierten Trivadis-Mitarbeiter selbst Sensoren. Software wurde in der Cloud von Partner Microsoft programmiert.
70 Break-out-Sessions
Wer danach Lust bekam, sich selbst mit den Technik-Trends zu befassen, dem boten Experten von Trivadis und Partnern ein Dorado. In rund 70 Break-out-Sessions konnten sich die Besucher über neue Datenbanktechniken, Datenanalytik in der Cloud oder Blockchain-Technik informieren. Einen Kontrapunkt setzte das Abendprogramm. Unter dem Motto Caribbean Night feierten die Besucher zu heissen Latin-Rhythmen. Im Gedenken an die Opfer des Wirbelsturms Irma sollen die Einnahmen des Abends gespendet werden.