09.02.2011, 11:24 Uhr
Bye bye Raubkopien?
Warum werden Filme so häufig raubkopiert? Vielleicht, weil die Filmindustrie es nicht besser verdient. Eine Website lässt Cineasten schwören, nie wieder einen Film zu stehlen, sobald von der Filmindustrie gewisse Forderungen erfüllt worden sind.
Die Website «Dont make me steal» gibt Filmfans die Möglichkeit, eine Petition an die Filmindustrie zu unterzeichnen. Darin werden diverse Punkte aufgeführt, wie in Zukunft der Verleih und Verkauf funktionieren sollen. Umgekehrt geloben die Unterzeichner, dass bei der Erfüllung durch die Filmindustrie keine Filme mehr illegal kopiert werden. Zu den Forderungen gehören unter anderem:
- Das Ausleihen eines Films darf nicht mehr als ein Drittel des Kindereintritts kosten.
- Filme werden ohne Werbeunterbrechungen oder Warnungen ausgeliefert.
- Die Filme werden ohne Kopierschutz ausgeliefert, sodass sie auf jedem beliebigen Gerät wiedergegeben werden können.
- Filme werden weltweit gleichzeitig ausgeliefert.
Und so weiter. Die Forderungen hören sich für Normaldenkende allesamt vernünftig und machbar an. Trotzdem ist es sehr fraglich, ob die Fimvermarkter darauf eingehen werden. Noch immer glauben diese fest daran, dass Kopierschutzmassnahmen, erzwungene Trailer, pathetische Raubkopierer-Spots vor dem Film sowie regionale Einschränkungen dazu geeignet sind, mehr Geld in die Kassen zu spülen. Dabei hat gerade Apple mit dem iTunes Music Store gezeigt, dass die Leute sehr wohl bereit sind, für digitale Medien zu bezahlen ? vorausgesetzt, die Preise und das Einkaufserlebnis stimmen. Im Gegenteil; der Rubel rollt bei der digitalen Musik sogar immer schneller, obwohl unterdessen auf Kopierschutzmassnahmen verzichtet wird.
Harald Schodl