Kanton Wallis
23.08.2013, 11:37 Uhr
Lob für eHealth-Projekt
Der Kanton Wallis hat innert zwei Jahren eine eHealth-Plattform auf die Beine gestellt. Das Portal ist zwar noch nicht in Betrieb, hat aber schon erste Vorschusslorbeeren geerntet.
Bürger des Kantons Wallis können alsbald ihre Patientenakte online speichern und für Ärzte sowie Spitäler freigeben. Der Kanton hat dafür das Portal Infomed entwickelt, das vorrangig dem elektronischen Austausch von medizinischen Daten zwischen den Walliser Ärzten dient. Laut aktuellen Plänen soll die Plattform im Laufe des Jahres 2013 zum Einsatz bereit sein. Vorgängig hat der Kanton das Projektvon den eHealth-Experten der Berner Fachhochschule evaluieren lassen. Geprüft wurde allerdings lediglich die «Bereitschaft» im Rahmen der gemäss Strategie eHealth Schweiz definierten Kriterien. Die Plattform sei entsprechend den organisatorischen, politischen und rechtlichen Grundlagen für ein Gesundheitsportal entwickelt worden, heisst es in dem Abschlussbericht. Die Prüfer um Professor Jürgen Holm von der Berner Fachhochschule schreiben von einem «guten bis ausgezeichneten Resultat». Defizite gäbe es bei den Kriterien «Zukunftsorientierung», etwa Trends wie der Zunahme von Homecare und Telemedizin, und «Business Case». Auf die Ausarbeitung eines Geschäftsmodells sei bewusst verzichtet worden, da Infomed vom Kanton finanziert werde, heisst es in der Evaluationsdokumentation. Infomed wurde im Mai 2011 vom Kanton Wallis öffentlich ausgeschrieben. Fast ein Jahr später, im April 2012, folgte der Zuschlagin dem WTO-Verfahren (World Trade Organization). Das Unternehmen SQLI Suisse aus Renens VD erhielt den Auftrag im Wert von rund 2,3 Millionen Franken. Auch die Swisscomhatte sich an der Ausschreibung von Infomed beteiligt. Abseits des Pilots im Kanton Wallis kündigt das Koordinationsorgan Bund-Kantone ein aktualisiertes Evaluationskonzeptfür eHealth-Modellversuche an. So wurden unterdessen verabschiedete Kriterien für eHealth-Standards und die Architektur der Lösungen neu in die Wertung genommen. Um die Vergleichbarkeit mit den aktuell vier geprüften Projekten (Genf, Tessin, Waadt und Wallis) zu gewährleisten, wurden die Anforderungen an die Labels «Regional», «Überregional» und «National» beibehalten.