Digital Marketing Breakfast feiert Premiere
30.11.2018, 15:01 Uhr
Wie man KI im Marketing nutzt
KI im Marketing – Wie geht das? Darüber haben die Teilnehmer des ersten Meetups der Gruppe Digital Performance Marketing diskutiert. Rund ein Dutzend Gäste besuchten das Treffen in den Räumen des ICT-Branchenverbands swissICT.
Sophie Hundertmark Co-Gründerin von h-square.io ging in ihrem Referat auf das Wunschthema Chatbots ein.
(Quelle: NMGZ/Computerworld)
Gutes Marketing ist alles. Die richtige Selbstvermarktung kann etwa darüber entscheiden, ob man sich am Markt erfolgreich gegen gleichwertige Mitbewerber durchsetzt. Die Digitalisierung stellt Marketingverantwortliche vor immer neue Herausforderungen insbesondere im Umgang mit technischen Entwicklungen.
Ein Megatrend ist die künstliche Intelligenz (KI), die Digtial Marketeers neue Chancen eröffnet. Doch um was geht es dabei überhaupt und wie kann man insbesondere als KMU den Einstieg finden? Hierüber diskutierten gestern Besucher des ersten Digital Marketing Breakfasts der Meetup-Gruppe Digital Performance Marketing.
Durch das Breakfast-Event in den Räumlichkeiten des Branchenverbands swissICT führte Oliver Müller von digitalexperts.world. Müller lud die Gäste ein, zunächst einmal ihre Wünsche und Ziele im Bereich des Digital Performance Marketings die ihnen unter den Nägeln brennen auf grosse Klebezettel zu notieren. Diese hefteten die Teilnehmer des Meetups an ein Fenster, so dass sie, durch das einfallende Licht zum Leuchten gebracht, für alle deutlich sichtbar waren.
Die Teilnehmer stammten aus den unterschiedlichsten Bereichen. Das Spektrum reichte vom Start-up über Verlagsmarketing und Marktforschung bis hin zum Storage-Anbieter. Entsprechend unterschiedlich waren die Wünsche und Vorstellungen. Die Gruppe verband jedoch ein Grundgedanke: Ein offener Austausch mit Gleichgesinnten, um Kenntnisse zu erweitern, weiterführende Tipps zu erhalten und Hands-on neue Fertigkeiten zu erlernen.
Wo beginnt künstliche Intelligenz?
Die Erwartungen an das erste Meetup wurden nicht enttäuscht. Mit Sophie Hundertmark und Armin Herbsthofer vom auf KI-Lösungen spezialisierten Unternehmen h-square.io erläuterten zwei Experten die Entwicklung der KI und deren Möglichkeiten im Marketing. Zunächst versuchten Sie sich mit den Gästen an einer Begriffsdefinition. Kein leichtes Unterfangen. Es entspann sich eine lebhafte, zum Teil philosophische Diskussion darüber, wo KI anfängt und wo sie endet.
Der Begriff KI wird für verschiedene Anwendungen wie Machine Learning oder Natural Language Processing und einige mehr verwendet. Auch längst etablierte Formen der Datenzuordnung und Auswertung werden heute ebenfalls unter dem Überbegriff KI eingeordnet. IT-Hersteller, die ihre Lösungen plötzlich als KI-unterstützt anbieten, sorgen überdies eher für weitere Verwirrung als für Klarheit. Dies erklärt vielleicht auch das Ergebnis einer Umfrage von h-square.io, wonach bereits über ein Drittel der befragten Schweizer Unternehmen mit KI-Lösungen im Marketing arbeiten.
Eines wurde jedenfalls klar: KI mit ihren Unterdisziplinen ist als Querschnittstechnik nicht mehr wegzudenken, schon gar nicht aus dem Marketing, wo immer ausgefeiltere Algorithmen helfen können, um Kunden ausfindig zu machen und sie für die eigenen Angebote zu interessieren und gegebenenfalls zum Kauf zu bewegen.
