24.04.2006, 16:34 Uhr

Opteron ist AMDs Milchkuh

AMD holt anteilsmässig im Halbleitermarkt mächtig auf, dennoch bleibt Intel der Platzhirsch. Die Nachfrage insgesamt steigt weiter.
AMD unter ihrem CEO Hector Ruiz hat im ersten Quartal 2006 sowohl umsatz- als auch gewinnmässig die Geschäftsprognosen übertroffen.
Die Zeiten, als AMD-Prozessoren nur als billige Imitationen der Marktführerin Intel galten, sind definitiv vorbei. Längst bescheinigen Analysten wie Nathan Brookwood von Insight 64 AMD die innovativeren Produkte - mit dem Potenzial, technologisch auch in Zukunft die Nase weiter vorn zu haben als die ewige Rivalin. Erst Ende 2006 könnte Intel wieder nach vorn preschen, meint Brookwood: Dann nämlich, wenn es ihr gelinge, ihre doppelkernigen 65-Nanometer-Chips Woodcrest für Server, Conroe für Desktops und Merom für Notebooks termingerecht auf den Markt zu bringen. Vorläufig jedoch glänzt AMD mit einem auf 1,33 Milliarden Umsatzdollar beachtlich angewachsenen ersten Quartal 2006. Den Erfolg verdankt die Chipherstellerin vor allem ihrem zweikernigen Opteron-Prozessor, der sich in Servermaschinen gut etabliert hat. Gleichzeitig lässt AMD plangemäss die Produktion einkerniger Prozessoren auslaufen: Die letzten drei Opteron-Modelle 256 und 856 sind per sofort, 156 noch im Mai verfügbar. Obwohl sich AMDs Marktanteil seit Jahresfrist mit 12 Prozent nahezu verdoppelt hat, bleibt Intel nach einem vergleichsweise mageren Umsatzplus von 12 Prozent mit 86 Anteilsprozenten insgesamt das Mass aller Dinge. Erfreulich für das Chipgewerbe ist die 2005 um 5,7 Prozent gestiegene Nachfrage - weshalb 2005 mit 223 Milliarden Umsatz der ganzen Branche ein Rekordjahr bescherte. Als Wachstumsmotoren entpuppten sich Memory-Chips ab Stange, vor allem DRAM (Dynamic RAM) und SRAM (Static RAM). Die Nachfrage der Verbraucher nach Handys und MP3-Playern liess zudem den Bedarf an Nand-Flash-Speicher um 71 Prozent hochschnellen. Fleissige Freizeit-Digitalfotografierer schliesslich schraubten den Absatz von Cmos-Bildsensoren in die Höhe.
Catharina Bujnoch



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