SAP 02.08.2008, 18:40 Uhr

Das Sparpotenzial in der Schweiz ist gross

In SAP-Landschaften steckt erhebliches Optimierungspotenzial. Computerworld analysierte die SAP-Systeme von knapp 100 Schweizer Unternehmen aus zehn Branchen.
Überproportional viele Eigenentwicklungen treiben die Kosten für SAP-Systeme in die Höhe. Das ergab eine Wirtschaftlichkeitsstudie, die das Beratungsunternehmen West Trax in den Jahren 2006 und 2007 durchführte. Denn Eigenentwicklungen (EE) kosten nicht nur Programmierzeit, sondern belasten danach durch Betrieb und Pflege auch weiterhin das Firmenbudget.
Ausserdem seien viele der hausgemachten Programme mit der heissen Nadel gestrickt und daher nicht sonderlich performant, resümieren die Unternehmensberater. Sie empfehlen darum, stattdessen so oft wie möglich Standardlösungen einzusetzen. Damit arbeiten SAP-Systeme am produktivsten, so ihr Fazit.

Auf dem Prüfstand

Wie ist es um die SAP-Systeme in Schweizer Unternehmen bestellt? In den vergangenen zehn Wochen konnten Computerworld-Leser ihr SAP-System einem 60-sekündigen Quickcheck unterziehen. Nach der Beantwortung von sieben Kernfragen berechnet das SAP-Analysewerkzeug KPI Analyzer in Franken und Rappen genau das Optimierungspotenzial, das im hauseigenen SAP-System steckt. Knapp hundert Schweizer Unternehmen aus zehn Branchen nahmen bisher den SAP-Schnelltest, den Computerworld zusammen mit West Trax kostenlos auf www.computerworld.ch anbietet, in Anspruch. Der Test ist auch weiterhin online.
Besonders stark vertreten waren bisher die Branchen Konsumgüter (23) und Fertigung (21). Aber auch Top-Manager aus den Marktsegmenten Finanzen/Versicherungen (11), Verwaltung (10) und Chemie/Pharma (10) liessen sich das Einsparpotenzial ihrer SAP-Landschaft berechnen. Das Ergebnis: Schweizer Unternehmen sind, im Vergleich zu den europäischen Nachbarländern in Sachen SAP erstaunlich gut aufgestellt. Von einigen Patzern einmal abgesehen, die allerdings so richtig ins Geld gehen.

SAP: Das Sparpotenzial in der Schweiz ist gross

Schlechtestes Ergebnis


Je höher der Prozentsatz der Eigenentwicklungen, desto mehr Geld verschenken Firmen tendenziell, so das Ergebnis unserer Umfrage. Einen negativen Spitzenwert erzielte die Schweizer Finanz- und Versicherungsbranche mit einem durchschnittlichen Einsparpotenzial von 337132 Euro (543 642 Franken). Keine andere der teilnehmenden Schweizer Branchen erreichte ein so schlechtes Ergebnis.
Die Schuld daran trägt allerdings ein gewaltiger Ausreisser: Ein Finanzhaus, das eine 4.7xer-Version des alten R/3 einsetzt, hat im Laufe der Jahre 5200 SAP-Routinen selbst entwickelt. Das Einsparpotenzial des Geldhauses erreicht dadurch einen Rekordwert von 2,034 Millionen Euro (3,3 Millionen Franken). Rechnet man diesen Negativrekord heraus, dann steht die Schweizer Finanz- und Versicherungsbranche mit
einem jährlichen Optimierungspotenzial von durchschnittlich 167444 Euro (270009 Franken) pro SAP-System recht gut da. Die deutschen und europäischen Referenzunternehmen aus der Benchmark-Datenbank von West Trax erreichen einen um ein Vielfaches höheren Wert.
Platz zwei auf der Computerworld-Hitliste der grössten SAP-Schlamper nimmt die öffentliche Verwaltung mit einem durchschnittlichen Einsparpotenzial von 298978 Euro (482135 Franken) ein. Auch den Verwaltungsfachleuten verhageln zwei Negativausreisser die Bilanz: Zwei Verwaltungen betreiben ihre SAP-Systeme besonders ineffizient und stehen mit 1,43 respektive 1,17 Millionen Euro (2,32 respektive 1,89 Millionen Franken) in den Miesen. Davon abgesehen ergab die Analyse im Durchschnitt vier- und fünfstellige Einsparsummen. Damit steht der Schweizer Verwaltungssektor unter den an der Umfrage teilnehmenden Branchen mit am Besten da.
Rang drei belegt die Chemie- und Pharmaindustrie mit einem durchschnittlichen Optimierungspotenzial in Höhe von 280105 Euro (451380 Franken). Auch in dieser Branche klaffen die Einsparsummen weit auseinander: Von 13263 Euro (21391 Franken) für das beste bis zu 905248 Euro (1459236 Franken) für das am schlechtesten betriebene SAP-System. Eine genauere Analyse zeigt: Auch ein altes 4.0xer- und 4.5xer-System lässt sich performant und effizient betreiben, solange der Anteil der Eigenentwicklungen gering bleibt, denn die alten Systeme erzielten in Sachen Effizienz die besten Werte. Um verstecktes Einsparpotenzial zu ermitteln, sollten Firmen deshalb ihr SAP-System dem QuickCheck auf www.computerworld.ch unterziehen.
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SAP: Das Sparpotenzial in der Schweiz ist gross