Virtuelle Assistenten
Interessant sind etwa virtuelle Assistenten. Die sogenannten Chatbots können Unternehmen etwa helfen, den Kundenservice eines Onlineshops effizienter zu gestalten oder Kunden durch Kaufprozesse zu führen.
Chatbots seien komplex, wenn man sie richtig machen wolle, betonte Hundertmark. Wer nur einfache Assistenten entwickle laufe Gefahr, seine Kunden zu verärgern, etwa wenn die Maschine nicht weiter weiss und der Kundendialog deshalb hakt.
Chatbots arbeiten wie alle KI-Anwendungen mit Algorithmen, die Daten verarbeiten müssen. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen zunächst einmal ihre Datenbestände sauber ordnen. Erst dann können KI-Lösungen ihre volle Power ausspielen. Die virtuellen Assistenten und ihre Einsatzmöglichkeiten im Marketing interessierte die Besucher brennend, weshalb Chatbots Thema eines weiteren Meetups sein werden.
Einfacher Einstieg in die KI-Welt
Das KI im Marketing weder Rocket Science noch besonders teuer sein muss, zeigte das Beispiel des von h-square.io entwickelte InstaFame. Eine Anwendung die auf Instagram nach vorgegebenen Schlagwörtern in Nutzerprofilen sucht und entsprechenden Nutzern folgt. Da einem diese Nutzer oft zurückfolgen bietet sich Einzelpersonen und Unternehmen eine Chance niederschwellig zu mehr und vor allem am gleichen Thema interessierten Followern zu gelangen.
Ein Tool für Unternehmen, die nicht extra jemanden fürs Content-Mangement engagieren wollen oder können, ist Socializerhub. Es aggregiert Inhalte zu einem vorgegebenen Thema und postet diese auf den eigenen Kanälen, wie Hundertmark erklärte. Im Prinzip ist das System ein künstlicher Inhalte-Kurator. Dieser hilft laut Hundertmark ihrem Start-up beim Unterhalt der eigenen Kommunikationskanäle zu einem Preis den sie sich als Jungunternehmer noch leisten könnten.
Das Meetup verging wie im Fluge. Die Zeit war rasch vorüber. Beim anschliessenden Austausch bei Kaffee und Gipfeli liessen die Gäste die Erkenntnisse des Vormittags Reveue passieren und pflegten ihre Netzwerke.
Die nächsten Events: Suchmaschinen und Chatbots
Die nächsten Marketing Breakfasts stehen bereits fest. Am 31. Januar 2019 lädt Christoph Glauser, CEO des Suchmaschinenanbieters ArgYou, ein zum Thema Bekanntheit. Unter dem Motto «Juhu, wir sind jetzt digital, aber niemand sucht uns» geht es darum, wie sich die digitale Wirkung von Inhalten auf verschiedenen Plattformen messen lässt. Dies anhand konkreter Beispiele zum mitmachen. Also den Laptop nicht vergessen.
Am 21. März werden Sophie Hundertmark und Armin Herbsthofer von h-square.io mit den Teilnehmern in die Welt der Chatbots eintauchen. Gemeinsam werden Infrastrukturen für die Entwicklung angesehen und wie man einen Chatbot baut. Beide Events finden in den Räumlichkeiten von swissICT statt.
Meetup-Gruppe Digital Performance Marketing
Der ICT-Branchenverband swissICT unterstützt unter anderem mit Fachgruppen seine Mitglieder bei deren täglicher Arbeit. Mit der geplanten Fachgruppe Digital Performance Marketing will swissICT Digital Marketeers in ihrem Arbeitsalltag unterstützen.
Ziel ist es, an regelmässig stattfindenden Meetup-Treffen den Austausch von Wissen zu fördern, über aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam neue Lösungen und Ideen zu entwickeln. Und natürlich auch, um bei Kaffee und Gipfeli das Netzwerk zu pflegen.
Zu den konstituierenden Mitgliedern zählen Vertreter von AboutSales, ArgYou, Computerworld Schweiz, digitalexperts.world, Profondia, Sven Fiedler Performance und swissICT.