17.06.2009, 12:01 Uhr
Trägt Sun den Rock-Prozessor zu Grabe?
Kurz vor der Übernahme durch Oracle hat Sun angeblich den Mehrkernprozessor "Rock" beerdigt - eines der ambitioniertesten Projekte zur Revitalisierung des kalifornischen Server-Herstellers.
Dies meldet die "New York Times" in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf zwei Insider bei Sun. Die Kalifornier hatten seit über fünf Jahren an der Entwicklung von Rock gearbeitet - in der Hoffnung, hiermit IBM und Intel wieder besser Paroli bieten zu können. Der Prozessor sollte 16 Kerne haben und dem gleichen CMT-Konzept (Chip Multithreading) folgen wie der "Ultrasparc T1" und "T2", aber deutlich mehr Leistung bieten und sich somit für grosse General-Purpose-Server eignen. Sun-Chef Jonathan Schwartz hatte sich im April 2007 in seinem Blog euphorisch über die ersten Samples geäussert.
Die Kalifornier verbauen in ihren Highend-Servern seit einiger Zeit Sparc-Prozessoren ihres japanischen Entwicklungspartners Fujitsu. Sollte sich die Einstellung von Rock bewahrheiten, dürften die Japaner wohl auch weiterhin die Prozessoren liefern. Sun könnte so Kosten für Forschung und Entwicklung sparen, was wiederum Oracle zusagen dürfte.