Speicher, News und kalter Kaffee
Speicher, News und kalter Kaffee
Schilling nennt denn auch als Ziel der aktualisierten Speicherumgebung, dass neben den Anforderungen an die Datenverfügbarkeit und -sicherheit eine einfache und zentral zu verwaltende Software laufen soll. Als weiteres Auswahlkriterium galt, dass die Speicheranwendungen aus einer Hand zu kommen hatten. Schilling beabsichtigte, auf diese Weise bei der BAM das Verwalten der heterogenen IT-Umgebung mit PC und Mac zu vereinfachen. Zum Zug kam schliesslich «Veritas Storage Foundation» von Symantec, von der bereits seit sechs Jahren ein Tool zur Speicherverwaltung im Einsatz steht. Hinzu kamen nun Symantec-Werkzeuge zur Sicherung und Wiederherstellung der Daten und zur E-Mail-Archivierung.
Für die Verfügbarkeit der Daten auf den Intel- und Sun-Servern setzen die BAM seit Mai 2005 auf «Veritas NetBackup». Neben den wöchentlichen Vollbackups werden die Daten täglich inkrementell gesichert. Dabei werden sie von Microsoft-Exchange-2003-, Microsoft-SQL- und diversen File-Servern sowie Oracle Datenbanken auf zwei geografisch verteilte Bandroboter gespeichert. Unternehmenskritische Daten sind damit rund um die Uhr gesichert. Fällt ein Speicher aus, erklärt Schilling, können die Informationen jederzeit vom zweiten Standort wiederhergestellt werden: «Die Umsetzung verlief unkompliziert und nahm lediglich wenige Tage in Anspruch», schiebt er nach.
Mit der Implementation des Backups entschloss sich das Medienhaus, die alte Veritas Storage Foundation zu erweitern. Durch die QoSS-Funktionen (Quality of Storage Service) werden heute ältere Dateien automatisch auf billigere Speicherplätze verschoben, erläutert der IT-Mann den Ausbau und sagt: «Uns war es wichtig, dass diese Speichervorgänge die Arbeit der Anwender in keiner Weise beeinträchtigen und absolut transparent verlaufen». Aktuell merke der User praktisch überhaupt nicht, ob er die gewünschten Daten von einem teuren oder kostengünstigeren Speicher herunterlädt, fügt Schilling an.
Anfang Jahr wurde schliesslich noch die Verwaltung von E-Mail-Dateien vereinfacht. Dazu hat man bei der BAM im Januar in einer dritten Etappe das Archivierungs-Tool «Veritas Enterprise Vault» eingeführt.
Laut Schilling ist die IT-Abteilung des Medienhauses nun in der Lage, die mit den internen Stellen vereinbarten Restore-Zeiten einzuhalten. «Wir können jetzt der zeitgerechten Wiederherstellung von geschäftskritischen Daten gelassen entgegen sehen», hält der IT-Mann entspannt fest. «Und das erreichen wir mit der gleichen Anzahl Administratoren wie bisher», schiebt er zufrieden nach. Die zentralisierte Administration ermögliche die Übersicht der Backup-Prozesse. Zudem habe man den Aufwand für die Sicherungsabläufe um eine bis zwei Stunden pro Tag nahezu halbieren können.
Schilling resümiert, dass er durch die Erweiterung um die QoSS-Funktionen die Speicherauslastung verbessern konnte. Weil die älteren Dateien automatisch auf billige Speichermedien verschoben werden, habe sich der Lebenszyklus der Hardware beträchtlich verlängert. «Das hat sich positiv auf die Kosten ausgewirkt», sagt der IT-Leiter. Ausserdem könne heute das Speichervolumen an den Bedarf einzelner Applikationen angepasst werden. Und dass bei der Archivierung von E-Mails ein Fortschritt erzielt wurde, liest man in Schillings IT-Abteilung an der vereinfachten Verwaltung und Handhabung der E-Mail-Dateien ab. Auch hier haben sich Zeitersparnisse ergeben, erklärt Schilling. Denn die Anwender können nun ihre elektronische Post auch nach Inhalten durchsuchen.
Volker Richert