08.02.2013, 08:26 Uhr
Siemens will bei NSN aussteigen
Siemens will anscheinend aus dem defizitären Telekom-Aursüster-Geschäft aussteigen. Das Joint-Venture mit Nokia (NSN) steht gemäss gut informierten Quellen auf der Kippe.
Siemens und Nokia verhandeln Kreisen zufolge über die Beendigung ihres Joint-Ventures Nokia Siemens Networks (NSN). Die Deutschen wollten aus dem defizitären Telekom-Ausrüster aussteigen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen. Einem Szenario zufolge würde Nokia gemeinsam mit einem Telekomausrüster wie Alcatel-Lucent Siemens aus dem Gemeinschaftsunternehmen herauskaufen. Auch das französische Unternehmen sei an den Gesprächen beteiligt gewesen. Die Verhandlung zwischen Siemens und Nokia gewinnen an Zug, da die Vereinbarung der beiden hinsichtlich NSN im April ausläuft. Die Unternehmen wollten sich nicht dazu äussern. Siemens hatte mehrfach den Wunsch geäussert, aus der NSN-Tochter auszusteigen, welche einen geschätzten Marktwert von 12 Milliarden Franken hat. NSN leidet wie Alcatel-Lucent unter dem harten Wettbewerb. Sie werden in die Zange genommen vom Marktführer Ericsson und den günstigen chinesischen Anbietern. Insgesamt ist der Markt flau, da Telekombetreiber oftmals hochverschuldet sind, und die hohen Investitionen in leistungsfähigere Netze kaum stemmen können. Lediglich in den USA und in Teilen Asiens sieht die Auftragslage gut aus. Auch Swisscom hat an der gestrigen Bilanzmedienkonferenz angekündigt, vermehrt in den Ausbau ihres Netzes zu investieren.