23.05.2008, 08:37 Uhr
Hightech im Luxushotel
Das neue Dolder Grand Hotel in Zürich besticht in allen Belangen; auch was Technik und Netzwerke betrifft. Zu den Highlights zählen HDTV, Raumautomation sowie ein eigenes Handynetz.
Das renovierte Dolder-Hotel hoch über Zürich ist nicht nur ein Hort des Luxus, sondern auch der Technik.
Das «The Dolder Grand» am Zürcher Adlisberg wurde im April 2008 wieder eröffnet. Es soll eines der zehn besten Häuser der Welt werden. Ziel war es, die Geschichte und Tradition zu respektieren, sich aber gleichermassen der Zukunft zu stellen. Die Verantwortlichen mussten dazu höchsten Komfort und Luxus mit modernster Technologie verbinden. Aufgebaut wurde die entsprechende Netzwerk-infrastruktur von der Firma Ernst Basler + Partner (EBP).
Sie realisierte für die Übertragung der verschiedenen Kommunikationsdienste ein grosszügig dimensioniertes Ethernet-Netzwerk. Um dessen Sicherheit und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten, haben die Ingenieure mehrere virtuelle getrennte Teilnetze eingerichtet. Im Wesentlichen wurde eine Aufteilung für die Bereiche Technik, den Gastbetrieb und die hoteleigene Kommunikation vorgenommen.
Hotel-TV in HD-Auflösung
Für die Bereitstellung der TV-Programme wurde eigens eine Satellitenkopfstation errichtet. Dank vier Parabolspiegeln lassen sich hunderte von Radio- und Fernsehprogrammen aus aller Welt empfangen. Die Signale werden nicht über ein herkömmliches Koax-Netz verteilt, sondern über das Internetprotokoll (IP). Eine Settop-Box wandelt die IP-Pakete anschliessend wieder inWeitere Informationen ein Signal um, das für den Fernseher verständlich ist. Das Dolder ist dabei das erste Hotel in der Schweiz, das eine Lösung in hochauflösender Technologie nutzt (HDTV).
Eine Fernbedienung für alles
Zum hohen Ausbaustandard gehört eine Raumautomation mit komfortabler Bedienung der Leuchten, Vorhänge, Markisen, des Raumklimas und Zimmerstatus sowie der Audio- und Videoanlagen. Um den Gästen den grösstmöglichen Komfort zu bieten, wurde dafür eine neuartige Fernbedienung von B&O gewählt. Das handliche Gerät kommuniziert über Infrarot und ermöglicht dem Gast eine individuelle Einstellung und Steuerung sämtlicher Geräte im Hotelzimmer.
Eigenes Mobilfunknetz
Eine GSM-Inhouse-Lösung gewährleistet optimalen Mobilfunkempfang für die Gäste und auch die Hotelmitarbeiter. Es wurde sichergestellt, dass alle Flächen - bis ins dritte Untergeschoss - des Hotels abgedeckt sind. Dies erlaubt auch bei der internen Kommunikation der Mitarbeiter auf GSM zu setzen. Deshalb konnte auf eine zusätzliche DECT-Infrastruktur verzichtet werden.
Es ergeben sich dadurch verschiedene Vorteile: Ohne DECT wird die elektromagnetische Strahlung (Elektrosmog) reduziert. Die Handys können aufgrund der optimalen Versorgung die Sendeleistung stark hinunterregeln, da die Distanz zur nächsten Antenne relativ klein ist. Kurze Meldungen an die Hotelmitarbeiter lassen sich via SMS tätigen. Für die Alarmierung der technischen Betriebsleute wird ebenfalls das Mobilfunknetz verwendet.
Gebäudeautomation
Das Berücksichtigen von hohen technischen Standards in den einzelnen Konzeptphasen ist eine Grundvoraussetzung, um ein komplexes Gebäude optimal zu bewirtschaften. Durch Vernetzen der Gebäudeautomation über LAN wird beispielsweise auch Energie gespart - sei dies bei der Beschattungssteuerung der 720 Markisen oder bei der Regulierung der Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitäran-lagen. Die Betriebs- und Störmeldungen der imsgesamt 290 dezentralen Steuerungen werden über einen Alarmserver gemeldet. Dieser leitet die Meldungen per E-Mail, SMS oder Sprache an die Betriebsmitarbeiter weiter. Damit die Interventionszeit bei Störungen deutlich verringert wird, haben die Ingenieure bei allen wichtigen Steuerungen einen VPN-Zugriff eingerichtet.
Weitere Informationen
Zur Firma EBP
Ernst Basler + Partner (EBP) ist ein international tätiges Ingenieur-, Planungs- und Beratungsunternehmen. Die Leistungen reichen vom Konzept bis zur Realisierung sowie von der Lösung fachspezifischer Probleme bis zur Strategie- und Unternehmensberatung. Rund 300 Mitarbeiter verschiedener Fachdisziplinen arbeiten in Zollikon, Zürich und Potsdam.