11.09.2013, 09:49 Uhr

Intels mobile Zukunftspläne

Intel enthüllt neue Produktpläne. Ganz im Vordergrund stehen brandneue Chips rund um Mobile Computing. Computerworld berichtet vom Intel Developer Forum 2013 aus San Francisco.
Krzanich hält einen ersten Smarphone-Prototypen mit Intels neuem Atom SoC in den Händen
Die fulminante Eröffnung des diesjährigen Intel Developer Forum 2013 (IDF13) wurde durch Intel-CEO Brian Krzanich eingeleitet. Krzanich stellte in seiner Eröffnungsrede den derzeitigen rasanten Wandel aller Computing-Segmente, angefangen bei Rechenzentren bis hin zu ultramobilen Geräten, in den Mittelpunkt. «Um so mehr verschiedene Geräte es gibt, um so mehr Geld geben die Leute aus. Wir bei Intel wollen persönlich und connected sein. Unser Ziel ist es, in allen Bereichen des Computings eine führende Rolle einzunehmen», sagte Krzanich. Damit meinte Krzanich alle Bereiche, angefangen bei Phones, Tablets, Desktop-PCs, Notebooks bis zu Wearables. Besonders betonte der neue CEO dabei die Veränderungen der letzten 30 Jahre, und dass heute weitaus mehr Ingenieure als zu früheren Zeiten bei Intel arbeiten. «Der Personal Computer ist im Begriffe, sich immer wieder neu zu erfinden und es gibt mehr Innovationen, als ich je zuvor gesehen habe», so Krzanich weiter. Fragen, die Hardware-Macher aber immer mehr beschäftigen, seien Aspekte wie Akkukapazität, Akkulaufzeit und der Formfaktor. Das wiederum seien im Moment bei Ultrabooks Eigenschaften, die bereits mobile 22-nm-Haswell-CPUs der vierten Generation unter Beweis stellen konnten mit thermischen Abwärme-Rekordwerten von nur 4,5 Watt, was schon jetzt lüfterlose Designs ermögliche. Grosser Beifall Sogleich hielt Krzanich einen kurzen Moment des Schweigens (oder auch zur Spannungssteigerung) inne und verkündete reisserisch: «14 Nanometer ist da! Broadwell ist absolute Realität und wir werden noch Ende Jahr das erste System mit dieser Architektur bringen!» Just in diesem Moment nach diesem allgemeinen Satz erschallte durchaus jubelnder Beifall aus dem grossen Publikum, welches sich hauptsächlich aus Fachpresse, Ingenieuren und Entwicklern aus aller Welt zusammensetzte. Nein, der Journalist hat nicht gleichzeitig in der Messehalle die iPhone-Ankündigung verfolgt. Etwas Ansteckendes hatte das Publikumsgetose aber schon. Erste CPUs der 14-nm-Architektur werden gegen Ende Jahr in Serie gehen. Erste Produkte dieser Serie werden schon Anfang 2014 auf dem Markt sein. Intel will mit Broadwell erstmals komplett lüfterlose Tablets und Ultrabooks ermöglichen, weil sie nochmals um 30 Prozent energieeffizienter seien als Haswell.  Lesen Sie auf der nächsten Seite: Bay Trail, neues LTE-Modul von Intel Tablets unter 100 Franken Um uns einen weiteren Vorgeschmack auf die kommenden Tage am Forum zu geben, leitete der CEO bald darauf über:«Aber die Konsumenten wollen noch mehr...» und spielte auf die neuen 2-in-1-Systeme an. Obwohl Convertibles (mit flexiblem Display zum Switchen zwischen Tablet- und Ultrabook-Betrieb) bis jetzt noch keinen übermässigen Anklang bei Konsumenten fanden, was Absatzstatistiken verdeutlichen, will Intel darauf eine neue Antwort wissen. Noch in dieser Woche wird Intels erstes System-on-a-Chip (SoC) für mobile Geräte mit dem Codenamen Bay Trail vorgestellt werden. (PCtipp hat schon ein paar erste, sehr leichtgewichtige Tablet-Geräte in einem diskreten Vorab-Meeting mit Designern in den Händen gehabt. Mehr dazu sagen dürfen wir aber laut Intels Weisungen erst an der offiziellen Ankündigung der Bay Trail Chips. Diese wird jedoch bereits am Folgetag stattfinden.) Der Intel-CEO meinte sogar, Ende Jahr sollten schon über 60 solcher 2-in-1-Systeme mit dem neuen SoC auf den Markt sein.«Diese Systeme werden es machen!», ist sich Krzanich sicher. Wir werden bald sehen, wie denn Intel solche 2-in-1-Systeme den Herstellern neu definieren will. Intel glaubt zudem, dass viele oder fast alle dieser 2-in-1-System erstmals für weniger als 370 Franken angeboten werden können. Damit nicht genug: Erste leistungsstarke Tablets unter 100 Franken würden ebenfalls bald Realität werden, was wiederum das Publikum zu Beifall motivierte. «Wir müssen nun auch über Phones sprechen» Intel will zudem die LTE-Chips der Zukunft verbessern. Die nächste Generation, das Intel XMM-7260-LTE-Modul, werde schon 2014 auf den Markt kommen und Funktionen für den erweiterten Standard LTE-Advanced liefern – etwa die Möglichkeit, die Leistung von Anbietern zu bündeln. Dank dieser Funktion könne das LTE-Modul die Datenrate verdoppeln. Das demonstrierte Krzanich sogar anhand eines laufenden Livetests mit grafischen Speedkurven der Datenraten. Zudem präsentierte er eine Smartphone-Plattform mit dem künftigen Intel Atom SoC (Codename «Merrifield») für Smartphones und Tablets, der 2014 auf den Markt kommt. Gezeigt hat Krzanich ausserdem ein erstes Konzept eines Armbands. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Quark-Prozessoren: Nein, kein Quark! Nein, kein Quark Krzanich stellte abschliessend noch die Intel-Quark-Prozessoren vor: Diese eigene Gattung an neuen Prozessoren soll auf das wachsende Segment im industriellen Umfeld sowie Wearable Computer abzielen. Sie sollen vor allem für sogenannte Embedded Systems bzw. in allen Bereichen zum Einsatz kommen, wo keine hohe Leistung aber sehr niedriger Stromverbrauch und geringe Grösse wichtiger sind. Ein Sensor einer Wetterstation macht bekanntlich nichts anderes als ständig Messwerte übertragen. So ähnlich will Intel unter anderem auch im Medizinalbereich neue Türen öffnen. Fortschritte in der Medizin im Interesse von Intel Die Wichtigkeit dieser neuen Quark-CPUs unterstrich darauf Renee James, Intel-Präsidentin. Speziell medizinische Messgeräte mit konstantem Datenstrom könnten so nach aussen verlagert werden. Gebündelt mit diesen Lowpower-CPUs könnten so unter anderem in der Krebsforschung Kosten und Zeit gespart werden, weil das Analysieren und Erstellen von genetischen Profilen sehr zeit- und kostenaufwändig ist. Renee James meint ausserdem, dass Moore's Law für Intel weitergehe und 2017 erste 7-nm-Prozessoren kommen werden.



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