Sehr gut aufgestellt

Gut präsentiert sich die Schweizer Konsumgüterbranche mit einer Einsparsumme von durchschnittlich 167322 Euro (269725 Franken).
Noch besser schneidet die Fertigungsindustrie mit 88015 Euro (142052 Franken) ab, besonders dann, wenn man die Werte der beiden Schweizer Branchen mit den deutschen und internationalen Referenzzahlen aus der West-Trax-Datenbank vergleicht. Danach erreicht die internationale Konkurrenz weit höhere mögliche Einsparsummen: Entsprechend optimiert könnten im Konsumgütermarkt tätige Firmen durchschnittlich fast 600000 Euro, Unternehmen der Fertigungsindustrie sogar satte 900000 Euro pro Jahr einsparen

SAP: Das Sparpotenzial in der Schweiz ist gross

Schlechtestes Ergebnis

Je höher der Prozentsatz der Eigenentwicklungen, desto mehr Geld verschenken Firmen tendenziell, so das Ergebnis unserer Umfrage. Einen negativen Spitzenwert erzielte die Schweizer Finanz- und Versicherungsbranche mit einem durchschnittlichen Einsparpotenzial von 337132 Euro (543 642 Franken). Keine andere der teilnehmenden Schweizer Branchen erreichte ein so schlechtes Ergebnis.
Die Schuld daran trägt allerdings ein gewaltiger Ausreisser: Ein Finanzhaus, das eine 4.7xer-Version des alten R/3 einsetzt, hat im Laufe der Jahre 5200 SAP-Routinen selbst entwickelt. Das Einsparpotenzial des Geldhauses erreicht dadurch einen Rekordwert von 2,034 Millionen Euro (3,3 Millionen Franken). Rechnet man diesen Negativrekord heraus, dann steht die Schweizer Finanz- und Versicherungsbranche mit
einem jährlichen Optimierungspotenzial von durchschnittlich 167444 Euro (270009 Franken) pro SAP-System recht gut da. Die deutschen und europäischen Referenzunternehmen aus der Benchmark-Datenbank von West Trax erreichen einen um ein Vielfaches höheren Wert.
Platz zwei auf der Computerworld-Hitliste der grössten SAP-Schlamper nimmt die öffentliche Verwaltung mit einem durchschnittlichen Einsparpotenzial von 298978 Euro (482135 Franken) ein. Auch den Verwaltungsfachleuten verhageln zwei Negativausreisser die Bilanz: Zwei Verwaltungen betreiben ihre SAP-Systeme besonders ineffizient und stehen mit 1,43 respektive 1,17 Millionen Euro (2,32 respektive 1,89 Millionen Franken) in den Miesen. Davon abgesehen ergab die Analyse im Durchschnitt vier- und fünfstellige Einsparsummen. Damit steht der Schweizer Verwaltungssektor unter den an der Umfrage teilnehmenden Branchen mit am Besten da.
Rang drei belegt die Chemie- und Pharmaindustrie mit einem durchschnittlichen Optimierungspotenzial in Höhe von 280105 Euro (451380 Franken). Auch in dieser Branche klaffen die Einsparsummen weit auseinander: Von 13263 Euro (21391 Franken) für das beste bis zu 905248 Euro (1459236 Franken) für das am schlechtesten betriebene SAP-System. Eine genauere Analyse zeigt: Auch ein altes 4.0xer- und 4.5xer-System lässt sich performant und effizient betreiben, solange der Anteil der Eigenentwicklungen gering bleibt, denn die alten Systeme erzielten in Sachen Effizienz die besten Werte. Um verstecktes Einsparpotenzial zu ermitteln, sollten Firmen deshalb ihr SAP-System dem QuickCheck auf www.computerworld.ch unterziehen.



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