11.09.2013, 10:55 Uhr
IT-Freelancer in der Schweiz wollen mehr Geld
IT-Freiberufler werden immer selbstbewusster. In den letzten Jahren gingen die Stundensatz-Forderungen in der Schweiz zumeist nach oben, sagt eine Studie. Am meisten verdient, wer die entsprechende Berufserfahrung aufweisen kann.
Die IT-Freelancer der Schweiz fordern - nach einem Zwischentief Mitte der Nuller-Jahre - immer mehr Geld
Die Projektbörse Gulp wertet seit einigen Jahren aus, welche Stundensätze die in ihrer Datenbank eingetragenen IT- und Engineering-Freiberufler fordern. Weil in dieser Statistik mittlerweile über 85 000 Namen aus der DACH-Region erfasst sind, haben die Zahlen eine grosse Aussagekraft. Laut aktuellsten Zahlen fordert ein IT-Freelancer derzeit 116 Franken (Anm. der Red: die Zahlen sind ursprünglich in Euro angegeben und werden von uns mit dem heutigen Wechselkurs von 1,23773 in Franken umgerechnet). In den letzten acht Jahren stiegen die Forderungen damit kontinuierlich, um insgesamt 10 Franken, an. Höchststand ist das aber nicht, im August 2002 wurden in der Schweiz 142 Franken pro Stunde gefordert (Wechselkurs: 15. August 2002). Zum Vergleich: in Deutschland und Österreich liegen die Forderungen aktuell bei 92 respektive 94 Franken.
Rolle im Projekt entscheidend
Gulp hat noch weitere Statistiken zu den Lohnvorstellungen der IT-Freelancer veröffentlicht, diese sind allerdings nicht separat für die Schweiz, sondern zusammenfassend für Deutschland, Österreich und die Schweiz, ausgewiesen. Um in der Tendenz zu erkennen, wer wo wann wie viel verdient, genügen die Daten allerdings.
So hat Gulp eruiert, dass leitende und beratende Aufgaben nicht nur in der Welt der Festangestellten höher vergütet werden. Selbständige Projektleiter fordern im Schnitt 104 Franken pro Stunde - das sind 11 Franken mehr als der Durchschnitt und 28 Franken mehr als Systemadministratoren, die traditionell das Schlusslicht darstellen. Aber auch Berater (99 Franken), Trainer (91 Franken), Softwareentwickler (85 Franken) und Hardwareentwickler (79 Franken), haben im vergangenen Halbjahr ihre Honorarwünsche hochgeschraubt.
Alter und Berufserfahrung
Das Stundensatz-Maximum haben IT-/Engineering-Freelancer im Alter von 40 bis 50 Jahren erreicht: Dann fordern sie mit 97 Franken so viel wie keine andere Altersgruppe. Zum Vergleich: Freiberufler unter 30 sehen ihr Honorar bei 77 Franken in der Stunde, IT-Selbständige über 55 Jahre reihen sich bei durchschnittlich 93 Franken in der Stunde ein. Diese Zahlen korrelieren zwangsläufig stark mit dem Faktor Berufserfahrung. Die höchsten Honorare verlangen Freelancer ab 20 Jahren Berufserfahrung an (97 Franken). IT-Selbständige, die weniger als zehn Jahre im Geschäft sind, verlangen dagegen nur 76 Franken und damit 19 Franken weniger als Kollegen, die mehr als zehn Jahre Markterfahrung mitbringen.